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Würzburg
IHK gegen Erhöhung der Parkgebühren
Am 1. Oktober wird das Parken in der der Stadt an vielen Stellen teurer. Die IHK befürchtet negative Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. Sie hat einige Argumente. 
Am 1. Oktober wird das Parken an der Oberfläche innerhalb des Ringparks, wie hier am Paradeplatz, teuer als das Parken in den Parkhäusern und Garagen der SVG in demselben Bereich. Foto: Daniel Peter
| Am 1. Oktober wird das Parken an der Oberfläche innerhalb des Ringparks, wie hier am Paradeplatz, teuer als das Parken in den Parkhäusern und Garagen der SVG in demselben Bereich. Foto: Daniel Peter
Bearbeitet von Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:01 Uhr

Am 1. Oktober steigen wie bereits berichtet die Parktarife. Der Preis pro Stunde für einen Oberflächenstellplatz wird dann in der Kernzone innerhalb des Ringparks von 1,50 Euro auf 1,80 Euro pro Stunde steigen. In den SVG-Parkhäusern in der Kernzone erhöht sich der Stunden-Preis von 1,50 auf 1,70 Euro, ab der dritten Stunde von 1,00 Euro auf 1,20 Euro. In den Parkhäusern in der Zone 2 innerhalb des Ringparks werden 1,60 Euro pro Stunde fällig, ab der dritten Stunde 1,10 Euro. Dies hatte der Stadtrat Anfang Juli beschlossen.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt warnt jetzt vor Auswirkungen auf die heimischen Wirtschaft. „Eine Erhöhung der Parktarife für oberirdisches Parken kann dazu führen, dass gerade die Bürger der umliegenden Landkreise sich gegen einen Besuch in der Domstadt entscheiden. Würzburg steht schließlich in Konkurrenz zu anderen Handelsstandorten“, erklärt Ralf Jahn, Hauptgeschäftsführer der IHK in einer Stellungnahme. Dies sei nicht nur für Gastronomie, Dienstleister und Tourismus negativ, insbesondere den Einzelhandel setze dies unter Druck.

IHK gegen Erhöhung der Parkgebühren

Das Ziel der gestaffelten Parkgebührenerhöhung, die Parkhäuser besser auszulasten und somit den Parksuchverkehr an der Oberfläche zu verringern, sehe die Wirtschaftskammer grundsätzlich positiv. Allerdings dürfe dies nicht einseitig zu Lasten der Wirtschaft gehen, die in der Innenstadt auf Besucher angewiesen ist. „Die Erreichbarkeit der Innenstadt muss mit allen Verkehrsmitteln gewährleistet sein – auch mit dem Auto zu bezahlbaren Preisen“, so Jahn. Gerade ältere und in der Mobilität eingeschränkte Personen seien auf Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu den Dienstleistern und Einzelhändlern angewiesen. Parkhäuser seien oft keine Alternative.

„Die Erreichbarkeit der Innenstadt muss mit allen Verkehrsmitteln gewährleistet sein."
Ralf Jahn - Hauptgeschäftsführer IHK Würzberg-Schweinfurt

„In den letzten rund 20 Jahren sindbereits mehrere hundert oberirdische Parkplätze im Rahmen von Stadtentwicklungsprojekten ersatzlos gestrichen, zuletzt etwa am Kardinal-Faulhaber-Platz und in der Theaterstraße. Auch entlang des Ringparks gibt es teils konkrete Planungen, Stellplätze rückzubauen respektive in Anwohner- und Kurzzeitparkplätze umzuwandeln. Als Regionalzentrum ist die Erreichbarkeit Würzburgs jedoch essenziell, um Versorgungsstrukturen zu erhalten“, betont Jahn.

Parkraum nicht ganzheitlich betrachtet

Um langfristig attraktiv zu bleiben, sollten mit Blick auf die Verkehrsbelastung vorhandene Ansätze endlich angepackt werden. Schon Anfang des Jahres habe die IHK ein praktikables Gesamtverkehrskonzept mit Park-&-Ride-Systemen gefordert, das dauerhaft die Parksituation in Würzburg entspannen könnte. Die Einnahmen aus den Parkgebühren sollten deshalb umgehend in Parkraum am zentrumsnahen Stadtrand investiert werden, um den Umstieg auf Straßenbahn und Bus attraktiv zu machen, fordert Jahn.

 
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  • A. S.
    Bei den Preiserhöhungen des ÖPNV hat sich die IHK nicht zu Wort gemeldet, aber wenn es ums Auto geht muss gejammert werden.
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  • I. F.
    Dem kann man...

    ...nur zustimmen!

    MfG
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  • E. V.
    "Gerade ältere und in der Mobilität eingeschränkte Personen seien auf Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu den Dienstleistern und Einzelhändlern angewiesen."
    --> Diese Personen sollten vielleicht lieber nicht mehr selber Auto fahren, sondern Taxi oder mit dem ASB! Wenn man keine 500 Meter vom Parkplatz zum Laden schafft, bezweifle ich, dass ein sicheres Autofahren noch möglich ist....
    Allerdings gebe ich der IHK insofern Recht, dass ein Abbau von Innenstadtparklpätzen ohne echte Alternativen nicht der Weg sein kann.
    @Arcus: Ist man jung und kräftig, wie wir beide, ist Radfahren eine tolle Option. Aber es gibt halt viele Situationen, wo Radfahren eben keine Alternative darstellt. Alleine schon das Wetter macht hier oft genug einen Strich durch die Rechnung.
    Und es sind ja nicht nur Läden, die es hier gibt, sondern sämtliche Fachärzte, Behörden, usw., d.h. viele Leute fahren aus dem Umland nicht zum Kaffeetrinken in die Stadt, sondern weil sie müssen.
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    Straßenbahnlinien ins Umland verlängern. Wirklich gute Fahrradverkehrsinfrastruktur aufbauen, Taktzeiten verkürzen. Damit sollte sich die IHK mal auseinandersetzen. Oder mit der Reduzierung der Preise im ÖPNV. Dort sind die
    Preise deutlich schneller und höher gestiegen als im sonstigen Verkehrssektor. Manchmal habe ich den Eindruck, auch in der ihk wird rückwärts nicht vorwärts gedacht. Nicht gut für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik.
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  • I. W.
    Hallo Arcus, klar beschäftigen wir uns auch damit - ÖPNV und Vernetzung ins Umland stärken, Infrastrukturausbau, höhere Effizienz in der Infrastrukturnutzung – sind seit vielen Jahren Teil unserer Arbeit. Wir diskutieren mit den Firmen Herausforderungen und treten mit den Positionen konkret an politische Entscheider und Planer heran. Auch die Belange der Bevölkerung sind uns wichtig, damit wir als Arbeitsregion attraktiv bleiben. Wir sind bei Planungsprozessen dabei. In Würzburg haben wir uns in letzter Zeit z.B. beim neuen Luftreinhalteplan, dem Green-City-Plan oder der Planung der Multifunktionshalle eingebracht und dabei unter anderem auch von Ihnen angesprochene Aspekte gefordert. Schauen Sie sich doch mal auf unserer Homepage die letzten Pressemitteilungen zu verkehrspolitischen Themen an - wir kommunizieren unsere Meinung nämlich immer transparent: https://www.wuerzburg.ihk.de/mediathek/presse.html Gute Grüße aus der Zellerau, Radu Ferendino
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich schau mirs an. Versprochen. Trotzdem, dem Auto wird zuviel Priorität eingeräumt.
    Wenn ich alleine an die Digitalisierung des Verkehrs z.B autonomes
    Fahren denke, brauchen wir weniger Flächen für den fließenden und ruhenden Autoverkehr und mehr ÖPNV und Radverkehr. Level 5 werden wir in ca. 10 Jahren erreicht haben. Deshalb ist jetzt mit dem Umbau der Städte jetzt zu beginnen. Invest in die Themen, die zukunftsfähig sind.
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