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Würzburg
Impfpflicht: Würzburger CSU-Landrat Eberth kritisiert Söder
Ministerpräsident Markus Söder denkt über eine Impfpflicht für Pflegekräfte nach und erntet dafür viel Kritik. Der Würzburger Landrat Eberth stellt nicht nur diese Idee infrage.
Da war er noch guter Dinge:  Würzburgs Landrat Thomas Eberth (CSU), als am 27. Dezember mit den Impfungen im Bergtheimer Seniorenheim begonnen wurde. 
Foto: Irene Konrad | Da war er noch guter Dinge:  Würzburgs Landrat Thomas Eberth (CSU), als am 27. Dezember mit den Impfungen im Bergtheimer Seniorenheim begonnen wurde. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:56 Uhr

Würzburgs Landrat Thomas Eberth ist mit der Impfstrategie der bayerischen Staatsregierung nicht zufrieden. Das machte er nach eigenen Angaben am Donnerstag in einem Gespräch mit dem neuen Gesundheitsminister Klaus Holetschek deutlich. Darin brachte der CSU-Politiker die Probleme an, die die Stadt und der Landkreis derzeit haben - und scheute sich anschließend auch nicht davor, den Ministerpräsidenten selbst zu kritisieren.

Wie Eberth nach dem Gespräch Journalisten mitteilte, habe er Holetschek beispielsweise berichtet, dass zwei Impfzentren in Stadt und Landkreis vorübergehend geschlossen werden mussten, weil zugesagte Impfstofflieferungen ausblieben. Rund 2000 vereinbarte Termine mussten deshalb abgesagt werden. 

Kritik an bayernweiten Terminvergabe

Auch die Schwierigkeiten der bayernweiten Terminvergabe sei Teil des Gesprächs gewesen. Eberth kann nicht verstehen, warum der Landkreis vom Ministerium "liebevoll aufgefordert" wurde, auf die Impfsoftware des Freistaates umzustellen. Die Folge: "Die Abläufe in den Impfzentren mussten komplett umgestellt werden, um sie an den neuen Softwareprozess anzupassen. Das ist schon ärgerlich." Da die neue Software die Lebenswirklichkeit nicht abbilde, hätte Eberth gerne mit dem vorhandenen System weitergemacht,  weil "wir das gut im Griff hatten". Auch, dass die Verantwortlichen für die Impfzentren vor Ort nicht bei der Programmierung der Software eingebunden wurden, kritisiert der Landrat. 

Aus den bisherigen Erfahrungen mit den rund 4300 Impfungen in Stadt und Landkreis Würzburg  zieht Eberth den Schluss, dass die Impfbereitschaft in der Gruppe der über 80-Jährigen sehr hoch sei. Etwa bei 80 bis 90 Prozent, schätzt er. Gleiches gelte auch für die Pflegekräfte. Seiner Meinung nach gehe die anfängliche Skepsis hier zurück. Gespräche mit Leitern von Pflegeeinrichtungen und Altenheimen würden diesen Eindruck bestätigen. 

Söders Aussage zur Impflicht sei "nicht die cleverste" gewesen

Dass der Ministerpräsident Anfang dieser Woche eine Impfpflicht für gewisse Berufsgruppen zur Diskussion gestellt hatte, stößt bei dem Würzburger Landrat auf Unverständnis. "Bei der geringen Verfügbarkeit des Impfstoffes war Söders Aussage zur Impfpflicht für Pflegekräfte sicher nicht die cleverste", sagt Eberth. 

Doch es gibt in der Region auch Unterstützung für den Vorstoß des Ministerpräsidenten: "Man sollte Söders Forderung nicht so einfach vom Tisch wischen", meint Alexander Schraml. Er ist Bundesvorsitzender der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen und Chef des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg, das sieben Pflegeheime betreibt. "Das Virus ist eine existenzielle Bedrohung für ältere Menschen. Wenn wir es auf diese Weise eingrenzen könnten, wäre eine Impfpflicht wünschenswert", sagte Schraml im Gespräch mit dieser Redaktion. 

 
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  • Arcus
    Das Lederhosenland ohne Laptop verkauft sich durch Marktschreier wie Söder, häufig besser als es tatsächlich ist. Impfchaos, unzureichende Vorbereitung, fehlende digitale Infrastruktur etc.etc. Je länger die Krise dauert, desto deutlicher wird, dass Bayern keineswegs ein Bundesland ist, das besser durch die Krise kommt. Eher schlechter.
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  • thomashemmerich@web.de
    Fr. Bischof war die erste, die das Vorgehen der Staatsregierung kritisierte, nun endlich auch mal jemand aus der CSU. Respekt.

    Noch dazu, hat er in allen Punkten Recht.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Trotz der von Einwände von hugo70 finde ich es gut, dass es innerhalb der CSU noch Personen gibt die überhaupt wagen Kritik zu üben! Nur so kann man besser werden.

    Leider wird Stillschweigen und Kadavergehorsam oftmals mehr honoriert.
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  • Ironic
    Der Söder würde sich am lautesten über seine Politik Empörung, wenn er in der Opposition wäre.
    Aber am liebsten ist er in der Rolle des Anführers. Das kann man mögen - muss man aber nicht 😉.
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  • robertkremling@web.de
    Sehr geehrter Herr Landrat Ebert, als sich vor Tagen Frau Landrätin Bischof schon über das ganze Prozedere des Impfens über das Gesundheitsministerium kritisch geäußert hat, gaben Sie MP Söder noch Ihre volle Unterstützung und dem Gesundheitsm. noch Rückhalt. Dieser Mangel war sich schon vor Wochen zu erkennen.
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