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Würzburg
Johnson&Johnson als "ungenügend" eingestuft: Was das für Betroffene bedeutet
Die ständige Impfkommission hält die Wirksamkeit des Johnson&Johnson-Impfstoffs für "vergleichsweise gering". Was den Betroffenen in Würzburg nun empfohlen wird.
Wird in Würzburg bald kein Impfstoff von Johnson&Johnson mehr verabreicht?
Foto: Wolfgang Kumm, dpa | Wird in Würzburg bald kein Impfstoff von Johnson&Johnson mehr verabreicht?
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:54 Uhr

Ein kleiner Pieks und ab in den Urlaub – mit vollständigem Impfschutz. Bisher hatte der Impfstoff der Firma Johnson&Johnson einen Vorteil: Er musste nur einmal gegeben werden.  Reisenden und allen, die für einen zweiten Impftermin nicht zur Verfügung standen, wurde das Vakzin bevorzugt verabreicht. Es wurde auch an gesellschaftliche Gruppen verimpft, die als schwer erreichbar für eine zweite Impfdosis galten, wie beispielsweise Obdachlose. Dieses Vorgehen könnte nun zum Problem werden.

In einer am 7. Oktober veröffentlichen Pressemitteilung stufte die ständige Impfkommission (Stiko) den Impfstoff von Johnson & Johnson als "unzureichend" ein. Die Impfstoffwirksamkeit sei im Unterschied zu anderen zugelassenen Stoffen "vergleichsweise gering". Um die mit dem Vakzin geimpften Bürgerinnen und Bürger vor dem schweren Verlauf einer Coronainfektion schützen zu können, empfiehlt die Stiko eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff. Dazu zählen die Impfstoffe der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna.

Wird in Würzburg weiter mit Johnson&Johnson geimpft?

In Würzburg werden bei "Sonderimpfaktionen", bei denen Impfwillige keinen Termin benötigen, sowohl die Impfstoffe von Johnson&Johnson als auch von Biontech/Pfizer angeboten. Doch wie sinnvoll ist ein Angebot mit Johnson&Johnson, wenn der Impfstoff keinen Vorteil mehr bietet?

Dazu erklärt Christoph Zander, Ärztlicher Leiter beim Landratsamt Würzburg: "Das Vakzin zählt weiterhin zu den zugelassenen Impfstoffen in der EU", auch deshalb sei eine weitere Verwendung geplant. Er erklärte aber auch, dass der bisherige Anteil der verabreichten Impfdosen von Johnson&Johnson gering sei. Er gehe davon aus, dass aufgrund der Einschätzung der Stiko "kaum oder kein Bedarf mehr für Impfungen" mit dem Vakzin bestehen werde.

Bei Sonderimpfaktionen in Würzburg wird weiterhin der Impfstoff Johnson&Johnson angeboten.
Foto: Archivbild: Markus Scholz, dpa | Bei Sonderimpfaktionen in Würzburg wird weiterhin der Impfstoff Johnson&Johnson angeboten.

Angesprochen auf die Problematik mit den schwer erreichbaren Gesellschaftsgruppen, erklärt das Bayerische Gesundheitsministerium, dass bereits Impfzentren aufgefordert worden seien, niedrigschwellige Angebote aufzustellen. "Insbesondere an Obdachlose und an sozialen Brennpunkten sollen entsprechende Sonderimpfaktionen angeboten werden." Beim Landratsamt Würzburg "laufen aktuell die Planungen" dazu, erklärt Michael Dröse, Verantwortlicher für das Impfmanagement in Stadt und Landkreis Würzburg.

Bleibt der vollständige Impfschutz für Bürgerinnen und Bürger erhalten?

Damit wird in den kommenden Wochen auch die Nachfrage nach den mRNA-Impfstoffen wieder steigen. Um die Verfügbarkeit dieser Vakzine müssten sich Bürgerinnen und Bürger aber keine Gedanken machen, erklärt eine Sprecherin des Bayerischen Gesundheitsministeriums auf Nachfrage. "Derzeit stehen ausreichende Mengen an mRNA-Impfstoffen zur Verfügung". Und auch um den vollständigen Impfstatus müsse sich niemand sorgen: "Die Nachimpfung ab vier Wochen nach der Impfung ist ein zusätzliches Impfangebot, kein Muss", erklärt die Sprecherin.

Die Stiko empfiehlt jedoch eine Auffrischungsimpfung. Damit könnten Impfdurchbrüche, wie in den vergangenen Monaten häufig beobachtet, minimiert und schwere Krankheitsverläufe abgeschwächt werden. Sollte es aufgrund der Empfehlung der Stiko zu einem Nachfragerückgang des Johnson&Johnson-Impfstoffes kommen, würden zu viel bestellte Impfdosen an andere Länder weitergegeben, erklärt Sebastian Gülde, Pressesprecher des Bundesministerium für Gesundheit auf Nachfrage. "Die Bundesregierung beabsichtigt, alle nicht für den nationalen Bedarf benötigten, pharmazeutisch einwandfreien und noch versandfähigen Impfdosen an Drittstaaten zu spenden."

 
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  • hansi07
    Die Ankündigungen und das, was die Verwaltung dann zustande bekommt, sind leider zwei paar Stiefel. Ständig ist die Rede von "niederschwelligen Angeboten". Für meine Eltern (beide über 80 mit einschlägigen Vorerkrankungen), kein Smartphone, keine Pary- Discogänger,... wäre das Niederschwelligste der Hausarzt oder ein Angebot mit Impfbus am Marktplatz unserers Dorfes oder bei der Geburtstagsfeier von Freunden.
    Seit Wochen, wenn nicht schon Monaten ist für sie als mRNA-Gempfte die Auffrischungsimpung mit einer dritten Dosis empf0hlen. Vor einem Monat darauf angesprochen konnte der Hausarzt noch gar keine Auskunft geben. Er klagte nur darüber, dass er hierfür noch keinen Impfstoff zugeteilt bekommen habe, und dass der Verwaltungsaufwand sehr hoch sei. Jetzt haben sie endlich einen Termin, allerdings auch mit fast 4 Wochen Vorlauf. Bei Verhinderung unbedingt ein paar Tage davor absagen. Ich bin froh, wenn wenigstens das klappt. aber "niederschwellig" sieht anders aus!
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  • mena
    Mein Mann und ich wurden mit J&J geimpft, er beim Hausarzt, ich im Impfzentrum. Beide keinerlei Beschwerden. Wir sind dankbar dafür, hätten auch jeden anderen Impfstoff genommen. Damals war schon bekannt, daß die schwächste Wirksamkeit vorliegt. Der Hausarzt meines Mannes sagte damals im Juni bereits, daß vermutlich im Winter eine Auffrischung nötig wäre. Nun wurde er 2 x angesprochen, im Dezember erneut zur Impfung zu kommen. Ich werde mich bei meiner Hausärztin auch darum bemühen. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Erkenntnisse gewinnt man. Das ist ein dynamischer Prozeß. Warum sind manche Leute so ansprüchlich? Wir können doch heilfroh sein, daß so schnell überhaupt Impfstoffe entwickelt werden konnten.
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  • wolfganggraser
    Das ganze ist doch verarsche. Die Stiko ist ein Kasperletheater und ein Verein den man nicht ernst nehmen kann. Sie die freigabe für Kinder. Vor Monaten hieß es noch J&J schützt 100% vor schweren Verläufen. Jetzt soll man sich mit einem mRNA Imstoff eine 2. Impfung erhalten. Das hat alles ein System und dahinter steckt H. Spahn. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Für uns gibt es keine 2. Spritze, soviel steht fest.
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  • Steler06501902
    Da wird sich Herr Spahn aber so richtig ärgern grinsen
    Mal davon abgesehen, dass Herr Spahn nichts mit dem Impfstoffentwicklung und Zulassung zu tun hat, finde ich ihre Entscheidung einfach dämlich -sorry, liebevoller lässt es sich nicht ausdrücken.
    Sie müssen die Entscheidung mit Blick auf Ihre Gesundheit treffen, und nicht auf Grund ihrerer Gefühle zu Herrn Spahn.
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  • rainergaiss
    Man vergleiche einmal die Verträge der einzelnen Hersteller mit der Bundesrepublik bzw. Herrn Spahn, dann wird schnell klar, warum einmal mit J&J nicht ausreichend ist.
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  • TLW-tu_W
    Was sind schon wissenschaftliche Fakten wenn man eine ganz ganz ganz starke Meinung hat.
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  • polizeiauto
    Ich denke, dass jeder Mensch, mit oder ohne Impfung, früher oder später Covid-19 bekommt. Hoffentlich dann mit einem milden Verlauf.
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  • WueMich
    Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man sich darüber aufregen kann. International gesehen hatten wir vergleichsweise schnell Impfstoff. Und auch der Impfstoff von J&J ist ein guter Impfstoff (Grippeimpfstoffe sind häufig deutlich weniger effizient), welcher in Zeiten der Knappheit auch verimpft wurde und bestimmt auch einige Leute vor schweren Verläufen oder sogar dem Tod geschützt hat. Jetzt haben wir mehr Dosen und auch mehr Informationen wie sich der Schutz mit der Zeit entwickelt. Nun wird ein freiwilliges Angebot (keine Pflicht!) gemacht, wie man den Schutz noch weiter signifikant erhöhen kann. Und sofort gibt’s wieder zig Leute denen das nicht passt, die sich dann - warum auch immer - ungerecht behandelt fühlen oder es besser wissen. Sowas kann einem echt nur in einer absoluten Wohlstandsgesellschaft passieren.
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  • WueMich
    @Polizeiauto: Entschuldigung, mein Beitrag war nicht als Antwort auf Ihren Beitrag gedacht, ich bin hier aus Versehen beim Antworten verrutscht.
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  • info@softrie.de
    Ich bin froh, dass ich endlich im Mai geimpft werden konnte. Hatte bislang kein Corona. Davor habe ich mich drei Mal die Woche testen lassen.
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  • hansi07
    Ich stimme Ihnen zu. Als Basis scheint einmal J&J besser zu sein als nur eine Dosis eines mRNA-Impfstoffes. Dennoch sollte man Anstrengungen unternehmen, den Betroffenen nach einer gewissen Zeit auch eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu ermöglichen.
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  • hildegard.denison@web.de
    Ich finde es gut, dass mit Johnsen und Johnsen für viele nicht einfach zu erreichenden Menschen eine Basisimmunisierung erreicht werden konnte
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  • lutterbeck
    Die verarsche geht weiter. Wer verdient daran ??
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  • info@softrie.de
    Ich unter anderem. Danke!
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  • hausgarten
    Eine Bekannte von mir wollte unbedingt ins Ausland um Urlaub zu machen. Da diese in der bis zum Reisebeginn verbliebenen Zeit nicht mit einem Impstoff der zweimal verimpft werden muß nicht mehr zurecht kam, ging diese in das Impfzentrum und hat sich mit dem Impfstoff von J&J impfen lassen. Doch schon damals war klar, dass dieser Impfstoff keine so hohe Wirksamkeit hat wie andere Impfstoffe, die zweimal verimpft werden müssen.
    Meine Bekannte steht nun vor der Entscheidung, ob diese mit der Impfung von J&J, und dem damit verbundenen geringener Impfschutz, die Urlaubsreise in das Ausland antreten soll, oder ob sie diese absagen soll. Weiterhin steht sie vor der Entscheidung ob sie sich noch mit einem anderen Impstoff nach der erforderlichen Zeit eine Auffrischungsimpfung geben lassen soll.
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  • popp.58
    Urlaub im Inland und das Problem ist gelöst.
    Wenn ich das schon höre. Unbedingt Urlaub im Ausland.
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  • tommy33
    Wieso? Ist das Virus im Inland ungefährlicher als im Ausland?
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  • pczeitung
    Also für den Urlaub im Ausland lässt man sich impfen (egal mit was, Hauptsache der Urlaub kann angetreten werden) - die Überlegung dies für die Gesellschaft zu tun in der man lebt spielte offenbar nicht die wichtigere Rolle, sonst hätte man das zeitlich vielleicht anders organisiert. Ein Beispiel dafür, dass Solidarität zunehmend vom Egoismus abgelöst wird…Hauptsache ICH…
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  • Steler06501902
    Deine Bekannte hatte schon seit Juli ( das ist über ein viertel Jahr her) alle Option gehabt. Nunja, wir sind nun mal eine Wohlstandsgesellschaft mit merkwürdigen Ausprägungen.
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  • Arcus
    Mich würde interessieren wie hoch die Impfdurchbrüche bei den einzelnen Impfstoffen ist. Kann die MP darüber berichten!
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