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Würzburg
Im Würzburger Dallenbergbad sorgt ein privater Sicherheitsdienst für Ordnung: Ist das im Schwimmbad nötig?
Massenschlägereien wie in Berlin gibt es in Würzburger Freibädern nicht. Aber mehr aggressive Besucher schon. Welche Aufgaben der Sicherheitsdienst hat.
Zwei Mitarbeiter des Continus Sicherheitsdienstes sind in den Ferien bei Badewetter täglich an den Schwimmbecken im Würzburger Dallenbergbad im Einsatz.
Foto: Daniel Peter | Zwei Mitarbeiter des Continus Sicherheitsdienstes sind in den Ferien bei Badewetter täglich an den Schwimmbecken im Würzburger Dallenbergbad im Einsatz.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 14:51 Uhr

Zwei Männer mit kurzen Hosen und  T-Shirts mit der Aufschrift "Sicherheitsdienst" sind in den Ferien ab 12.20 Uhr täglich im Dallenbergbad zu sehen. Sie laufen über die Liegewiese und umrunden die Schwimmbecken. Außerhalb der Ferien sind sie nur an den Wochenenden im Einsatz.  

"Die Mitarbeiter sollen für Sicherheit, Ruhe und Ordnung auf dem Gelände sorgen und für Anliegen von Badegästen da sein", nennt Felix Makulik, Gruppenleiter der WVV-Tochter Würzburger Bäder GmbH (WBG), die Aufgaben des Sicherheitsdienst. Sie würden Bademeister und Kassenpersonal unterstützen und Konflikte entschärfen. 

Massenschlägereien wie in Berlin gab es im Würzburger Dallenbergbad noch nicht

Gibt es denn so viele Konflikte im Dalle? Massenschlägereien wie in Freibädern in Berlin oder in Frankfurt hat es im Dallenbergbad noch nicht gegeben, berichtet Makulik. Aber vereinzelte, aggressive Besucher gäbe es schon.

Die Polizei ist am 11. Juni wegen einer Schlägerei im Dalle gerufen worden. Beteiligt an der Auseinandersetzung waren laut Auskunft der Polizeiinspektion Würzburg rund ein Dutzend Personen. Gegen zwei von ihnen wird wegen gegenseitiger Körperverletzung ermittelt. 2019 hatte ein Einsatz Schlagzeilen gemacht, als die Polizei einen gesuchten Straftäter im Dallenberg festnahm und eine Gruppe Jugendlicher dagegen teils aggressiv Widerstand leistete.       

Sicherheitsdienst soll Streitigkeiten schlichten 

"Im Vergleich zur Situation in den Ballungsräumen sind wir hier aber noch auf einer Insel der Seligen", sagt Makulik. "Und der Sicherheitsdienst soll dazu beitragen, dass es so bleibt ." Denn die Anwesenheit der Security wirke laut Makulik präventiv: "Alleine, dass schon jemand auf der Liegewiese unterwegs ist, sorgt für Sicherheit." Außerdem würden die Männer bemerken, wenn zum Beispiel in einer Gruppe eine aggressive Situation entsteht und diese entschärfen.     

Christoph Braasch, Geschäftsführer der Würzburger Firma Continus sagt, dass seine Mitarbeiter in Konfliktmanagement geschult sind. Im Zweierteam sei möglichst immer ein Mitarbeiter, der  Fremdsprachen wie zum Beispiel Arabisch oder Russisch spricht, was dabei helfen würde, nicht deutschsprachigen Personen die Hausordnung des Bades zu erklären. "Badegästen zu erklären, dass  auf der Liegewiese keine laute Musik erlaubt ist", nennt Braasch eine der häufigeren Tätigkeiten seiner Kollegen. Eine weitere sei, Streitigkeiten unter den Besuchern zu schlichten.     

"Unfreundliche Diskussionen" mit Badegästen gebe es immer öfter

Auch im Nautiland unterstützt der Sicherheitsdienst am Wochenende das Personal. "Manche Badegäste brauchen Hilfe beim Bedienen des Kassenautomaten", nennt Makulik ein Beispiel für den Einsatz im Kassenbereich. 

"Es gibt aber auch Streitigkeiten zu entschärfen, wenn jemand nicht bezahlen will, was er im Schwimmbad konsumiert hat." Leider gebe es solche "unfreundlichen Diskussionen" immer öfter. Sein Fazit: "Die Leute werden heute schneller aggressiv als früher." Der Sicherheitsdienst sei also auch da, um das Personal der Bäder zu schützen.        

Wie viel der Sicherheitsdienst der Würzburger Bäder GmbH kostet, will Makulik nicht sagen. Beschlossen wurde sein Einsatz von der Geschäftsführung der WBG. Man habe während der Corona-Pandemie gute Erfahrungen mit der Firma gemacht, damals hatten die Mitarbeiter den Eingang in die verschiedenen Bereiche des Bades überwacht.   

 
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  • Heribert Mennig
    "Wie viel der Sicherheitsdienst der Würzburger Bäder GmbH kostet, will Makulik nicht sagen."
    Warum nicht? Was soll die Geheimniskrämerei? Das wird sich doch auf die Eintrittspreise niederschlagen. Das Verhalten derjenigen, die zwar immer Respekt für sich einfordern, anderen gegenüber aber keinen Respekt zeigen, muss also die Mehrheit der Leute tragen, die sich respektvoll gegenüber Anderen verhält!
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  • Roland Albert
    Ich erinnere mich an Zeiten im Kissinger Terassenschwimmbad, da hatten es die Schwimmmeister noch selbst mit den abgezogenen Amis im Griff.
    Die haben aber auch das Hausrecht durchgesetzt.
    Mit allen Mitteln und das hat JEDER verstanden.
    Dann haben auch die Heißblütigen zurückgeschraubt, weils ganz einfach und ganz schnell was auf die Backen gegeben hat.
    Das ist verloren gegangen und nun müssen das Sicherheitsdienste richten, weil auch die Polizei weder Zeit noch Personal hat, um diese Halbstarke Gesellschaft in die Schranken zu weisen.
    Es ist tragisch, dass man sich nicht mehr sicher fühlen kann, weil gewisse Schichten die Oberhand bekommen haben.
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  • Jutta Nöther
    Nun ja, mit den Amis war es insgesamt einfacher, weil man bei drohender Eskalation einfach nur sagen musste, "ich hole die MP", und das hat alles augenblicklich beendet. Vor der MP ging auch noch dem aggressivsten Ami die Düse. Wirkte sogar bei äpfelwerfenden Kids.
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  • Ralf Eberhardt
    Ich denke, dass hier auch eine Substitution von Aufgaben und Verantwortung der - fehlenden - Bademeister/innen stattfindet. Der Sicherheit wird es mit Sicherheit gut tun.
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  • Hermann Wolf
    Warum fehlen deutschlandweit ca. 3.500 Fachangestellte in den Bäderbetrieben?
    Die Bäder GmbH, eine WVV Tochter und somit auch der Stadt Würzburg, soll ihre Angestellten anständig und fair entlohnen.
    Dann wäre vermutlich das Sandermare noch geöffnet, kein permanenter Personalmangel bzw. diese hohe Personalfluktuation im Nautiland und die Beauftragung einer Security im Dallenbergbad eventuell vermeidbar.
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  • Steffen Cyran
    Was ein Unsinn, die Lage auf magelnde Bezahlung zu schieben....
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  • Hermann Wolf
    Sicherlich, denn viele junge Menschen würden den Beruf des Bademeisters durchaus gerne ergreifen. Aber aufgrund der Tarifeinstufung gehen viele Schüler einen anderen Weg, z.B. den ins Handwerk, weil sie hier wesentlich besser entlohnt werden.Vermutlich kennen Sie niemanden persönlich sonst würden Sie meine Aussage nicht als unsinnig bezeichnen.
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  • Steffen Cyran
    Die Aussage ist deshalb unsinnig, weil es sich wie bei allen anderen Mangelberufen (Pflege, Gastronomie, Bau usw..) einen ganz anderen Grund gibt: wer GAR NICHTS arbeitet, erhält unterm Strich fast genauso viel wie jemand, der einen der genannten Berufe ausübt.

    Hier ist die Stellschraube!
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  • Roland Albert
    Diesem Beitrag ist NICHTs hinzuzufügen.
    Die Sozialabgreifer müssen es einfach schwerer gemacht bekommen!
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  • Harald Bach
    Ich gebe beiden Vorrednern recht. Mich regt zum Nachdenken an, das befinden Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes Augenmerk darauf gelegt wird, dass wenigstens einer von ihnen Arabisch oder russisch spricht. Sind das die Auswüchse unser hochgelobten Wir-schaffen-das-Willkommenskultur?
    Früher ( ich weiß, bei Jüngeren ein ungeliebtes Wort) gabs das nicht, dass wir Security in Schwimmbädern brauchten 🤷🏻‍♂️
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  • Roland Rösch
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Michael Riedner
    Ich muss meinen Vorredner widersprechen. Die Zeiten haben sich nicht geändert. Wir sind hier immer noch in Deutschland und wenn einige Personen meinen, sie müssen gewalttägig werden, dann muss man eben einschreiten.
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  • Manfred Englert
    Fortsetzung:
    Bezeichnend die Aussagedes Herrn Makulik:"...sind wir hier noch auf einer Insel der Seligen".
    Und diese Aussage möchte ich mal auf gesamt Bayern ausdehnen.
    Ich kann nur hoffen, daß auf Innere Sicherheit auch in Zukunft sehr viel Wert gelegt wird.
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  • Manfred Englert
    Dieser Einsatz des Sicherheitsdienstes ist sehr sinnvoll und notwendig in der heutigen Zeit.
    Denn die Zeiten haben sich gewaltig geändert.
    Originäre Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung obliegt den Sicherheitsbehörden, hier also der Stadt mit Hilfe der Polizei.
    Da jedoch die Aufgaben der Polizei immer mehr werden, der Personalbedarf aber vom Finanzminister irgendwo gedeckelt werden muß, müssen manche Aufgaben an private Sicherheitsdienste delegiert werden.
    In früheren Zeiten waren es alkoholisierte Rüpel, welche zur Ordnung gerufen werden mußten.
    Heutzutage häufen sich die Vorfälle, wo verschiedene Kulturen mit ihren jeweils verschiedenen Ansichten aufeinanderprallen können. Dies sieht man ganz deutlich in Berliner Bädern. Oder bei Silvesterfeiern.
    Und wenn dann ein konservativer Politiker von "kleinen Paschas" spricht, empört sich die gesamte Sitzeanordnung links der Opposition.
    Wir müssen sehr gut aufpassen, daß nicht noch Schlimmeres passiert.
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  • Dominik Temming
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