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Kleinrinderfeld
Illegale Abfallentsorgung: Vermüllung des Waldes nimmt zu
Altreifen, Metallteile, Öle und vieles mehr werden gerne schnell mal im Wald abgeladen. Den Bayerischen Staatsforsten in Arnstein reicht es jetzt und greifen zu drastischen Maßnahmen.
Da hat mal wieder jemand viel Sperrmüll im Guttenberger Forst einfach abgeladen. Leider kein Einzelfall. 
Foto: Matthias Ernst | Da hat mal wieder jemand viel Sperrmüll im Guttenberger Forst einfach abgeladen. Leider kein Einzelfall. 
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

"So langsam ist das Maß voll", ärgert sich Michael Grimm, stellvertretender Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten in Arnstein. Schon wieder ist in einem Waldstück im Guttenberger Forst illegal Müll entsorgt worden. Dabei handelt es sich nicht um kleine Mengen an Restmüll, den ein Ausflügler "vergessen" hat mitzunehmen oder ein Fernfahrer, der seine Hinterlassenschaft im Wald entsorgt hat, nein es handelt sich mal wieder um Gewerbemüll, der am Waldparkplatz zwischen Kleinrinderfeld und Geroldshausen entsorgt wurde.

Das ist kein Einzelfall, berichtet Andreas Gündel vom team orange bei einem Ortstermin. "Kürzlich haben wir sogar die ganze Inneneinrichtung einer Schreinerei aus dem Wald entsorgen müssen." Und auch Bauschutt werde immer wieder im Wald illegal entsorgt. "Das muss von Ortskundigen gemacht werden", vermutet Grimm, denn die Materialien über weite Strecken mit einem Anhänger zu transportieren mache keinen Sinn. Und die teilweise versteckten Parkplätze sind auch nicht allen bekannt. Erwischt wird jedoch nur selten jemand. Obwohl alle illegalen Müllablagerungen zur Anzeige gebracht werden, kann das Landratsamt als zuständige Behörde nur selten Bußgelder verhängen, bedauert Stefanie Engels, zuständig für Immissionsschutz und Abfallrecht. Bis zu 8000 Euro wären im Einzelfall möglich, aber dafür muss man den illegalen Entsorgern zunächst einmal Herr werden.

"Mir tut es zwar um die Ausflügler leid, aber die Entsorgung des Mülls verursacht auch große Kosten."
Michael Grimm, stellvertretender Forstbetriebsleiter der bayerischen Staatsforsten in Arnstein

Jetzt will die Forstbehörde durchgreifen und einige besonders schlecht einsehbare Waldparkplätze schließen. "Mir tut es zwar um die Ausflügler leid, aber die Entsorgung des Mülls verursacht auch große Kosten", bedauert Grimm die Entscheidung. Mehrere 10 000 Euro kämen da auf das team orange als Entsorger des Abfalls zusammen, erläutert Betriebsleiter Alexander Pfenning. Diese Kosten müssten auf die Allgemeinheit umgelegt werden und auch das sei ein Grund für steigende Müllgebühren.

Der illegal entsorgte Müll ist dabei vielschichtig. Neben Bauschutt seien es überwiegend Altreifen, Metallteile, Öle oder auch Kunststoffbehälter, die die Mitarbeiter von team orange mühevoll trennen müssen. "Überall im Bereich unseres Aufgabengebietes sind Stellen, an denen einfach der Müll in die Landschaft geschmissen wird", so Michael Grimm. Er ärgert sich über das Verhalten der Menschen. "Auf der einen Seite kämpft man um den Erhalt jedes Baumes, auf der anderen Seite wird der Waldboden verseucht, sodass keine Lebensgrundlage für Bäume vorhanden ist."

Ausreichend Wertstoffhöfe im Landkreis vorhanden

Dabei wäre eine legale Entsorgung so einfach. Überall im Landkreis gibt es Wertstoffhöfe, die mehr als 300 Stunden in der Woche geöffnet haben. Wer seinen Müll also bereits auf seinem Anhänger hat, könne so einfach seinen Müll legal entsorgen. Und wer selbst dafür zu bequem ist, dem bietet team orange einen weiteren Service, so Alexander Pfenning. Sperrmüll und Elektrogeräte kann man gegen Gebühr und Altmetall und Grüngut sogar kostenlos zu Hause abholen lassen. Eine Nachricht per Post, Fax oder Mail und schon kommen die "Männer in orange" vorbei.

"Wir würden gerne allen Bürgern das Erlebnis Wald bieten, doch wenn wenige Individuen gegensätzlich handeln, müssen wir einzelne Teile eben sperren oder nicht so leicht erreichbar machen", s0 Michael Grimm.

Keine Grillfete im Wald, sondern einfach die Entsorgung von Müll. Eine Tatsache, die leider immer öfter im heimischen Wald zu beobachten ist.
Foto: Andreas Gündel | Keine Grillfete im Wald, sondern einfach die Entsorgung von Müll. Eine Tatsache, die leider immer öfter im heimischen Wald zu beobachten ist.
 
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Kommentare
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  • glaser.rudolf@t-online.de
    was sind das für dämliche und faule menschen. verm. ist der weg zum wertstoffhof ähnlich weit.
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Ich finde, man sollte den Bußgeldrahmen deutlich erhöhen, ruhig auf bis zu 50.000 Euro. Und dies sowie den Hinweis, dass als Sanktion auch der Entzug der Gewerbeerlaubnis folgen kann, dann in Verbindung mit Meldungen über derlei Umweltverschmutzung regelmäßig in den Amtsblättern der Gemeinden veröffentlichen. Es geht wohl leider nur über Abschreckung, wenn man nicht an den entsprechenden Hotspots eine Videoüberwachung einführen kann/will.
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  • listgessler@gmail.com
    Kann man da nicht Fotos von markanten entsorgten Gegenständen in die Zeitung setzen und mal die Leser befragen, wem der Müll bekannt vorkommt? Anhand von DNA-Proben sollte dann ja herauszufinden sein, ob der Müll wirklich von den jeweils Verdächtigten entsorgt wurde. Und dann möglichst hohe Bußgelder - anders scheint es ja nicht zu funktionieren.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Könnte man wohl, doch wahrscheinlich ist der Aufwand zu hoch und die Aussicht auf Erfolg zu gering 🤷‍♀️🤷‍♂️
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    In welche Zeitung wollen Sie das denn setzen? In eine polnische, rumänische oder bulgarische? Das die meisten Sachen unweit der Autobahn entsorgt wurden läßt doch tief blicken...
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Schweine gibt´s auch unter Einheimischen! Immer diese Vorurteile!!!
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Asoziale, der Bodensatz der Gesellschaft, die dort am Werk sind.
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Da passen Sie mal auf, am Ende wird noch behauptet Sie haben den Müll dort abgeladen 🤣
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  • Ciccio
    Das ist wie überall: jeder denkt nur an sich! Kein Respekt vor anderen Menschen oder der Natur!
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Das mit den 300 Stunden geöffneten Wertstoffhöfen rechnen Sie vielleicht nochmal nach. Eine Woche hat nur 168 Stunden.... zwinkern
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  • TLW-tu_W
    Sie schreiben selbst im Plural von Wertstoffhöfen.
    Das könnte Einfluss auf die Rechnung haben zwinkern
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Genau so wirds gemeint sein, muhaha.

    Die Wertstoffhöfe Deutschlands haben zusammen vermutlich ein paar zehntausend Stunden offen.....
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Bei den 300 Std. ist ja auch nicht die Rede von nur einem Wertstoffhof, sondern von allen verfügbaren! Sie schreiben ja selbst "Wertstoffhöfe"! 🤦‍♂️🙈
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  • Mainpostonlinezugang
    Unglaublich!
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