Die Stiftung Juliusspital ist in Würzburg eine Institution, die zugehörige Klinik das älteste noch bestehende Krankenhaus der Stadt. Doch der Wirkungskreis der Stiftung beschränkt sich nicht nur auf die Klinik in der Juliuspromenade, sondern umfasst unter anderem auch ein Hospiz und ein Seniorenstift. Für die kommenden Jahren plant die Stiftung mehrere Baumaßnahmen an verschiedenen Stellen der Innenstadt.
Beinahe abgeschlossen sind die Bauarbeiten bereits am Juliusspital Parkhaus. Dieses war zuletzt acht Wochen lang gesperrt. Grund dafür seien Sanierungsarbeiten und der Einbau eines Aufzugs gewesen, sagt Walter Herberth, Oberpflegamtsdirektor und Leiter der Stiftung. Ab dem 21. September habe das Parkhaus wieder geöffnet. Die Arbeiten in der Koellikerstraße bilden jedoch nur den Auftakt einer ganzen Reihe verschiedener baulicher Veränderungen im Bereich zwischen der Juliuspromenade und dem Franz-von-Rinecker-Weg.
Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Poliklinik
Das größte Projekt befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Poliklinik in der Klinikstraße 8. Seit dem Abriss des früheren Krankenhausgebäudes im vergangenen Jahr befindet sich dort ein Interimsparkplatz für die Mitarbeiter der Stiftung. Langfristig werde dort jedoch ein Pflegebildungszentrum entstehen, kündigt Herberth an. In dem geplanten Neubau wolle das Juliusspital die bereits bestehenden Krankenpflege-, Kinderkrankenpflege- und Altenpflegeschulen der Stiftung zusammenführen.
Zusätzlich werde die Stiftung in dem neuen Gebäude Wohneinheiten für Betreutes Wohnen unterbringen. "Das bieten wir auch schon in unserem Seniorenstift an. Da gibt es aber immer eine sehr lange Warteliste", sagt Herberth. Aktuell laufe der vorgeschriebene Architektenwettbewerb für das Gebäude. Bis die Bauarbeiten vor Ort beginnen können, wird es Herberth zufolge noch etwa bis 2023 dauern. Die Kosten für den Neubau schätzt er auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Mehr Einzelzimmer im Seniorenstift
Um den Bedarf zu decken, plant die Stiftung außerdem die Erweiterung des Seniorenstifts. Aktuell bietet die Einrichtung 150 Pflegeplätze und 22 Einheiten für Betreutes Wohnen. Durch den Anbau in Richtung Klinikstraße soll es im Seniorenstift künftig mehr Einzelzimmer geben. "Wer möchte schon im Alter noch einmal mit jemandem Wildfremden in einem Zimmer wohnen", sagt Herberth.
Hier hätten sich die Ansprüche in den vergangenen Jahren verändert. Aber auch die Corona-Pandemie habe die Vorteile von Einzelzimmern deutlich gemacht, so der Leiter der Stiftung. "Es wird damit einfacher, Bewohner in solchen Fällen zu isolieren."
Ein Wermutstropfen ist aus seiner Sicht, dass für die Erweiterung ein Straßenbild prägender Baum gefällt werden muss: "Mir ist bewusst, dass jeder Baum in der Stadt das Kleinklima verbessert." Deshalb gebe es aktuell Überlegungen, den Anbau zumindest mit einer begrünten Fassade auszustatten. Herberth rechnet für die Erweiterung mit Kosten von etwa vier Millionen Euro. Eine weitere künftige Baustelle befindet sich direkt gegenüber. In einem Gebäude hinter dem Müller-Thurgau-Haus der Universität Würzburg soll bis 2023 eine Vinothek entstehen, so Herberth.
Hubschrauberlandeplatz an der Notaufnahme
Darüber hinaus steht eine Modernisierung der Notaufnahme am Krankenhaus Juliusspital bevor. "Das ist notwendig, um den Klinikstandort baulich zeitgemäß auszustatten", erklärt Herberth. Schließlich stamme das Gebäude aus den frühen 90er Jahren. Außerdem sei der Anteil der Notfallpatienten vor Ort durch die Fusion mit der Missioklinik angestiegen. Geplant sei hier zusätzlich ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Anbaus. So sollen nicht nur Patienten schneller eingeliefert, sondern auch Notärzte zügiger an einen Unfallort gebracht werden können.
Ursprünglich hatte die Stiftung ein weiteres Bauprojekt am Hubland geplant. Dort sollte Herberth zufolge ein Ärztezentrum zur medizinischen Versorgung des Stadtteils entstehen. Doch das steht nun auf der Kippe, denn die Corona-Krise hat auch die Stiftung getroffen. "Wir haben Einnahmerückgänge in unseren Gastronomiebetrieben und unseren Mietobjekten und gleichzeitig Mehrkosten in unseren sozialen Einrichtungen", sagt er.
Zusätzlich wolle die Stiftung mehr Personal in den Pflegeheimen einsetzen. Das bedeute eine weitere finanzielle Belastung. Deshalb sei es nicht unwahrscheinlich, dass sich die Stiftung von diesem Vorhaben verabschieden muss, so Herberth: "Die anderen Projekte haben vorerst einfach die größere Priorität."
Diese An- und Umbauten der diversen Einrichtungen des Spitals in der Herzzone der Innenstadt (Bichofshut) , in den sowieso schon engen Gassen und drumherum bis sogar
in den Spitalgarten hinein, ist nur schwer vorstellbar. Das sieht alles sehr eng aus.