Geplant war ein „maßvoller Umbau“ des früheren Flugplatz-Towers auf dem ehemaligen Leighton–Gelände am Hubland, hieß es noch im Herbst im Konversionsausschuss. Sicherlich nicht gemeint war damit das, was nun geschen ist: Der Tower ist weg. Die Redaktion erfuhr davon durch die Mail eines früheren Kollegen, der sich viel mit der Geschichte des Areals beschäftigt. Auch bei der Pressestelle der Stadt herrschte Erstaunen. „Wir fragen mal nach“, hieß es aus dem Rathaus.
„Das Gebäude ist überwiegend entkernt und schadstoffsaniert“, informierte nun Georg Wagenbrenner von der Pressestelle der Stadt. Man habe den Turm aus statischen Gründen abtragen müssen, um die gewünschte zukünftige multifunktionale Nutzung und größere Höhe uneingeschränkt zu ermöglichen. Darüber hinaus hätte nur so die notwendige Barrierefreiheit, die Unterbringung eines Aufzug samt Aufzugsschacht und die Einhaltung der Rettungswege und Vorschriften gewährt werden können.
Bei der Stadt nennt man das, was nun geschehen ist „konstruktiven Rückbau“. Dies sei aus wirtschaftlicher Sicht die einzige sinnvolle Lösung gewesen, so Wagebrenner weiter. Die Gesamtkosten für das Projekt beziffert er mit 3,7 Millionen Euro.
Ziel der Maßnahmen sei es, ein offenes und einladendes Entrée zu schaffen. Deshalb werde der Tower im Bauhausstil ergänzt, hell und klar in der Formgebung, um künftig als zentrales öffentliches Gebäude den neuen Stadtteil aufwerten zu können, heißt es in Wagenbrenners Antwort. Wie bereits berichtet wird nach der Landesgartenschau im Towergebäude eine moderne Stadtteilbücherei entstehen, und auch das geplante digitale Innovationszentrum möchte den Tower in Zukunft nutzen.
Der Turm werde als prägendes Hubland-Element wieder aufgebaut und aufgestockt, um einen perfekten Rundum-Blick bis zur Festung Marienberg auf der gegenüberliegenden Mainseite zu ermöglichen. Wie ebenfalls bereits berichtet, hatte der Preisträger des Architektenwettbewerbs für die Neugestaltung, das Büro des Münchner Architekten Florian Nagler, auf Wunsch der Jury im vorigen Herbst seinen Wettbewerbsbeitrag unter anderem dahin gehend noch einmal überarbeitet.
Durch die Landesgartenschau im kommenden Jahr habe das Bauprojekt eine hohe Priorität, so Wagenbrenner weiter. Denn auch für das Ausstellungsgelände werde der Tower identitätsstiftend sein – unterstreiche er doch den Landebahn-Grünzug. Der Turm sei ein wesentlicher Bestandteil für die Erschließung des Gebäudes. Im aufgestockten Bereich werde es eine Dachterrasse sowie einen multifunktionalen Raum mit insgesamt etwa 37 Quadratmetern Fläche geben.
Nach vollständiger Entkernung werde der Turm mit Ausnahme der „Treppen“-Nase im Westen wieder aufgebaut, weiß der Pressesprecher der Stadt. Dieser Wiederaufbau des Turms werde bis Herbst Zug um Zug im Verlauf der Rohbauarbeiten erfolgen, schließt seine Antwort. Also verläuft alles nach Plan.
so nennt man derartige Erkenntnisse die sich beim Sanieren auftun. Wer schon mal einen Altbau "umgebaut hat" kennt solche überraschende Situationen.
Doch halt...., da gibt es plötzlich Einwände. Das "Amt kommt jetzt!" Denkmalschutz
kann im Raum stehen.... usw.
Plötzlich ist das Objekt weg. Naja.... man bezahlt eine Strafe und Neues entsteht.
Das ist Wiederaufbau..... und oftmals nicht der Schlechteste. Es muss ja nicht gleich
so werden wie zB beim " Forum " in der Stadt. Mir leuchten jedenfalls die Zwänge ein.