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Würzburg/Berlin
Müll trennen mit Künstlicher Intelligenz: Start-up WeSort.AI aus Würzburg holt den Deutschen Gründerpreis
Und der "Oscar" geht an: das Jungunternehmen WeSort.AI. Die Würzburger erzielten am Dienstagabend einen Riesenerfolg von bundesweiter Tragweite.
Mit Künstlicher Intelligenz Müll noch besser trennen: Damit hat das Würzburger Jungunternehmen WeSort.AI um die Gründer Nathanael (links) und Johannes Laier eine der renommiertesten Auszeichnungen der deutschen Wirtschaft bekommen, den Gründerpreis.
Foto: Tower Media/Deutscher Gründerpreis | Mit Künstlicher Intelligenz Müll noch besser trennen: Damit hat das Würzburger Jungunternehmen WeSort.AI um die Gründer Nathanael (links) und Johannes Laier eine der renommiertesten Auszeichnungen der deutschen ...
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 01.10.2024 02:41 Uhr

Was für ein Hurra an die mainfränkische Start-up-Szene: Die Würzburger WeSort.AI GmbH hat am Dienstagabend den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Start-up gewonnen. Diese bundesweit renommierte Auszeichnung erhielt das drei Jahre alte Unternehmen für sein Geschäftskonzept, Müll mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) genauer als bisher zu trennen und damit dessen Wiederverwertung zu optimieren.

WeSort.AI setzte sich im Finale gegen die Berliner BLUU Seafood GmbH durch, die Fischprodukte an Land züchtet. Die Würzburger können nach eigenen Angaben mit ihrer KI dafür sorgen, dass Abfall in entsprechenden Anlagen fast zu hundert Prozent sortenrein und fünf Mal schneller als von Menschenhand sortiert wird.

Johannes (links) und Nathanael Laier haben für ihre WeSort.AI GmbH (Würzburg) den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Start-ups gewonnen. Das Bild zeigt die Brüder und Firmengründer am Dienstagabend bei der Preisverleihung im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin.
Foto: Franziska Krug/Deutscher Gründerpreis | Johannes (links) und Nathanael Laier haben für ihre WeSort.AI GmbH (Würzburg) den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Start-ups gewonnen.

Den Preis nahmen die WeSort.AI-Gründer Nathanael (30) und Johannes Laier (29) entgegen. ZDF-Moderatorin Barbara Hahlweg regte das Publikum an, sich in diesen schwierigen Zeiten anstecken zu lassen "von der Kreativität und Zuversicht" solch junger Unternehmerinnen und Unternehmer.

WeSort.AI schon früher bei Wettbewerben erfolgreich

Die Preisverleihung fand im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin statt, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) war unter den Gästen. Der Fernsehsender übertrug die Gala live im Internet. WeSort.AI hat bereits in der Vergangenheit Preise abgeräumt, darunter 2022 beim "Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen" des Bundeswirtschaftsministeriums.

Der Deutsche Gründerpreis ist eine Initiative des ZDF, der deutschen Sparkassen, des Autobauers Porsche und des Magazins Stern. Er gilt als nationaler "Oscar" für Jungunternehmen und damit als wichtigste Prämierung seiner Art. Die Finalisten erhalten unter anderem eine zweijährige Begleitung durch erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer.

Schon 2016 ging Gründerpreis nach Mainfranken

Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Jahre, dass der Gründerpreis nach Mainfranken geht. 2016 holten ihn die Sensorenspezialisten der iNDTact GmbH in Würzburg. Deren Geschäftsführer Clemens Launer hat WeSort.AI nach eigenen Worten für die Auszeichnung vorgeschlagen.

Der 43-Jährige erinnert sich noch gut daran, welche Welle nach der Prämierung auf sein Unternehmen zurollte – und was WeSort.AI nun erwarten darf. "Wir bekamen unheimlich viele Kontakte" unter anderem von Investoren, so Launer. "Das hat uns aber auch einen unheimlichen Druck beschert, allem gerecht zu werden."

Was ein früherer Gründerpreis-Gewinner aus Würzburg rät

Dieser Druck sei nicht von außen gekommen, sondern im Unternehmen entstanden. Mit der Folge, dass iNDTact alle Anfragen von Geldgebern abgelehnt habe, weil das Unternehmen unabhängig bleiben wollte, schildert Launer. Im Nachhinein betrachtet "war das vielleicht ein Fehler".

Der Geschäftsführer rät den Verantwortlichen von WeSort.AI mit seinen zehn Beschäftigten nun, zwar ausgiebig zu feiern und offen zu sein für neue Kontakte. "Aber seid auch ein bisschen demütig." Es gehe nun darum, bei den vielen Anfragen intensiv die Spreu vom Weizen zu trennen. "Denn die Begeisterung allein ist noch keine Währung."

So oder so sieht Launer den Erfolg von WeSort.AI auch als Erfolg für die mainfrankische Start-up-Szene an. "Die hat wirklich was drauf."

Ähnlich beurteilt das Vorstandsmitglied Jochen Schönleber von der Sparkasse Mainfranken in Würzburg: Mit den Gründerzentren und Hochschulen habe die Region "eine tolle Unterstützung für künftige Unternehmer". Darauf könne man "wirklich stolz sein, werden doch sonst eher Städte wie München oder Berlin als Hotspots der Gründerszene gesehen".

Seine Sparkasse habe WeSort.AI für den Deutschen Gründerpreis vorgeschlagen, "weil das Unternehmen, das wir seit seiner Gründung begleiten dürfen, in beeindruckender Weise" mit KI Lösungen für das Müllproblem biete.

 
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Kommentare
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  • Matthias Braun
    Eine tolle Innovation. Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) ist hier das Schlüsselwort um Ressourcen zu schonen und um wichtige Rohstoffe wieder zu verwenden. Dabei hilft eine schnelle und effiziente Trennung und Sortierung. Glückwunsch an WeSort.AI
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  • Jo Bauer
    Gratulation - Toller Erfolg!!!
    Was für ein Potential…!

    Bleibt noch der Wunsch für nachhaltig verlässliche ordnungspolitische Rahmenbedingungen.

    Wünsche weiter gute Entwicklung.
    Johannes Bauer
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