"So langsam ist das Maß voll", ärgert sich Michael Grimm, stellvertretender Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten in Arnstein. Schon wieder ist in einem Waldstück im Guttenberger Forst illegal Müll entsorgt worden. Dabei handelt es sich nicht um kleine Mengen an Restmüll, den ein Ausflügler "vergessen" hat mitzunehmen oder ein Fernfahrer, der seine Hinterlassenschaft im Wald entsorgt hat, nein es handelt sich mal wieder um Gewerbemüll, der am Waldparkplatz zwischen Kleinrinderfeld und Geroldshausen entsorgt wurde.
Das ist kein Einzelfall, berichtet Andreas Gündel vom team orange bei einem Ortstermin. "Kürzlich haben wir sogar die ganze Inneneinrichtung einer Schreinerei aus dem Wald entsorgen müssen." Und auch Bauschutt werde immer wieder im Wald illegal entsorgt. "Das muss von Ortskundigen gemacht werden", vermutet Grimm, denn die Materialien über weite Strecken mit einem Anhänger zu transportieren mache keinen Sinn. Und die teilweise versteckten Parkplätze sind auch nicht allen bekannt. Erwischt wird jedoch nur selten jemand. Obwohl alle illegalen Müllablagerungen zur Anzeige gebracht werden, kann das Landratsamt als zuständige Behörde nur selten Bußgelder verhängen, bedauert Stefanie Engels, zuständig für Immissionsschutz und Abfallrecht. Bis zu 8000 Euro wären im Einzelfall möglich, aber dafür muss man den illegalen Entsorgern zunächst einmal Herr werden.
Jetzt will die Forstbehörde durchgreifen und einige besonders schlecht einsehbare Waldparkplätze schließen. "Mir tut es zwar um die Ausflügler leid, aber die Entsorgung des Mülls verursacht auch große Kosten", bedauert Grimm die Entscheidung. Mehrere 10 000 Euro kämen da auf das team orange als Entsorger des Abfalls zusammen, erläutert Betriebsleiter Alexander Pfenning. Diese Kosten müssten auf die Allgemeinheit umgelegt werden und auch das sei ein Grund für steigende Müllgebühren.
Der illegal entsorgte Müll ist dabei vielschichtig. Neben Bauschutt seien es überwiegend Altreifen, Metallteile, Öle oder auch Kunststoffbehälter, die die Mitarbeiter von team orange mühevoll trennen müssen. "Überall im Bereich unseres Aufgabengebietes sind Stellen, an denen einfach der Müll in die Landschaft geschmissen wird", so Michael Grimm. Er ärgert sich über das Verhalten der Menschen. "Auf der einen Seite kämpft man um den Erhalt jedes Baumes, auf der anderen Seite wird der Waldboden verseucht, sodass keine Lebensgrundlage für Bäume vorhanden ist."
Ausreichend Wertstoffhöfe im Landkreis vorhanden
Dabei wäre eine legale Entsorgung so einfach. Überall im Landkreis gibt es Wertstoffhöfe, die mehr als 300 Stunden in der Woche geöffnet haben. Wer seinen Müll also bereits auf seinem Anhänger hat, könne so einfach seinen Müll legal entsorgen. Und wer selbst dafür zu bequem ist, dem bietet team orange einen weiteren Service, so Alexander Pfenning. Sperrmüll und Elektrogeräte kann man gegen Gebühr und Altmetall und Grüngut sogar kostenlos zu Hause abholen lassen. Eine Nachricht per Post, Fax oder Mail und schon kommen die "Männer in orange" vorbei.
"Wir würden gerne allen Bürgern das Erlebnis Wald bieten, doch wenn wenige Individuen gegensätzlich handeln, müssen wir einzelne Teile eben sperren oder nicht so leicht erreichbar machen", s0 Michael Grimm.
Das könnte Einfluss auf die Rechnung haben
Die Wertstoffhöfe Deutschlands haben zusammen vermutlich ein paar zehntausend Stunden offen.....