
Wieder macht ein Jungunternehmen aus dem Raum Würzburg positiv auf sich aufmerksam: Die vier Jahre alte Web Inclusion GmbH aus Margetshöchheim bekommt von Investoren 20 Millionen Euro Kapital. Das ist eine der höchsten Finanzspritzen in der Region seit Jahren.
Wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte, kommt das Geld vom B2B-Technologie-Fund Yttrium und dem Investmentfonds 5I Ventures um den Ex-Chef von der Software One, Dieter Schlosser. Auch Joshua Kimmich, Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft, und Harald Krüger, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von BMW, zählen der Mitteilung zufolge zu den Investoren.
Was Web Inclusion im Detail macht
Web Inclusion mit seinen 100 Beschäftigten bietet Software und Schulungen an, um Internetseiten barrierefrei zu gestalten oder deren Barrierefreiheit auszubauen, sodass sie auch von Menschen mit Handicap nutzen können. Das Programm Eye-Able werde mittlerweile von 2000 Kundinnen und Kunden in Europa eingesetzt. 2023 gab es dafür den Würzburger Start-up-Preis.
Dabei spielt die Gesetzeslage dem Jungunternehmen um die Gründer Oliver und Tobias Greiner sowie Eric Braun und Chris Schmidt in die Karten: Die Europäische Union hat mit dem European Accessibility Act (EAA) eine Richtlinie erlassen, die es zum Stichtag 28. Juni 2025 zur Pflicht mache, Online-Angebote, die sich an Konsumentinnen und Konsumenten richten, barrierefrei zu gestalten. Dies gelte unter anderem für den gesamten kommerziellen Online-Handel, teilte Web Inclusion weiter mit.
Was Web Inclusion mit der Kapitalspritze machen will
Das Unternehmen will die 20 Millionen Euro in die Expansion in Europa stecken. Schon im Sommer haben die Margetshöchheimer nach eigenen Angaben Teams in Singapur, Amsterdam, Paris und Warschau aufgebaut. In Italien gebe es seit längerem eine Kundenbasis. "Die EU-Auslandsmärkte haben eine Gemeinsamkeit: Wie in Deutschland unterliegen auch sie dem EAA", wird Mitgründer Chris Schmidt in der Mitteilung zitiert.
Zuletzt hatte die WeSort.AI GmbH das Scheinwerferlicht auf die Würzburger Start-up-Szene gelenkt: Sie gewann im September den renommierten Deutschen Gründerpreis. Kapitalspritzen in einstelliger Millionenhöhe hatten in diesem Jahr die Würzburger Jungunternehmen Aiperia und Heimladen bekommen.