Es geht jetzt wirklich weiter: Ende Juni soll die Baustelleneinrichtung am Höchheimer Steg zwischen den beiden Maintalgemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim beginnen. Start der Restarbeiten bis zur Fertigstellung des neuen Stegs über den Fluss soll im Juli sein. So informiert der Margetshöchheimer Bürgermeister Waldemar Brohm auf Anfrage. Mit der Eröffnung des neuen Stegs werde für Ende Oktober gerechnet, so Brohm weiter. Das seien die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen dem Aschaffenburger Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) und der Baufirma Lupp, die den Zuschlag für den Neu - und Rückbau des Stegs erhalten hatte, so der Bürgermeister.
Wie berichtet hatte die Firma im August vorigen Jahres die Arbeiten am fast fertigen Steg, der im September hätte eingeweiht werden sollen, überraschend eingestellt und den Vertrag mit dem WNA gekündigt. Die Begründung lautete, das WNA habe Rechnungen über Nachforderungen der Firma nicht bezahlt. Es stand eine Summe von rund zwei Millionen Euro im Raum. Insgesamt sollten Bau und Rückbau ursprünglich zusammen rund zehn Millionen Euro kosten. Davon sollten die beiden Maintalgemeinden je 1,3 Millionen Euro übernehmen.
Als Grund für die Nachforderungen nannte eine Vertreterin der Firma unvorhersehbare Probleme
Als Grund für die Nachforderungen nannte eine Vertreterin der Firma damals bei der Planung noch unvorhersehbare Probleme. So seien Teile des Bodens mit Schadstoffen belastet gewesen, die man habe entsorgen müssen, was unter anderem zu den Mehrkosten geführt habe, hieß es. Die Kündigung sei auf Anraten des Firmenanwalts erfolgt, weil keine Einigungsmöglichkeit in diesem Streit ersichtlich gewesen sei.
Die Arbeiten ruhten also. Zwar gibt es noch den alten Ludwig-Volk-Steg, doch der entspricht nicht mehr den amtlichen Sicherheitsrichtlinien und muss deshalb nach Eröffnung des Neubaus abgerissen werden. Die beiden Bürgermeister Waldemar Brohm und sein Veitshöchheimer Kollege Jürgen Götz wollten den Baustopp daher nicht hinnehmen und initiierten Gespräche zwischen WNA und Baufirma, zu der auch ein sogenannten Mediator zur Vermittlung hinzugezogen wurde. Auch die übergeordnete Dienststelle des WNA war mit ins Boot geholt worden, um die Konfliktpunkte auszuräumen.
Anfang April dieses Jahres kam dann die gute Botschaft: Es wird weiter gebaut
Anfang April dieses Jahres dann die gute Botschaft: Die Streitparteien hatten sich soweit geeinigt, dass einem Weiterbau durch die Baufirma nichts mehr im Wege stand. "Wir konnten uns einigen, der Neubau wird fertiggestellt werden", bestätigt Mareike Bodsch, die Amtsleiterin des WNA, jetzt ebenfalls auf Anfrage. Ob und inwieweit sich die Baukosten durch die Nachforderungen der Baufirma jetzt erhöhen, wollte sie mit Hinweis auf das noch laufende Verfahren nicht kommentieren. Die einzelnen Punkte würden Stück für Stück unter Hilfe einer Mediatorin, also einer externen Gurtachterin, abgearbeitet, so Bodsch weiter.
Über die Modalitäten des Abbruchs des alten Stegs muss noch verhandelt werden
Über die Modalitäten des Abbruchs müsse noch verhandelt werden, erklärt sie. "Das haben wir noch als offenen Punkt auf unserer gemeinsamen To-do-Liste." Denn weil der Bau von staatlicher Seite gefördert werde, könne diesen Teil der Arbeiten jetzt nicht einfach eine andere Firma übernehmen, erläutert sie. "Das muss über die Baufirma laufen." Ob diese das dann selber tue oder dafür jemand anderen suche, sei deren Sache." Aber auch das sei noch Teil der weiter anstehenden Verhandlungen. "Aus unserer Sicht besteht der Vertrag immer noch und ich bin sicher, dass wir auch dafür eine Lösung finden werden", so die Amtsleiterin.