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Würzburg
Mit Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit zum Sieg: Diese Unternehmen konnten den Würzburger Startup-Preis abstauben
Am Montagabend kämpften sechs Nachwuchsunternehmen um den achten Würzburger Startup-Preis. Welche Unternehmen sind die Zukunft und wer konnte überzeugen?
Bei der Verleihung des achten Würzburger Startup-Preises punkteten die Nachwuchstalente in diesem Jahr mit Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit.
Foto: Daniel Peter | Bei der Verleihung des achten Würzburger Startup-Preises punkteten die Nachwuchstalente in diesem Jahr mit Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit.
Julian Bandorf       -  Julian Bandorf wuchs im Landkreis Schweinfurt auf und absolvierte zunächst eine Berufsausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Danach machte er Abitur am Schweinfurter Bayernkolleg und studierte Germanistik und Political and Social Studies an der Uni Würzburg. 2021 begann er seine freie Mitarbeit bei der Main-Post, seit April 2024 ist er Redaktionsvolontär.
Julian Bandorf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:01 Uhr

Welches ist das beste Startup im Silvaner Valley? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Gründerszene der Stadt Würzburg am Montagabend. Moderator Johannes Keppner nannte Würzburg in seiner Eröffnungsrede zur achten Verleihung des Würzburger Startup-Preises kurzerhand in einem Atemzug mit dem berühmten Silicon Valley in Kalifornien. Nicht ohne Grund, wie sich später am Abend herausstellen sollte.

Auch in diesem Jahr wurde der Würzburger Startup-Preis wieder in den beiden Kategorien "Global Hero" und "Local Hero" vergeben. Erstere prämiert ein Unternehmen, das aus Würzburg kommend auf der ganzen Welt Erfolg haben könnte. Beim"Local Hero" wird ein Konzept gesucht, dass vor allem innerhalb der Region eine herausragende Zukunft vor sich haben könnte. Die beiden Gewinner-Unternehmen dürfen sich über 1000 Euro Siegesprämie freuen. Zusätzlich wurde in diesem Jahr erstmals auch das Mediabudget der Main-Post in Höhe von 10.000 Euro vergeben.

Abstimmung aus Publikum und Fachjury bestimmten die Gewinnerinnen und Gewinner

Ausgerichtet haben die Preisverleihung unter anderem die Initiative Gründen@Würzburg und die Würzburger Wirtschaftsjunioren. Die Ehrung fand in diesem Jahr in der Theaterfabrik "Blaue Halle" auf dem Gelände der Firma va-Q-tec statt, die sich selbst von einem kleinen Startup zu einem großen Global Player entwickelt hat.

Chris Schmidt, einer der Gründer des Startups 'Eye-Able' aus Margetshöchheim, konnte die Fachjury und das Publikum bei seinem Unternehmens-Pitch überzeugen.
Foto: Daniel Peter | Chris Schmidt, einer der Gründer des Startups "Eye-Able" aus Margetshöchheim, konnte die Fachjury und das Publikum bei seinem Unternehmens-Pitch überzeugen.

Die sechs vorausgewählten Startups hatten am Montagabend jeweils fünf Minuten Zeit, ihr Konzept kurz und bündig vorzustellen. Immer drei von ihnen traten in einer Kategorie gegeneinander an. Anschließend mussten sich die Gründerinnen und Gründer den kritischen Fragen einer sechsköpfigen Fachjury stellen. Diese bestand aus Kennerinnen und Kennern der lokalen Gründerszene und erfahrenen Abgesandten aus der regionalen Wirtschaft. Die Ergebnisse der Jury flossen zur Hälfte in die Endergebnisse ein. Die andere Hälfte ergab sich aus einem Publikumsvoting.

Software, soll das Internet barrierefrei machen und räumt Preisgeld ab

Den Anfang machten die "Global Heroes" und hier war das Ergebnis denkbar knapp. Als die Jury nach den Pitches einen Favoriten verkünden sollte, war die Stimmungslage bunt durchmischt. Als Sieger ging letztendlich die "Eye-Able GmbH" aus Margetshöchheim hervor. Die Gründer Oliver und Tobias Greiner sowie Chris Schmidt haben es sich zum Ziel gesetzt, das Internet barrierefrei zu machen.

Seit 2019 arbeiten sie an einem Assistenz-Tool, das Menschen mit unterschiedlichsten Arten von Behinderungen einen einfachen Zugang zur digitalen Welt ermöglichen soll. Inzwischen besteht ihr Team aus 35 Mitarbeitenden, 20 Prozent von ihnen leben selbst mit einer körperlichen Beeinträchtigung. Die Software von "Eye-Able" wird unter anderem bereits an der Universität von Chicago eingesetzt. Auch Tech-Riesen wie Google oder Mircosoft arbeiten schon mit dem Unternehmen zusammen, womit die Brücke vom Silvaner Valley zum Silicon Valley geschlagen wurde.

Nach der Vorstellung ihrer Unternehmenskonzepte mussten sich die Nachwuchstalente den kritischen Fragen der sechsköpfigen Fachjury stellen.
Foto: Daniel Peter | Nach der Vorstellung ihrer Unternehmenskonzepte mussten sich die Nachwuchstalente den kritischen Fragen der sechsköpfigen Fachjury stellen.

Nur knapp dahinter auf den Plätzen zwei und drei rangierten die "Circable GmbH" und die "Ecoro GmbH". Das Team von "Circable" stellte ein Konzept zur Aufbereitung und Entsorgung von IT-Hardware vor und bei "Ecoro" geht es um eine mögliche Revolution des Güterverkehrs mit unterirdischen Straßen und autonomen Fahrzeugen. 

Gewinner Startup will Mini-Photovoltaikanlagen in Privathaushalten installieren 

In der Kategorie "Local Heroes" gewann das Startup "Main-Steckersolar GmbH" eindeutig vor der Konkurrenz. Die Gründer Julian Entner und Maximilian Braun wollen mit ihrem Konzept, dem Vertrieb und der Installation von Mini-Photovoltaikanlagen bei Privathaushalten, die Energiewende vorantreiben. Egal ob auf Garagen, in Gärten oder auf dem Balkon, jedes kleine sonnige Fleckchen soll genutzt werden. Allein 25 Prozent der Würzburger Balkone seien für eine solche Anlage geeignet und könnten so jährlich bereits 7000 Tonnen an CO2 einsparen, argumentierten die Gründer.

Platz zwei in der Kategorie ging an die "nomad GmbH", die einen Coworking-Space mit Abo-Modell geschaffen hat, bei dem die Work-Life-Balance der Kundinnen und Kunden im Fokus steht. Platz drei belegte das "Reactive Programm", das an einer Therapieform gegen Long-Covid arbeitet.

 
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