Der Diözesanrat, die Vertretung der Laien im Bistum Würzburg, erhöht den Druck auf die katholischen Bischöfe, das Arbeitsrecht in der Kirche zeitnah zu ändern. "Nur rechtssichere Änderungen verhindern Diskriminierung nachhaltig", heißt es in einer Erklärung, die der Ratsvorsitzende Michael Wolf sowie seine Stellvertreterin Lucia Stamm und sein Stellvertreter Ralf Sauer als Reaktion auf die Initiative #OutInChurch unterzeichnet haben.
Der Diözesanrat solidarisiert sich mit den über hundert nicht-heterosexuellen Beschäftigten katholischer Einrichtungen in Deutschland, die jetzt in die Öffentlichkeit gegangen sind, um für eine "Kirche ohne Angst" einzutreten. Man stelle sich hinter alle Menschen, die "in unserer Kirche" Diskriminierung, Verletzung und Ausgrenzung erfahren müssen, weil sie beispielsweise in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben oder nach einer Scheidung wieder geheiratet haben.
Man begrüße die Zusage von Generalvikar Jürgen Vorndran, dass Mitarbeitende des Bistums wegen ihrer sexuellen Orientierung mit keinerlei Konsequenzen rechnen müssen, schreibt der Diözesanrat. So lange jedoch das kirchliche Dienstrecht dahingehend nicht offiziell geändert werde, seien "solche Zusagen von Einzelpersonen mit umfassendem Machtpotential abhängig und, aufgrund von Stellenwechseln, nicht permanent und rechtssicher". Es sei nun maßgeblich, "jetzt Glaubwürdigkeit zu beweisen und es nicht bei wohlwollenden Worten zu belassen". Man erwarte von den Bischöfen, das Dienstrecht "zeitnah zu ändern", so der Diözesanrat weiter.
Hoffnung auf eine Änderung der Regelungen noch in diesem Jahr bremste Bischof Franz Jung bei aller Unterstützung für das Anliegen in einem Interview in der vergangenen Woche. Er gab zudem zu bedenken, dass möglicherweise nicht alle katholischen Oberhirten in Deutschland Änderungen am Dienstrecht wollen.
Angesichts der zahlreichen Kirchenaustritte in diesen Tagen drückt der Diözesanrat nicht nur aufs Tempo, er fordert mehr. So heißt es in der Erklärung: "Selbst in unserer Kirche verwurzelte und bis vor kurzem noch engagierte Menschen kehren ihr enttäuscht und verzweifelt den Rücken zu. Diese Entwicklung ist nur zu stoppen, wenn wir es als Kirche schaffen, uns wieder von der Lebenswirklichkeit der Menschen berühren zu lassen, undurchsichtige Machtstrukturen abzubauen, uns ehrlich für die Verletzung und Diskriminierung so vieler Menschen zu entschuldigen und die Nächstenliebe als unseren Kern glaubhaft wiederzuentdecken. Hierzu zählen wir auch Gleichberechtigung von Frau und Mann, die Wandlung des Pflicht- in ein freiwilliges Zölibat und mehr relevante Mitbestimmung für die Gemeinden vor Ort."
Früh krümmt sich, was ein Bischof werden will. Und wer sich so weit gekrümmt hat, dass er die eigene Sexualität verleugnet, der maßt sich gerne mal an, andere, die sich nicht krümmen wollen, mit Machtmitteln zu beugen und zu verbiegen.
Eine Minderheit der Qu(L)eerdenker nimmt eine große Mehrheit von Vernünftigen als Geisel und in Sippenhaft!
Ich hab langsam immer mehr den Eindruck: Franz Jung ist in Rom ausgebildet worden - und entsprechend auf Linie (er verpackt es nur mehr oder weniger geschickt, dass er eigentlich gar keine Änderungen will - weder beim Zölibat, noch bei der Ämter- und Frauenfrage noch sonstwo!) auf jeden Fall hat er immer noch nicht kapiert, was die Stunde geschlagen hat!
Wenn dem so wäre, gute Nacht, katholische Kirche in Würzburg