Keine Kartenzahlung möglich: Wenn dieser Satz auf dem EC-Gerät erscheint, bekommen wohl die meisten Menschen erstmal einen Schreck. Doch an diesem Donnerstag ist nicht der Kontostand die Ursache für die nicht funktionierende Kartenzahlung, sondern eine bundesweite Störung bei verschiedenen Banken wie beispielsweise der Sparkasse, Commerzbank und den Volks- und Raiffeisenbanken.
Ärgerlich ist das vor allem für all diejenigen, die kein Bargeld in der Tasche haben und erst an der Kasse von der Störung erfahren. Wie geht der Würzburger Einzelhandel mit einer solchen Störung um? Was machen Kundinnen und Kunden, die das Benzin schon im Auto haben oder das Essen schon im Bauch?
Einzelhandel und Supermärkte reagieren entspannt auf die Störung
Sandra Lemmich sieht dem Ganzen entspannt entgegen. Sie ist Inhaberin des Modegeschäftes "Mainglück" in der Spiegelstraße in Würzburg. "Wir haben gerade eine Kundin an der Kasse stehen, bei der die Karte nicht funktioniert", sagt sie auf telefonische Anfrage dieser Redaktion. In Panik ausbrechen müsse deshalb aber niemand. "Wir finden eine Lösung für unsere Kundinnen", sagt Lemmich und erklärt: "Wir legen dann die Einkäufe zurück und die Kundinnen können sie später abholen." Probleme habe es ausschließlich beim Bezahlen mit den Girokarten gegeben. Die Zahlungen mit Kreditkarten seien weiterhin ohne Probleme möglich gewesen.
Und auch bei den Supermarkt-Kassen gab es am Donnerstagmorgen vereinzelte Ausfälle. Andrea Dietrich, Mitarbeiterin von Edeka Wehnert in der Kaiserstraße spricht von einem "temporären Problem. Zwar hätten die Kundinnen und Kunden mit EC-Karte bezahlen können, anschließend seien jedoch zwei Kassenbelege gedruckt worden. "Das hat an den Kassen zwischenzeitlich zu Verzögerungen geführt", so Dietrich. Die Kundinnen und Kunden hätten darauf aber gelassen reagiert.
Auswirkungen auch bei der Gastronomie
Besonders ärgerlich ist die Störung natürlich an all den Stellen, wo die gekauften Waren nicht mehr zurückgegeben werden können: in der Gastronomie und an den Tankstellen. Aber auch dort blickt man den digitalen Problemen gelassen entgegen. Jürgen Schröder führt die Ran-Tankstelle in Würzburg-Heidingsfeld und sagt, dass er die Störungen beim Bezahlvorgang bereits gewohnt ist.
"Das kommt hier öfter vor und dann müssen die Leute auf einem Formular ihre Daten angeben und uns den offenen Betrag innerhalb von drei Tagen überweisen", erklärt er. Als Schröder die Störung am Donnerstagmorgen bemerkte, habe er direkt entsprechende Hinweisschilder an die einzelnen Zapfsäulen gehängt. "Ein Kunde kam Hilfe suchend zu uns und hat erzählt, dass er schon bei fünf Tankstellen war, die heute Morgen Probleme hatten. "Aber da sind wir routiniert und lösen das unkompliziert", sagt er.
Im Café Schönborn am oberen Markt halten sich die Auswirkungen der Störung in Grenzen, erklärt Mitarbeiter Johannes Konopa. "Bei uns ging das kontaktlose Bezahlen mit der Karte nicht." Eine Kundin hätte ihm berichtet, dass sie schon den gesamten Tag über das Problem in verschiedenen Geschäften gehabt habe. Bei den meisten Gästen des Cafés habe der Bezahlvorgang dann aber funktioniert, sobald sie die Karte in das Bezahlgerät gesteckt hätten. "Ansonsten können sie kurz zur Bank gehen und anschließend bezahlen", erklärt Konopa.
Die wenigstens von uns haben vermutlich nicht mehr als 100 euro Bargeld einstecken.
Gut wenn man an solchen Tagen keine größere Investitionen vorhatte.