
Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass Israel ganz anders ist, als es tägliche Nachrichtenmeldungen und die oberflächliche Betrachtung erscheinen lassen. Jenseits des Konflikts um die palästinensischen Autonomiegebiete leben im israelischen Kernland Juden, Muslime und Christen friedlich miteinander. Die meisten von ihnen führen in ihrem Alltag ein Leben, wie es von unserem kaum zu unterscheiden ist.
Seit über zwei Jahrzehnten gibt es die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Würzburg und dem Regional Council Mateh Yehuda in Israel. Sie war gegründet worden, um den Austausch zwischen den Menschen zu fördern, und um persönliche Begegnungen und Erfahrungen den Eindrücken entgegen zu stellen, die von historischen Ereignissen, Vorurteilen und politischen Nachrichten über das jeweils andere Land vermittelt werden.
Im Verlauf regelmäßiger Besuche von Delegationen zwischen beiden Partnerlandkreisen haben sich nicht nur enge persönliche Kontakte entwickelt, sondern viele Anknüpfungspunkte für einen Erfahrungsaustausch auf den unterschiedlichsten Gebieten, etwa im Weinbau, der Altenpflege oder dem Schulwesen. Zuletzt im Juli waren Besucher aus Mateh Yehuda im Landkreis Würzburg zu Gast.

Den drei Weltreligionen gilt Jerusalem als heilige Stätte. An vielen Schauplätzen im Land werden die Geschichten der Bibel lebendig und lassen erkennen, wie sehr unsere abendländische Kultur mit dem kleinen Land am östlichen Rand des Mittelmeers verbunden ist.
Ich freue mich, dass ich die Delegation aus dem Landkreis Würzburg, die in den nächsten Tagen in Mateh Yehuda zu Gast ist, begleiten darf. Von den Eindrücken der Reise werde ich in einer kleinen Serie berichten und hoffe darauf, dass sich die Leser von mir mitnehmen lassen, sich jenseits der Schlagzeilen ein eigenes Bild von einem faszinierenden Land zu machen.