Sie haben täglich Umgang mit den Hochgefährdeten der Corona-Pandiemie: Pflegekräfte in Seniorenheimen. Doch trotz der hohen Ansteckungsgefahr ist die Impfbereitschaft unter den Mitarbeitern durchwachsen – auch in unterfränkischen Senioreneinrichtungen. Und für jene der laut Gesundheitsministerium rund 120 000 Beschäftigten, die sich impfen lassen wollen, fehlt es noch an Impfstoff.
Oft nicht genügend Impfstoff für Bewohner und Pflegekräfte
Dabei gehören Pflegekräfte wie die Heimbewohner selbst laut Priorisierung zur ersten Impfgruppe. Häufig allerdings reichen die Ampullen der mobilen Impfteams in den Heimen gerade mal für die Bewohner, nicht aber für das Personal. Bestenfalls, so ist von Trägern und aus Einrichtungen zu hören, können Mitarbeiter die Restdosen bekommen – angesichts der sechs Dosen pro Ampulle also bestenfalls fünf. Die anderen müssten versuchen, bei einem der örtlichen Impfzentren einen Termin zu bekommen. Umständlich.
Eine Anweisung aus dem Gesundheitsministerium, Bewohner und Personal "in einem Rutsch" zu impfen, gibt es nicht. "Über die Verteilung entscheiden die jeweiligen Kreisverwaltungsbehörden je nach Bedarf", sagt ein Ministeriumssprecher. Entsprechend unterschiedlich läuft die Praxis. "Wir haben schon alles erlebt", so Ulrike Hahn, Bereichsleiterin Senioren bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Unterfranken. Die Praxis sei von Landkreis zu Landkreis, von Impfteam zu Impfteam unterschiedlich: Mal würden nur Bewohner geimpft, mal nur Personal – und gelegentlich auch beide Gruppen gleichzeitig.
Gesundheitsministerium sieht bei Pflegepersonal Luft nach oben
Die Parallel-Impfung bevorzugt man bei der AWO. Denn auch Hahn weiß um die vorhandene Impfskepsis beim Personal. Im bayerischen Gesundheitsministerium formuliert es ein Sprecher diplomatisch: "Bei den Heimbewohnern erleben wir eine große Impfbereitschaft. Beim Personal ein Interesse, das sich noch steigern lässt." Je nach Einrichtung liegt die Zustimmung zur Impfung bei den Mitarbeitern laut AWO Unterfranken zwischen 40 und 90 Prozent. Das deckt sich mit bayernweiten Schätzungen, wonach sich zunächst nur etwa die Hälfte der Pflegekräfte impfen lassen will.
"Ich würde ja schon, aber nicht gleich am Anfang" – dies habe man zuletzt häufig gehört, berichtet Alexander Schraml. Der Leiter des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg ist nicht nur für sieben Seniorenzentren verantwortlich, sondern seit November auch Vorsitzender des Bundesverbandes der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen. Seit einigen Tagen stellt der Verband eine steigende Impfbereitschaft bei den Pflegekräften fest, Dies hätten Heimträger bestätigt, so Schraml.
Offenbar wächst das Vertrauen mit der steigenden Zahl an Impfungen, die bisher in aller Regel reibungslos verlaufen sind. Doch woher rühren die Bedenken beim Personal? Nicht wenige Mitarbeiter seien verunsichert durch Falschinformationen über die sozialen Medien oder selbsternannte Experten, heißt es von den Trägern. Schraml zufolge wird die Impfung teilweise angezweifelt, weil noch nicht klar ist, ob sie auch vor einer Weitergabe des Virus schützt. Bis dies sicher geklärt ist, heißt es weiter Maske tragen – die Impfung bringt den belasteten Pflegekräften selbst also keine unmittelbare Arbeitserleichterung.
"Mitarbeiter äußern Unsicherheit wegen möglicher Nebenwirkungen oder Langzeitschäden", so die Erfahrung von AWO-Bereichsleiterin Hahn. Umso wichtiger seien nun Information und Aufklärung. Darauf setzen die beiden großen unterfränkischen Heimträger AWO und Caritas und auch die Vereinigung der Pflegenden in Bayern. Der Berufsverband lehnt eine Impfpflicht für das Personal strikt ab.
Mit Aufklärung und Informationen zu höherer Impfquote
Für Verbandspräsident Georg Sigl-Lehner, selbst Leiter eines Seniorenheims im oberbayerischen Altötting, ist die Aufklärung der "Schlüssel zu einer hohen Impfquote". Er kann die Zurückhaltung nachvollziehen: "Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit Monaten am Limit und sind sehr angespannt. Da bleibt wenig Raum, sich dem Thema zu öffnen." Vielen fehlten schlicht Informationen über die Impfstoff-Sicherheit. Deshalb bietet der Verband nun Online-Veranstaltungen an. Die Nachfrage sei groß.
Für die unterfränkische Caritas mit 50 angeschlossenen vollstationären Einrichtungen warnt Altenhilfe-Leiterin Sonja Schwab davor, das Pflegepersonal wegen mangelnder Impfbereitschaft an den Pranger zu stellen. Die Mitarbeiter seien besorgt und unsicher wie andere Berufsgruppen auch. Es gelte, dies ernst zu nehmen und den Bedenken mit Aufklärung und Beratung zu begegnen.
Das Hauptproblem ist der fehlende Impfstoff
Das viel größere Problem sei der fehlende Imfpstoff, sagt Schwab. Immer wieder müssten deshalb Termine abgesagt werden. Was nun gebraucht werde: "Geduld, einen kühlen Kopf und Impfstoff." AWO-Kollegin Ulrike Hahn wird deutlich: "Es kommt nicht genügend an. Es ist frustrierend."
Statt noch mehr Impfdruck auf die Angestellten in ihren Heimen auszuüben, lenken die Träger den Blick auf die vielen hilfsbedürftigen Senioren, die zuhause oder in den Tagespflegen betreut werden. Hochbetagte Menschen müssten Vorrang bei der Impfung haben – egal wo sie gepflegt werden.
Die Nachwirkungen bei Corona sind bekannt.
Wer hat größere Nebenwirkung die Krankheit oder der Impfstoff?
Ich lasse mich so schnell wie möglich impfen.
Aber ich bin auch ganz froh, dass ich zu der Gruppe mit der niedrigsten Corona-Impfpriorität gehöre, denn somit habe ich Zeit genug zu beobachten, ob es nicht doch bisher unbekannte, langfristige Neben- oder Wechselwirkungen mit diesem neu entwickelten Impfstoff gibt. Wenn nicht, würde ich mich im Sommer oder Herbst auch ruhigen Gewissens gegen Corona impfen lassen.
Eine Impfpflicht lehne ich für diese neu entwickelten Impfstoffe ab und kann das Pflegepersonal gut verstehen.
Man stelle sich vor, es gäbe doch Nebenwirkungen, das ist ja nicht nur für den einzelnen schlimm, sondern bringt das Gesundheitssystem zum Kollaps, wenn die zwangsgeimpften Pflegekräfet auch noch wegfallen!
Die alten Leute haben wenig zu verlieren, daher wundert die hohe Impfbereitschaft nicht.
Bei Operationen oder Krebserkrankungen werden die wenigsten auf die Idee kommen neue Therapien, Operationstechniken etc. ablehnen!
Hab da noch nie gehört, dass jemand wie 1990 behandelt werden möchte, weil die folgen neuer Methoden noch nicht genau bekannt sind.
Ich gehöre nicht zu einer Corona-Risikogruppe, mache Homeoffice und halte mich streng an alle Regeln und Empfehlungen und bewerte eine Gefahr durch Corona als eher gering, durch unbekannte Nebenwirkungen der Impfung aber nicht als vernachlässigbar, da ich hoffentlich noch gute 40-50 Jahre vor mir habe.
BTW warum sind eigentlich Kinder nicht für die Impfstoffe zugelassen (U16 Biontech/ U18 Moderna) ? Nicht genug erforscht? Oder gibt es hier vielleicht Risiken?
- wie geimpft wird
-wo die Unterschiede zu anderen Impfungen sind
- ob Schäden überhaupt registriert sind und möglich sind
- wie der Impfstoff aufgebaut ist
Welche Vorteile oder Nachteile er hat
Usw...
Es ist verantwortungslos so einerseits zu argumentieren und andererseits ein potentielles Risiko für Patienten und ältere Menschen darzustellen und ihnen vielleicht den Tod zu bringen! Oder das Gesunheitssystem zusätzlich zu belasten!
Solange es mich ja nicht betrifft...
Es ist doch so, dass es zur Zeit wesentlich mehr Impfwillige gibt wie es Impfstoff gibt! In den nächsten Wochen wird das auch so bleiben!
Durch die unnötigen Aussagen von Herrn Söder (Impfpflicht, mangelnde Impfbereitschaft) wird ein Fass aufgemacht was vom Versagen an anderer Stelle ablenken soll!
So lange sich aktuell die Hauptrisikogruppe impfen lässt (was ja scheinbar sehr gut angenommen wird) und sich dadurch schützt ist doch alles in Butter! Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, wer ü80 ist, gesundheitlich angeschlagen ist, im Heim lebt, sich aber nicht impfen lassen möchte lebt zukünftig gefährlich und muss damit rechnen, dass es ihn früher oder später wegen Corona erwischt - das ist aber jedem seine eigene Entscheidung, jetzt wo es den Impfstoff gibt.
Ähnliches gilt für die Angestellten, mit dem Unterschied, dass sie selten zu Risikogruppen gehören.
Die große Mehrheit muss eh noch warten, ob sie will oder nicht...