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Würzburg
Jetzt steht es fest: Diese 14 Männer und 9 Frauen vertreten die Region im neuen unterfränkischen Bezirkstag
Viel Geduld brauchten die Kandidaten, bis am Mittwoch das Ergebnis der Bezirkswahl bekannt gegeben wurde. Die Vorderen auf den Parteilisten konnten sich durchsetzen.
Er war nicht mehr zur Wahl angetreten: Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU). Von den 23 gewählten Bezirksräten sind insgesamt zehn neu im sogenannten 'Sozialparlament'. 
Foto: Thomas Obermeier | Er war nicht mehr zur Wahl angetreten: Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU). Von den 23 gewählten Bezirksräten sind insgesamt zehn neu im sogenannten "Sozialparlament". 
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 15.10.2023 02:44 Uhr

Es hat lange gedauert, am Mittwochnachmittag stand dann nach der Landtagswahl auch das komplette Ergebnis der unterfränkischen Bezirkswahl fest. Somit ist klar, welche 23 Frauen und Männer – zehn von ihnen neu – in den kommenden fünf Jahren im Bezirkstag sitzen. Er gilt als "Sozialparlament", weil er vor allem soziale Aufgaben in der Region finanziert. Aber auch die Kultur wird vom Bezirk gefördert.

Zehn Direktmandate für die CSU, 13 Listenmandate für andere Parteien

Wie berichtet, legte die CSU um 2,7 Prozentpunkte zu und wurde mit 40,3 Prozent der Gesamtstimmen klar stärkste Kraft. Sie holte alle zehn Direktmandate. Die deutlichsten Zuwächse verbuchte die AfD mit einem Plus von 5,7 Punkten auf 15,3 Prozent, statt bisher zwei stellt die Rechtsaußen-Partei nun vier Bezirksräte. Freie Wähler (13,8 Prozent) und Grüne (12,8) sind jeweils mit drei, die SPD (10,0) mit zwei Bezirksräten und die FDP (2,9) mit einem Mandat vertreten.

Weil der CSU rechnerisch nach dem Gesamtstimmenergebnis eigentlich nur acht Sitze zustehen, bekommt sie zwei Überhangmandate. Im Gegenzug erhalten Grüne und AfD jeweils ein Ausgleichsmandat. Der neue Bezirkstag wächst damit von regulär 19 auf 23 Sitze.

Jetzt steht es fest: Diese 14 Männer und 9 Frauen vertreten die Region im neuen unterfränkischen Bezirkstag

Obwohl die Ergebnisse längst gemeldet waren und der zuständigen Regierung von Unterfranken vorlagen, mussten sich Parteien und Kandidaten bis Mittwochnachmittag gedulden. Grund: Der Regierungspräsident musste die Ergebnisse vor einer Veröffentlichung erst offiziell "billigen", so wollen es laut Regierung die formalen Vorgaben. Und dies brauchte seine Zeit.

Spannend war vor allem, wer sich neben den direkt gewählten CSU-Bezirksräten auf den jeweiligen Parteilisten nach vorne arbeiten und ein Mandat sichern konnte. Bei der rechten AfD hat dies Patrick Geßner vom Listenplatz sechs aus geschafft: Er holte im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld satte 17,9 Prozent der Erststimmen und landete dort hinter Landrat Thomas Habermann (41,3 Prozent) auf dem zweiten Platz. Habermann war erneut ein starkes Zugpferd für die CSU, er wurde mit 44.750 Gesamtstimmen auf Listenplatz zwei vorgewählt.

Nur Listenführer Stefan Funk, CSU-Fraktionschef im Bezirkstag und im Schweinfurter Stadtrat, war auf Platz eins mit 69.939 Stimmen stärker – obwohl er mit SPD-Landrat Florian Töpper (SPD) einen starken Konkurrenten im Stimmkreis hatte. Funk aber punktete – wie auch die Würzburger CSU-Sozialreferentin Hülya Düber auf CSU-Rang 3 – über die Zweitstimmen zusätzlich in anderen Stimmkreisen. Hier dürften die beiden vorderen Listenplätze und die regionale Bekanntheit geholfen haben. Die meisten Erststimmen heimste für die CSU Rosa Behon im Landkreis Würzburg ein.

Erstplatzierte auf den Listen waren im Vorteil

Was ein erster Listenplatz ausmachen kann, zeigt sich extrem bei der AfD: Hier kam Bernhard Sturn im Landkreis Kitzingen zwar "nur" auf 10.000 Erststimmen. Über die Zweitstimme erhielt er aber aus dem restlichen Unterfranken mehr als 54.000 Stimmen dazu – so viele wie kein anderer Kandidat bei der Bezirkswahl. Heißt: Besonders viele AfD-Wähler machten bei der Zweitstimme ihr Kreuz einfach beim Erstgenannten auf der Liste.

Bei den Grünen profitierte Listenführerin Bärbel Imhof von diesem Phänomen, bei den Freien Wählern die Kitzinger Landrätin Tamara Bischof und bei der SPD die langjährige frühere Kleinrinderfelder Bürgermeisterin Eva Maria Linsenbreder. Weil es bei den Bezirkswahlen keine Fünf-Prozent-Hürde gibt, ist auch die FDP mit Arzt Florian Kuhl aus Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) wieder im Bezirkstag vertreten. 

Und das sind alle 23 unterfränkischen Bezirksräte im Überblick (mit ihren Stimmkreisen):

Hülya Düber, CSU, Würzburg-Stadt

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Foto: Daniel Peter

Gerlinde Martin, CSU, Kitzingen

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Foto: Michael Koch

Stefan Funk, CSU, Schweinfurt

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Foto: Josef Lamber

Rosa Behon, CSU, Würzburg-Land

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Foto: Silvia Gralla

Thomas Habermann, CSU, Haßberge/Rhön-Grabfeld

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Foto: Gerhard Fischer

Martin Wende, CSU, Bad Kissingen (neu)

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Foto: Sigrid Metz

Michael Schwing, CSU, Miltenberg (neu)

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Foto: Michael Czygan

Marcus Grimm, CSU, Aschaffenburg-Ost

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Foto: Gerhard Krämer

Maria Hoßmann, CSU, Main-Spessart

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Foto: Thomas Obermeier

Andrea Stürmer, CSU, Aschaffenburg-West (neu)

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Foto: CSU

Bernhard Sturn, AfD, Kitzingen (neu)

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Foto: Fabian Gebert

Patrick Geßner, AfD, Haßberge/Rhön-Grabfeld (neu)

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Foto: Michael Mößlein

Bernd Schuhmann, AfD, Schweinfurt (neu)

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Foto: Fabian Gebert

Stefan Cartsburg, AfD, Main-Spessart (neu)

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Foto: Cartsburg

Tamara Bischof, Freie Wähler, Kitzingen

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Foto: Thomas Obermeier

Josef Hofmann, Freie Wähler, Würzburg-Stadt (neu)

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Foto: Rudi MerklMerkl Foto & Text Des

Thomas Schiebel, Freie Wähler, Main-Spessart

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Foto: Roland Pleier

Bärbel Imhof, Grüne, Main-Spessart

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Foto: Katrin Amling

Gerhard Müller, Grüne, Würzburg-Stadt

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Foto: Fabian Gebert

Christina Feiler, Grüne, Würzburg-Land

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Foto: Johannes Kiefer

Eva Maria Linsenbreder, SPD, Würzburg-Land

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Foto: Thomas Obermeier

Florian Töpper, SPD, Schweinfurt (neu)

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Foto: René Ruprecht

Florian Kuhl, FDP, Würzburg-Land (neu)

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Foto: Matthias Ernst
 
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Kommentare
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  • Fabian König
    @redaktion: Hier liegt leider ein Fehler vor. Eva-Maria Linsenbreder ist nicht mehr Bürgermeisterin von Kleinrinderfeld; dies ist Harald Engbrecht.

    Unabhängig davon gratuliere ich Frau Linsenbreder ganz herzlich zur Wiederwahl! Ich habe ihr meine Stimme aus Dankbarkeit gegeben und weil sie einen aufrechten Charakter mit klarem moralischen Kompass hat. Viel Erfolg ihr (und dem gesamten Bezirkstag) für die anstehende Wahlperiode!
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  • Ralf Zimmermann
    Vielen Dank für den Hinweis, wir haben die Stelle im Text angepasst.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • Jochen Behr
    Bei der AfD werden anscheinend Mitglieder belohnt, die die letzten Jahre nicht aktiv tätig waren so wie der Herr Sturm, der erst ganz plötzlich nach dem Parteiaustritt des Ehepaars Klingen auf der Bildfläche auftauchte und dann gleich sich den Listenplatz 1 sicherte. Untätigkeit wird in der AfD belohnt, das sieht man ja auch bei der Landtagswahl.
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