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Mainfränkischer Experte zeigt: 7 Tipps, wie Sie jetzt Gas sparen können
Im Zuge des Kriegs in der Ukraine steigen die Gaspreise. Ein Experte gibt wertvolle Ratschläge, wie Sie weniger Gas verbrauchen und dadurch Geld sparen.
Ein Teilnehmerin einer Berliner Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine zeigt ein Plakat mit der Aufschrift 'Lieber frieren als Gas von Putin' vor dem Brandenburger Tor.
Foto: Kay Nietfeld/dpa | Ein Teilnehmerin einer Berliner Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine zeigt ein Plakat mit der Aufschrift "Lieber frieren als Gas von Putin" vor dem Brandenburger Tor.
Sarah Schmittinger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:01 Uhr

Die Kilowattstunde, "die erst gar nicht verbraucht werden muss, ist die nachhaltigste und günstigste Lösung – unabhängig davon, mit welchem Brennstoff sie erzeugt wird", sagt Christopher Hauk, Leiter des Kompetenzzentrums für Energietechnik der Handwerkskammer für Unterfranken. Der wichtigste Ansatz, Gas-Kosten zu sparen, ist sicherlich, das Verbraucherverhalten anzupassen und proaktiv Energie einzusparen, so Hauk. Darüber hinaus sei es sinnvoll, das vorhandene Heizsystem zu optimieren sowie Schwachstellen an der Gebäudehülle nachzubessern. Das rät der Experte konkret:

1. Wärmeverluste reduzieren

In Schlafzimmern und nicht regelmäßig genutzten Räumen können die Rollläden geschlossen bleiben. Auf diese Weise können Wärmeverluste durch das Fenster reduziert werden, so Christopher Hauk. Fenster- und Türdichtungen sollten überprüft werden. Kaputte Dichtungen sorgen für große Wärmeverluste durch Zugluft, warnt der Experte.

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2. Kurzes Stoßlüften, statt gekipptes Fenster

Beim Lüften mit dauerhaft gekippten Fenstern geht permanent Wärme verloren. Kurzes Stoßlüften – nur für wenige Minuten – mit vollständig geöffnetem Fenster ist laut Hauk wesentlich effizienter.

Christopher Hauk ist Leiter des Kompetenzzentrums für Energietechnik der Handwerkskammer für Unterfranken.
Foto: Handwerkskammer für Unterfranken | Christopher Hauk ist Leiter des Kompetenzzentrums für Energietechnik der Handwerkskammer für Unterfranken.

3. Die richtige Raumtemperatur

Räume werden oft zu stark beheizt, verrät der Experte. Wird die Raumtemperatur auf etwa 20 Grad abgesenkt, können Energiekosten deutlich reduziert werden.

4. Heizkörper regelmäßig entlüften

Auch sollten vorhandene Heizkörper regelmäßig entlüftet werden. Hintergrund: Nur dann können sie die volle Leistung an den Raum abgeben.

5. Heizung optimieren

"Um die Heizungsanlage zu optimieren", könne ein Betrieb im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik "einen sogenannten hydraulischen Abgleich durchführen", so Hauk. Dabei werden alle Heizkreise entsprechend eingeregelt, damit jeder Heizkörper nur die Wassermenge bekommt, die er auch benötigt. Unter Umstände sei der Austausch der Heizungsthermostate oder eine neue Hocheffizienzpumpe notwendig: "Alte Heizungs-Umwälzpumpen sind oft große Energiefresser."

Demonstranten halten in Düsseldorf Schilder mit der Aufschrift 'No War' und 'Stop Swift, Gas, Putin'. Mehrere hundert Menschen demonstrierten auf dem Schadowplatz gegen Russlands Angriff auf die Ukraine.
Foto: Roberto Pfeil/dpa | Demonstranten halten in Düsseldorf Schilder mit der Aufschrift "No War" und "Stop Swift, Gas, Putin". Mehrere hundert Menschen demonstrierten auf dem Schadowplatz gegen Russlands Angriff auf die Ukraine.

6. Alte Heizkörpernischen ausdämmen

Heizkörpernischen, die sich oft in alten Gebäuden finden, sorgen für einen großen Wärmeverlust über die Außenwand. Daher sollten diese Schwachstellen ausgedämmt werden.

7. Gebäudehülle optimieren

Durch gezielte Maßnahmen an Fassade, Dach und Fenstern können Energiekosten enorm gesenkt werden, so Hauk: "Verbraucher können sich von einem Gebäudeenergieberater professionell beraten lassen, welche Maßnahmen für ihr Objekt sinnvoll sind und welche Fördermöglichkeiten aktuell angeboten werden."

Kann man jetzt noch schnell auf eine Alternative zur Gasheizung umsteigen?

So einfach sei ein schneller Wechsel nicht, verrät Energieexperte Hauk. Allerdings könne eine Ergänzung der Gasheizung zum Beispiel durch eine Solarthermieanlage zur Warmwassererzeugung ein Stück weit Unabhängigkeit vom Gaspreis bringen. Um die individuell beste Lösung zu finden, sei es wichtig, Heizsystem und Gebäudehülle als Gesamtsystem zu betrachten und sich Expertise einzuholen.
Sollte die Gasheizung in jedem Fall erneuert werden müssen, rät der Experte zum Umstieg auf erneuerbare Energien. Angesichts der aktuellen Entwicklung sei es auch sinnvoll, eine gewisse Unabhängigkeit von den Energiepreisen anzustreben, zum Beispiel über eine moderne Wärmepumpe in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher: "Mit solchen Systemen sind Verbraucher den Großteil des Jahres autark und nur in den Wintermonaten sowie an bewölkten Tagen auf den Strom aus dem öffentlichen Stromnetz angewiesen." In den nächsten Jahren würden auch die aktuell noch teuren Systeme, mit denen der Solarstrom in Form von Wasserstoff für den Winter gespeichert werden kann, erschwinglicher werden.
itti
 
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  • reutjo
    Mein Geburtsort beginnt mit "Main........"

    Dem zufolge bin ich auch ein "Mainfränkischer Experte ...."

    Unter anderen auch für Heizungen im Winter. Ich hab keine 7 Ratschläge zur
    Einsparung von Gas. Ich hab nur (1) einen Ratschlag: " Zieht Euch warm an ! "
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  • Marheid
    Wie blöd sind eigentlich die Europäer? Warum kaufen wir kein Gas mehr von Russland? Die eigentlichen Kriegstreiber beziehen weiterhin Öl aus Russland! Dass Putin in die Ukraine einmaschiert ist und nun Menschen sterben ist natürlich nicht in Ordnung, aber diese ganzen Sanktionen, die wir jetzt Russland auferlegt haben und wie wir mit Russland umgehen bringt gar nichts. Es schadet uns nur! Schaut euch Mal Vorträge von Dr. Daniele Ganser an, die er schon 2016 oder 2018 z.B. in Leipzig gehalten hat.
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  • deweka
    Wäre schön wenn Sie einen Link oder eine Zusammenfassung der Vorträge nennen würden.
    Dann könnten Sie auch verraten auf welche Aussagen Gansers Sie sich beziehen.

    Da Ganser ziemlich wirre Verschwörungstheorien verbreitet ist er als Quelle denkbar ungeeignet.
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  • Alfred.E.Neumann
    Außerdem kaufen wir derzeit noch Gas aus Russland. NordStream 1 funktioniert doch die ganze Zeit.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    .....und wenn's dann richtig kalt in der Wohnung/Haus ist, trinke ich einen Glühwein dann wird's mir warm!
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  • rainbird
    Energiesparen ist gut und wichtig, aber irgendwann geht auch nicht mehr. Aber ein bisschen fühle ich mich für blöd verkauft. Ich soll Putin kein Geld geben. Die Sanktionen kamen aber alle von der EU. Der Sanktionskrieg wird auf den Schultern der Bürger ausgetragen.
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  • mainpost@wegner.email
    Nach dieser Logik hat dann wohl Putin die militärische Sonderaktion in der Ukraine befohlen, weil die EU Sanktionen ausgesprochen hat.
    Ich muss Sie enttäuschen, aber die zeitliche Abfolge ist: Russische Armee taucht zu seltsamer Wehrübung mit scharfer Munition in der Ukraine auf. Erst danach hat Europa als Reaktion Sanktionen gegen die russische Führung und Unternehmen erlassen, die in direktem Verhältnis zu diesem Vorfall stehen.

    Ich bin etwas vorsichtig, habe nämlich keinen Bock auf Bekanntschaft auf 15 Jahre russischen Knast oder Nowitschock und ähnlichen feingeistigen Mitteln zum Mundtotmachen.

    Schönen Abend.
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  • DFR4
    ps:
    Rund 95% des deutschen Brotes wird in Gasbacköfen gebacken. Bitte einmal nachdenken, statt hier schöne Ideen breitzutreten.
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  • FamilieGoetz
    Dann würde ja umso mehr dafür sprechen, dass wir nicht immer und immer wieder Brothaufen produzieren, die dann in die Entsorgung gehen müssen.

    Vielleicht schafft es der ein oder andere auch über die "Freiheit auf der Autobahn" mal nachzudenken. Was nützt uns diese, wenn wir hemmungslos Energie raus blasen, nur um im Endeffekt ein paar Minuten eher ankommen?
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  • mainpost@wegner.email
    Und wie hilft u n s das jetzt konkret beim Sparen von Heizkosten?
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  • stahl01@t-online.de
    Dass mit den Rollos jetzt in der kalten Jahreszeit ist für manche Tage schon eine Idee - außer ein Haushalt hat keine. Aber da müßte es ja auch minimal an besonders kalten Tagen helfen den Vorhang zuzuziehen.
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  • haas-hyr@t-online.de
    Da muss es erst zu einem Krieg kommen, bis dieses Thema auch nur diskutiert wird.
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  • kej0018@aol.com
    Können die alten weißen Männer hier im Forum eigentlich nur noch rummeckern?

    Energiesparen ist in jedem Fall ok, ob der Grund dafür der Irre im Kreml ist oder nicht. Die hier wiedergegebenen Tipps sind auch in Ordnung und ein Fachblatt für Heiz- und Sanitärtechnik ist die MP ja wohl nicht.
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  • Maedlesschmecker
    Wenn man denkt es geht nicht mehr schlimmer kommt so ein Artikel. Wenn ich das Schild sehe kann ich nur mit dem Kopf schütteln
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  • Blum66
    Überschrift ist völlig fehl am Platz.
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  • daniel.kleinhenz@mainpost.de
    4. Heizkörper regelmäßig entlüften

    Für mich als Laien wäre jetzt noch interessant zu wissen was "regelmäßig" bedeutet
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  • Mainheini
    a) warum ist Luft im System? Da passt was nicht.
    b) wenn entlüften, muss Wasser nachgefüllt werden
    c) nutzt nichts, wenn gleichzeitig die Pumpe läuft
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  • mainpost@wegner.email
    Die Lösung steht direkt vor den Augen, denn wer kommentieren kann, sollte auch eine Suchmaschine bedienen können. Einfach „Heizkörper regelmäßig entlüften“ in die Suchzeile eingeben und tadaaa, jede Menge nützliche Infos zu dem Thema.

    Schönen Gruß
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