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Würzburg/Schweinfurt
Jäger-Förster-Streit: Müssen mehr Rehe geschossen werden?
Der Streit um Reh-Abschussquoten geht in die nächste Runde. Muss mehr Wild geschossen werden, um den Wald zu retten? Hier die zehn wichtigsten Argumente beider Seiten.
Symbolfoto aus Greußenheim (Lkr. Würzburg): Der Jäger Berthold Kirchner demonstriert mit seiner Mauser M03 den Zielvorgang. Kirchner ist ein sehr aktiver Jäger - zeitweise fünf Nächte pro Woche ist er in der Natur unterwegs. 
Foto: Nicolas Armer, dpa | Symbolfoto aus Greußenheim (Lkr. Würzburg): Der Jäger Berthold Kirchner demonstriert mit seiner Mauser M03 den Zielvorgang.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:31 Uhr

Unser heimischer Wald ist vom Klimawandel bedroht. Nicht nur die Fichten vertrocknen. Gerade in Unterfranken stoßen viele weitere Baumarten an ihre klimatischen Grenzen.

Eine bayernweite Schätzung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beziffert das Ausmaß des Schadens durch Insekten, Trockenheit, Sturm und Schneebruch allein im ersten Halbjahr 2019 auf vier Millionen Festmeter Holz. Im ganzen Jahr 2018 waren es 6,5 Millionen. Eichen wurden von den Raupen des Schwammspinners kahl gefressen,  Kiefern starben flächig ab (100 000 Festmeter Holz) und sogar die als klimastabil geltenden Buchen vertrockneten vielerorts. Rund 84 000 Festmeter der insgesamt in Bayern angefallenen 130 000 Festmeter Schäden an der Buche wurden im ersten Halbjahr 2019 aus Unterfranken gemeldet. 

Dazu kommt, dass die Knospen, Blätter und Zweige der jungen Bäume auf der Speisekarte der Rehe und Hirsche ganz oben stehen. Ist es deshalb nötig, mehr Tiere zu schießen, Nachtsichtgeräte auch bei der Rehwildjagd zuzulassen und die Winterfütterung generell zu verbieten? Darüber wird in Kreisen der Jäger und Förster derzeit heftig gestritten. Zehn Argumente beider Seiten sollen helfen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Zehn Gründe dagegen, mehr Rehe zu schießen

So argumentiert der Bayerische Jagdverband (BJV). In ihm sind etwa 48 000 Jäger, das sind rund 66 Prozent aller bayerischen Jäger, organisiert:

1. Rehe sind keine Schädlinge. 

Rehe sind die Urbewohner der heimischen Wälder. Ein Wald ohne Wild ist kein Wald, sondern eine Baumplantage. Die Jagd zur "Wildvernichtung" zu degradieren, widerspricht Tierschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit. 

2. Ursache des Waldsterbens ist eine andere.

Mehr Rehe zu schießen, löst nicht die Probleme wie Trockenheit, Schädlinge und Krankheiten oder Bewirtschaftungsfehler, an denen der Wald leidet. 

3. Höhere Abschussquoten und ein Verbot der Winterfütterung bewirken das Gegenteil.

Höhere Abschussquoten führen dazu, dass sich das Wild ins Dickicht der jungen Bäume zurückzieht und dort frisst. Winterfütterung lockt das Wild von den Bäumen weg. 

Symbolfoto aus Greußenheim (Lkr. Würzburg): Der Jäger Berthold Kirchner bereitet sich in seiner kleinen Jagdhütte auf die nächtliche Pirsch vor. 
Foto: Nicolas Armer, dpa | Symbolfoto aus Greußenheim (Lkr. Würzburg): Der Jäger Berthold Kirchner bereitet sich in seiner kleinen Jagdhütte auf die nächtliche Pirsch vor. 

4. Fehlender Lebensraum ist das eigentliche Problem.

Wenn abgeerntete Felder die Hecken und grünen Ackerrandstreifen ersetzen, sind die Tiere gezwungen, sich in kleinen Waldinseln aufzuhalten. Es reichen wenige Rehe aus und der Verbiss ist vorprogrammiert. Zäune, Zwischenfrüchte und wildtiergerechte Freiflächen in und am Wald helfen gegen den Verbiss.

5. Forstliche Gutachten sind das falsche Instrument für Abschussquoten.

In Wäldern mit reinen Fichtenmonokulturen haben junge Bäume wenig Chance, nicht verbissen zu werden. Das Gleiche gilt für Regionen mit niedrigem Waldanteil und intensiver Ackerkultur. In Wäldern, in denen der Waldumbau schon fortgeschritten ist und es Brombeer-Dickungen, Gras- und Krautflora zwischen den Bäumen gibt, brauchen Rehe die Knospen der Bäume nicht. Der Verbiss ist dort niedrig. Das zeigen auch die Forstlichen Gutachten.

6. Der Verbiss ist ein ökonomisches, kein ökologisches Problem.

Am Leittrieb verbissene Bäume sind nicht automatisch tot. Sie wachsen langsamer, bilden Seitentriebe und das Holz ist weniger wertvoll. Dies hat ökonomische, aber kaum ökologische Folgen.

7. Der Zusammenhang zwischen Abschuss und Verbiss ist marginal.

Vor 30 Jahren gab es aufgrund der sehr hohen Wildbestände einen kausalen Zusammenhang zwischen Abschuss und Verbisszahlen. Heute ist der Zusammenhang nur noch marginal.

8. Schwerpunktbejagung ist wirkungsvoller als höhere Quoten.

Schwerpunktbejagung an Orten, an denen neue klimatolerante Baumarten gepflanzt werden, ist wirkungsvoller als höhere Abschussquoten.

9. Wildunfälle sagen nichts über die Größe der Wildpopulation.

Die Zahl der Wildunfälle sagt nichts über die Größe der Wildpopulation, sondern dass die Tiere durch Landwirtschaft und das Freizeitverhalten der Menschen in ihren Rückzugsräumen aufgeschreckt werden. Wichtigster Grund für zunehmende Wildunfälle ist die Zerschneidung der Lebensräume durch immer mehr Versiegelung der Landschaft durch Straßen und der zunehmende Verkehr.

10. Die Zeit begrenzt den Jagderfolg.

Der Jäger kann nur schießen, wenn sich keine Spaziergänger, Jogger, Mountainbiker oder Pilzsammler in der Nähe aufhalten. Außerdem treten viele Tiere erst mit Eintritt der Nacht aus ihrer Deckung. Dann ist es für den verantwortungsvollen Schuss oft zu spät. Der Jäger könnte einem Kitz die Geiß wegschießen, weil er nicht erkennt, dass es sich um ein Muttertier handelt. Tiere nur abzuschießen, um die Quote zu erfüllen, verbietet zudem das Tierschutzgesetz.

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Zehn Gründe dafür, mehr Rehe zu schießen

So argumentieren zahlreiche Förster sowie die Jäger des Ökologischen Jagdvereins Bayern (ÖJV), dem sich etwa 1000 Jäger in Bayern angeschlossen haben.

1. Dem heimischen Wald geht es so schlecht wie nie.

Der heimische Wald ist nach den Trockenjahren 2003, 2015 und 2018 extrem geschwächt. Er leidet an Schädlingen und Krankheiten und braucht dringender denn je Nachwuchs, der sich ungestört entwickeln kann. Man spricht bereits vom Waldsterben 2.0.

2. In der Hälfte aller bayerischen Wälder verhindern Rehe größtenteils den natürlichen Aufwuchs.

Die Verjüngung des Waldes funktioniert nicht, wenn Rehe die Triebe und Knospen der jungen Bäume fressen. Laut der forstlichen Gutachten gelten 47 Prozent aller bayerischen Hegegemeinschaften (in Unterfranken sogar 48 Prozent) als rote Gebiete, in denen es nur wenige junge Bäume schaffen, ohne zusätzlichen Schutz wie Zäune in die Höhe zu wachsen.

3. Bayerisches Jagdgesetz verpflichtet Jäger gegenüber Waldbesitzern.

Standortgemäße Baumarten sollen sich ohne Schutz natürlich verjüngen können. Dieses Ziel - verbunden mit der Zusage an die Waldbesitzer - ist im Bayerischen Jagdgesetz (Artikel 1) verankert. Auch im Bayerischen Waldgesetz (Artikel 1) ist der Grundsatz "Wald vor Wild" definiert.

4. Naturverjüngung ist besser als Neupflanzungen.

Bäume, die sich mit Hilfe ihrer Samen selbst ausbreiten und ungestört wachsen, sind widerstandsfähiger und kommen mit den sich  verändernden Standortbedingungen durch den Klimawandel besser zurecht als neu gepflanzte Bäume, die viel leichter vertrocknen.

Symbolfoto aus Greußenheim (Lkr. Würzburg): Der Jäger Berthold Kirchner sucht sein Revier mit Hilfe einer Wärmebildkamera nach Schwarzwild ab. 
Foto: Nicolas Armer, dpa | Symbolfoto aus Greußenheim (Lkr. Würzburg): Der Jäger Berthold Kirchner sucht sein Revier mit Hilfe einer Wärmebildkamera nach Schwarzwild ab. 

5. Steuergeld wird verschwendet.

Naturverjüngung ist gratis. Neue Baumsetzlinge kosten Geld. Wenn diese im Staatswald vertrocknen oder gefressen werden, wird Steuergeld verschwendet. Ferner ist die Kontrolle, Instandhaltung und Reparatur der Zäune und anderer Maßnahmen, mit denen neue Bäume vor Verbiss geschützt werden sollen, zeitaufwändig und kostenintensiv - auch für private Waldbesitzer.

6. Zäune sind oft wirkungslos.

Zäune werden oft von Wildschweinen hochgehoben, von Stürmen oder Pilzsammlern beschädigt. Außerdem sind Zäune zu kleinflächig, um ganze Wälder klimatolerant umzubauen.

7. Wildbiotope halten Wild nicht vom Wald fern.

Mehr Wildbiotope in der Flur sind ökologisch sinnvoll, ebenso der Anbau von Zwischenfrüchten auf den Feldern in waldarmen Gebieten. Doch beides hält Rehe nicht vom Wald fern.

8. Winterfütterung ist schlecht.

Winterfütterung oder so genannte Ablenkfütterungen steigern den Wildbestand. Auch kranke und schwache Tiere überleben. Der Verbiss steigt.

9. Weniger Rehe bedeutet gesündere Rehe.

Wenn Tiere aus der Wildbahn genommen werden, bedeutet das für die, die übrig bleiben: Sie haben mehr Lebensraum, sind weniger krank, haben weniger Parasiten und bringen mehr Kitze zur Welt.

10. Es gibt zu viel Wild.

Die Zahl der Wildunfälle ist dort hoch, wo es viel Wild gibt und auch die Zahl der befressenen Pflanzen hoch ist. Bei extrem hoher Wilddichte haben junge Bäume kaum eine Chance, alte Bäume werden durch die Folgen des Klimawandels beeinträchtigt (Trockenheit, Hitze, Insekten, Stürme) und es geht über Jahre nichts voran im Wald.

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Glossar: Was ist Verbiss, Naturverjüngung und Co?
Wilddichte: Bayern ist mit rund 2,56 Millionen Hektar zu einem Drittel seiner Fläche bewaldet. Es gibt allerdings keine Region, in der das Reh nicht vorkommt. Da man Rehe schlecht zählen kann, wird über die Wilddichte, also die Zahl der Rehe in einer Region, viel gestritten.
Rehwildstrecke: meint die Zahl der erlegten Tiere. Sie ist messbar. In Unterfranken werden in den waldreichen Landkreisen in der Rhön und im Spessart etwa 4000 bis 6000 Rehe pro Jahr geschossen, in den waldarmen Regionen zwischen 1000 und 4000 Rehe im Jahr. In ganz Bayern sind es rund 324 000 und in ganz Deutschland etwa 1,2 Millionen Rehe.
Hegegemeinschaften sind Zusammenschlüsse derjenigen, die das Jagdrecht in mehreren benachbarten Revieren ausüben und eine landschaftliche Einheit bilden.
Forstliche Gutachten: Seit 1986 erstellt die Bayerische Forstverwaltung für die rund 750 Hegegemeinschaften regelmäßige Forstliche Gutachten.2018 dokumentierten Förster an mehr als zwei Millionen junger Waldbäume, ob die natürliche Verjüngung funktioniert und wie stark die Bäume von Wild verbissen werden.
Verbiss bezeichnet das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen an land- oder forstwirtschaftlich erwünschten Pflanzen durch Wild- oder Nutztiere. Verbiss kann den Wuchs verzögern oder eine Pflanze ganz absterben lassen. Im Wald ist vor allem der Verbiss durch Rehe, Rot- und Damhirsche das Problem. Sie beeinträchtigt die Naturverjüngung.
Natürverjüngung gilt im Wald als erfolgreich, wenn sich Altbäume mit Hilfe ihrer Samen selbst ausbreiten und ungestört wachsen können.
Abschussquoten: Auf Basis der Forstlichen Gutachten entstehen Abschussempfehlungen. Wird eine Fläche als grün eingestuft, ist der Verbiss tragbar. Als rot gilt eine Fläche mit zu hoher Verbissbelastung. In Unterfranken ist der Verbiss, so das Gutachten 2018, in 48 Prozent der Hegegemeinschaften zu hoch und in 15 Prozent sogar deutlich zu hoch.
 
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  • rudiratlos
    Frostliches Gutachten!!? nordöstlicher Landkreis, leider keinen Wald, reines 780 ha Feldrevier, kein Wald, es kann nichts verbissen werden weil nix zum verbeißen da ist, fro..forst Schlechtachten, die Abschusszahlen sind zu erhöhen, Waidmanns heul,
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  • michaelhein64@mail.de
    Wildtiere müssen fressen um zu überleben – das ist ein unbestreitbarer Fakt! Während wir dieser Erkenntnis beim Raubtier Wolf Rechnung tragen und den leidtragenden Weidetierhaltern selbstherrlich erklären, sie müssen ihre Schafe, Ziegen Pferde, Rinder und Esel eben besser schützen, maßen wir uns im gleichem Atemzug an, unser größtes freilebendes Säugetier in „Rotwildghettos“ zu sperren oder den Wald „rehwildfrei“ machen zu wollen! Wie scheinheilig und widersprüchlich ist diese Form des Artenschutzes?
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  • Doedi.wue
    Wenn weniger Rehe gesündere Rehe bedeuten sollen,bedeuten auch weniger Menschen gesündere Menschen in dazu noch intakterer Natur. Dieser „Rehwildkrieg“zwischen erfahrener Jägerschaft und Ideologie gepeinigten Förstern erstreckt sich nun schon seit über 35 Jahren ohne daß die Forstpartie etwas dazugelernt hätte.Ihre seit Jahrzehnten ausgeübte falsche Forstwirtschaft versuchen diese „ Metzger in Grün“ durch höhere Rehwildabschüsse zu übertünchen.Ob Sperber,Knörr,Timminger oder Mergner usw.- sie alle haben bis zum heutigen Tag nicht realisiert,daß die während ihrer Dienstzeit gepflanzten Bäume nicht auch noch Gewinn bringend innerhalb dieser eingeschlagen werden können.Die sterbenden Bäume sind nicht alleine das Ergebnis einer Klimaveränderung,sie sind in erster Linie das Resultat unfähiger Forstwirtschaft,welche durch die politische Forderung der Grünen mehr Rehwild zu eliminieren verniedlicht werden soll.
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  • hessdoerferth
    Wenn der Wald stirbt, stirbt auch das Wild mit.
    Vielleicht sollte man eher die Zahl der Jäger verringern.
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  • Doedi.wue
    Euthanasie - eine „Spezialität“ der Deutschen.Warum dieses Mal nicht beim Schadwild Reh?
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  • michaelhein64@mail.de
    Die steigende Zahl von Wildunfällen auf eine zu hohe Wilddichte zurückzuführen bedeutet, steigende Zulassungszahlen, ständigen Ausbau des Straßennetzes und zunehmende Fahrleistungen auszublenden - Hauptsache wir finden einen Schuldigen, der keine Lobby hat...
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  • georg-ries@web.de
    Aber anscheinend gibt es "Jäger", die gegen das Wild in den Krieg ziehen wenn ich Ihre "Symbolfotos" anschaue. Die Nachtjagd auf Rehwild ist verboten. Wird Herr Kirchner sicher wissen und beachten grinsen
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  • jutta.noether@web.de
    Ich wäre für erhöhte Abschusszahlen bei Borkenkäfern und Schwammspinnern.

    Nein, im Ernst: Glaubt man tatsächlich, es wären die REHE, die am Waldsterben die Schuld tragen?? Also so nach dem Motto "Rehe weg, dann wird der Wald in neuem Glanze erstrahlen"??
    (Seit wann sind denn die Rehe der Feind Nr. 1 - bisher waren es doch immer die Wildschweine...?)

    Eigentlich sollte seit langer Zeit bekannt sein, dass sich ungezielter Aktionismus durch menschliche Eingriffe in ein Ökosystem letztlich immer schlimm ausgewirkt haben, auch wenn's noch so gut gemeint war.
    Ich begreif's nicht - es wurde bis heute nichts draus gelernt!
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  • waldtom1
    Artgerechte Winterfütterung reduziert nachweislich den Wildverbiss! Ein sattes Reh muss sich keine Äsung suchen.
    Durch immer mehr ausufernde Störungen des Wildes durch den enormen Freizeitdruck steigt automatisch der Wildverbiss, da das Wild kaum noch auf die Wiesen und Felder zur Nahrungsaufnahme ziehen kann.
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  • Doedi.wue
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  • conmex@aol.com
    Walderlebnispfade, Wanderwege, Trimm-Dich-Pfade, Montainbiker, etc.,etc.
    Das Wild wird immer weiter zusammengedrängt.
    An diesen Stellen wird es logischerweise auch dementsprechen Verbiss geben.
    Eigentlich logisch, oder?
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  • attheendoftheday
    Dem kann ich nicht zustimmen.
    Bin schon üfters mit dem Rad irgendwelche Schotterwege in der Natur entlanggefahren und in max 50 m Entfernung haben sich die Rehe am satten Grün gefreut ohne sich von mir gestört zu fühlen.
    Wäre ich stehen geblieben, wäre das anders.
    An den Waldsprtler hat sich das Wild ebenso gewöhnt wie an den Straßenverkehr.
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  • al-holler@t-online.de
    Also Schotterwege und "Natur" - des passt schon mal gar nicht zusammen, das sind menschen- und maschinengerecht zurechtgeschustere Holzäcker. Sie werden von Rehen notgedrungen doch nur deshalb genutzt , weil sie auf den Freiflächen (ihrem eigentlichen Habitat) in der ausgeräumten und vergifteten sog Feldflur, die eigentlich weitgehend nur noch eine Agrarwüste ist, nicht mal mehr die Kräuter finden, die sie brauchen....
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  • DieWahrheit
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  • DieWahrheit
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Bitte etwas mehr Inhalt und nicht andere User verunglimpfen. Danke!
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  • FischersFritz
    Manchmal helfen Zahlen, um die Situation zu verdeutlichen:

    Es gibt – je nach Schätzung zwischen 2 und 6 Mio Rehe in Deutschland, von denen ca. 1,2 Mio jedes Jahr erschossen werden. Dazu kommen noch ca. 200.000 Rehe, die jedes Jahr auf unseren Straßen sterben.

    Rechnerisch stirbt in Deutschland also alle 22,5 Sekunden ein Reh durch Unfall oder Abschuss.

    Und (auch wieder rechnerisch) stirbt der gesamte Bestand (bei optimistischer Schätzung) einmal alle 4,3 Jahre durch Unfall oder Abschuss. Bei einer Lebenserwartung von bis zu 12 Jahren ist das aus meiner Sicht bereits ein nicht mehr tolerierbarer Eingriff in das Okösystem von Wild und Wald.

    Wir verkürzen statistisch die Lebenserwartung der Rehe auf ein Drittel, wahrscheinlich sogar deutlich weniger. Aber wir wollen noch mehr abschießen …

    Im Ernst jetzt?
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