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Veitshöchheim
Veitshöchheim: Feldweg mit gefährlichem Material ausgebaut
Ein Feldweg zwischen Veitshöchheim und Gadheim wurde offenbar mit schädlichen Materialien ausgebaut. Wie die Hintergründe sind und was das Landratsamt dazu sagt.
Der Ausbau eines Feldwegs zwischen Veitshöchheim und Gadheim muss rückgängig gemacht werden.
Foto: Dieter Gürz | Der Ausbau eines Feldwegs zwischen Veitshöchheim und Gadheim muss rückgängig gemacht werden.
Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 11.02.2024 00:06 Uhr

Seit März dieses Jahres finden an der Kreisstraße zwischen Veitshöchheim und Gadheim Straßenbauarbeiten statt. Im Zuge dessen wurde auch ein etwa ein Kilometer langer Feldweg entlang des Waldgebietes "Mühltanne" erneuert. Dabei wurden offenbar teerhaltige Materialen verwendet, die umwelt- und gesundheitsschädlich sind.

In einer Pressemitteilung vom Mittwoch hat das Landratsamt Würzburg nun bekannt gegeben, dass der Feldweg vollständig zurückgebaut werden muss. "Für die Schotterung des Feldwegs entlang der Gemarkungsgrenze Oberdürrbach verwendete die ausführende Firma Asphaltfräsgut, das beim Rückbau der früheren Streckenführung der WÜ 3 entstand", so das Landratsamt in der Mitteilung.

Verwendete Stoffe laut Landratsamt Würzburg krebserregend

Das Staatliche Bauamt Würzburg, welches für die Umbaumaßnahmen am Feldweg verantwortlich ist, habe im Rahmen einer nachfolgenden Materialprobe festgestellt, dass umweltschädliche Substanzen beim Bau des Feldwegs zum Einsatz gekommen seien, so die Pressemitteilung. "Der kurzfristige komplette Rückbau des Feldwegs und die fachgerechte Entsorgung garantieren, dass das belastete Material keine Gefahr für Mensch, Tier und Grundwasser darstellt", wird Landrat Thomas Eberth in der Mitteilung zitiert.

Veitshöchheim: Feldweg mit gefährlichem Material ausgebaut

Bei den Schadstoffen handelt es sich laut Landratsamt um sogenannte Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), welche krebserregend sein können. Die Kohlenwasserstoffe sind natürliche Bestandteile von Kohle, Erdöl und auch von Teergebundem Asphalt, wie er im Straßenbau vor 1984 zum Einsatz kam, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamts weiter.

Der belastete Schotter stammt demnach aus entnommenem "Asphaltfräsgut" der früheren Kreisstraße. Bürgermeister Jürgen Götz von der Gemeinde Veitshöchheim erklärt auf Anfrage dieser Redaktion, dass bislang noch keine Angaben zu den Kosten des Rückbaus gemacht werden können. Es sei noch nicht klar, wie lange der Weg nicht befahren werden könne, so Götz weiter.

Proben im Vorfeld der Baumaßnahmen haben keine Belastung ergeben

Auf die Frage, wie es zum Einsatz des belasteten Materials gekommen sei, sagt Götz, dass das Bauamt im Vorfeld der Baumaßnahmen Bohrkernproben von dem verwendeten Asphaltfräsgut entnommen habe. Damals habe man keine Belastungen feststellen können, sagt Götz weiter. 

Der Ausbau der Kreisstraßen Wü 3 und  Wü 21 beschäftigt die Einwohnerinnen und Einwohner in Veitshöchheim, Gadheim und Güntersleben nun schon seit geraumer Zeit. Ursprünglich waren die Baumaßnahmen bereits zu Beginn des vergangenen Jahres geplant. Aufgrund der Planungsunsicherheit durch die Corona-Pandemie waren sie dann jedoch verschoben worden.

Seit März sind die Straßen abschnittsweise voll gesperrt, teilweise müssen Anwohner weite Umwege – etwa über die Staatsstraße 2294 über Rimpar – auf sich nehmen. "Die Vollsperrung ist notwendig, um den gesamten Straßenaufbau zwischen dem nördlichen Ortsausgang von Veitshöchheim und dem Ortsteil Gadheim im Vollausbau zu erneuern", so das Landratsamt Würzburg Anfang des Jahres in einer Pressemitteilung.

Hinweis: Ein ursprünglich verwendetes Foto zeigte nicht den eigentlichen Feldweg, sondern einen zurückgebauten Bereich der WÜ 3. Wir haben das Bild ausgetauscht.

 
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  • robertkremling@web.de
    Alle Verantwortliche sollte man nach ihren Fähigkeiten überprüfen.
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  • SIK
    Wie Bitte?!?!?! Lernt man bei den zuständigen Stellen nicht aus der Vergangenheit?
    Bericht aus 10/2018 Staatsstraße zwischen Rimpar und Versbach:
    Nach dem Fahrbahnrückbau im Bauabschnitt 2 wurde jedoch festgestellt, dass darunter ältere Fahrbahnreste vorhanden sind. Diese älteren Fahrbahnreste wurden bei den Untersuchungen, die vor der Baumaßnahme durchgeführt wurden, nicht erkannt. Die früheren Straßenbefestigungen, die erst nach dem Rückbau der untersten Schotterschichten auf der Gesamtlänge zutage getreten sind, sind stark teerhaltig und als gesundheitsschädlich einzustufen. Davon ist auch der darunter liegende Boden zum Teil betroffen.
    Sorry, aber das ist für mich ein Skandal!! Die Fertigstellung der Staatsstraße hatte monatelang Verspätung! Dazu wird im Bericht der Wü 3 nichts gesagt! Wie lange wird diese Verzögerung in Anspruch nehmen? Was kostet das? Und warum macht man vorab eigentlich Untersuchungen, die offensichtlich nichts bringen?
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