
Die beliebte Schlagerweihnacht soll im Dezember wieder in der Diskothek Airport in der Gattingerstraße stattfinden, ist auf deren Homepage zu lesen. Aber das Air ist eigentlich noch wegen einer längeren Umbauphase, in der auch der Brandschutz eine gewichtige Rolle spielt, geschlossen. Macht der weit über die Grenzen Mainfrankens hinaus bekannte Tanztempel denn offiziell schon wieder seine Pforten auf?
„Nein“, sagt Eigentümer Rudi Schmidt. „Wir planen im Airport vor dem Jahreswechsel lediglich drei Traditionsveranstaltungen“. Wir, das sind Schmidt als Eigentümer und die ehemaligen Betreiber Mischa Steigerwald und Daniel Soriano mit ihrer Bambule Entertainment GmbH. Schmidt und die beiden Geschäftsleute hatten sich im November auf eine Vertragsauflösung geeinigt.
Tradition im Air
Neben der Schlagerweihnacht am 23. Dezember soll es auch die „Rockpalast-The Final Show“ am 25. und die Silvester-Party am 31. Dezember in der Gattingerstraße geben, „unsere Traditionsveranstaltungen eben, die wir seit mehr als 20 Jahren feiern“.
Wie berichtet machte das Air eine sehr ausgedehnte Sommerpause bis in den Dezember hinein. In einer Sitzung des Stadtrates hatte Stadtbaurat Christian Baumgart das Geschehen im November so auf den Punkt gebracht: Die Umbaumaßnahmen im Airport seien den Genehmigungen im Baurecht vorausgeeilt. Daher habe seine Abteilung eingreifen müssen und wegen der verschärften Brandschutzauflagen eine Meldeanlage mit direkter Verbindung zur Berufsfeuerwehr gefordert. Die Kosten dafür können sich aber für eine Diskothek wie das Airport mit über 2000 Quadratmetern Fläche schon mal im sechsstelligen Bereich bewegen, so Brancheninsider. Eine mächtige Investition also.
Diskothek verlor Bestandsschutz
Wenn es um den Brandschutz geht, lässt die Stadt nicht mit sich spaßen, hatte deren Sprecher Christian Weiß gesagt. Und so verlor das Airport seinen Bestandsschutz. Da der Disco-Betrieb ohne eine Meldeanlage nicht mehr möglich war, schlug Schmidt zwei Fliegen mit einer Klappe: Er huldigte dem allgemeinen Trend in der Disco-Szene, nach dem große Clubs in der Gunst der Besucher immer weiter fallen und stellte einen Bauantrag, um das Air zu verkleinern. Damit liegt aber die Gastro-Fläche unter 1000 Quadratmetern, und der Betreiber braucht laut Versammlungsstättengesetz keine Brandmeldeanlage mehr mit Kontakt zur Feuerwehr.
Der Plan sieht so aus: Die Clubs T1 und T2 sind weiterhin für das Partyvolk da. Der große Soundpark wird künftig abgekoppelt und soll als Sporthalle unter anderem Raum für Yoga und Selbstverteidigung bieten. Der Partyservice Prime Catering Company von Mischa Steigerwald soll dort ebenfalls unterkommen. Und bei größeren Veranstaltungen wie eben der Schlagerweihnacht, zu der etwa 1500 Schlagerfans erwartet werden, könnte per Einzelgenehmigung der Stadt ja der ehemalige Soundpark wieder dazustoßen.
Vorzeitige Nutzung möglich
Alle wichtigen Auflagen zum Brandschutz im Airport sind erfüllt, versichert Eigentümer Rudi Schmidt. Das von ihm beauftragte Büro für Brandschutz habe das auch geprüft und ihm eine vorläufige Bescheinigung für eine vorzeitige Nutzung der Clubs ausgestellt.
Laut Stadtsprecher Weiß wurde die Unterlage auch der Bauaufsicht
übergeben. Allerdings stünden laut dem Prüfsachverständigen für
Brandschutz noch einige Arbeiten aus, die vor einer Nutzungsaufnahme
auch im Einzelfall noch erledigt werden müssen. "Bis der endgültige
Prüfbericht vorliegt, werden wir als Stadt Veranstaltungen im
Airport-Komplex über Einzelgenehmigungen prüfen“, sagt Weiß. Und für die
geplanten Events laufe gerade dieses Verfahren.
Eröffnung erst mit neuem Betreiber
Airport-Eigentümer Schmidt ist mit Unterstützung von Steigerwald und Soriano auf der Suche nach einem neuen Betreiber. Eines steht für ihn jedenfalls fest: Mit ihm als Zwischenlösung wird das Air nicht wieder dauerhaft aufmachen. Das soll erst unter dem neuen Betreiber passieren. Und da haben sich schon mehrere Interessenten angemeldet.
(glaube nicht das der Beitrag gezeigt wird)