Der Oktober ist da und auch an den Temperaturen merkt man mittlerweile deutlich, dass die warme Jahreszeit vorbei ist. Mit einstelligen Temperaturwerten in der Nacht wird das Drehen am Heizungsthermostat immer verlockender – wären da nicht die Sorgen um die Energiekrise und die explodierenden Preise.
Wie reagieren die Menschen in Würzburg auf die gesunkenen Temperaturen? Haben sie die Heizung bereits eingeschaltet und wie planen sie in diesem Winter mit der Ausnahmesituation umzugehen?
1. Marianne Schröder (52) aus Höchberg: "Ich habe heute das erste Mal die Heizung im Bad angeschaltet"
"Ich habe heute das erste Mal die Heizung im Bad angeschaltet. Letztes Jahr haben wir nicht so früh geheizt, aber bei neun Grad muss das schon sein. Ich habe natürlich überlegt, ob ich gerade jetzt in der aktuellen Zeit wirklich schon im September anfangen soll zu heizen, aber wir wollen zu Hause nicht frieren. Unser Schlafzimmer heizen wir sowieso nicht und wenn wir ins Bett gehen, dann achten wir darauf, die Heizung im Wohnzimmer runterzudrehen. Wir werden auch darauf achten, dass wir nicht zu viel heizen und die Fenster auch immer geschlossen halten, während die Heizung eingeschaltet ist."
2. Sigme Ödemiz (25) aus Würzburg: "Meine Eltern heizen aktuell gar nicht, weil sie nicht wissen, was für Kosten sie erwarten"
"Ich bin ganz frisch zu Hause ausgezogen, wohne in einem Studentenheim und zahle eine Fixmiete. Dadurch habe ich den Luxus, dass ich heizen könnte. Ich will aber darauf achten, trotzdem Energie zu sparen. Meine Eltern heizen aktuell gar nicht, weil sie nicht wissen, was für Kosten sie erwarten. Ihre Sorgen waren schon sehr groß, als die Ölpreise so stark gestiegen sind, weil sie eine Ölheizung hatten. Die letzte Bestellung war viel teurer als zuvor. Sie haben zwischenzeitlich sogar überlegt, auf eine Wärmepumpe umzusteigen. Das war aber wegen der Größe des Wohnhauses nicht möglich. Sie sitzen sozusagen beim Öl fest."
3. Alexander Schweter (39) aus Roßwein in Sachsen: "Beschweren kann sich jeder, oder man versucht selbst Lösungen zu finden"
"Wir heizen schon ein bisschen. Wir haben elektronische Heizthermostate, die man über das WLAN regulieren kann und die haben wir so weit runtergestellt, dass wir eine angenehme Raumtemperatur haben. Wenn es dann richtig kalt wird, können wir zum Glück auf unseren Kaminofen zurückgreifen. Wir werden diesen Winter also nicht frieren und darüber sind wir auch sehr froh. Die Energiekrise trifft uns aber trotzdem, denn wir benutzen auch warmes Wasser. Dafür haben wir uns direkt zu Beginn der Krise neue Armaturen installiert, die weniger Wasser durchlassen. Die kosten nur 40 Euro und die Ersparnis dadurch ist enorm. Beschweren kann sich jeder, oder man versucht selbst, Lösungen zu finden."
4. Andrea Märder (55) aus Windheim (Lkr. Bad Kissingen): "Den Luxus, dass wir im Winter nicht frieren, wollen wir uns weiter gönnen"
"Ich möchte nicht frieren, nur wegen der Energiekosten. Wir haben am Haus einen Außenfühler und sobald die Temperatur unter 16 Grad fällt, springt die Heizung automatisch an. Wir haben kleine Kinder im Haus und deshalb wollen wir in diesem Winter auf keinen Fall frieren – auch trotz Energiekrise. Vielleicht heizen wir statt auf 23 Grad nur auf 22 Grad. Kalt duschen möchte ich auch nicht unbedingt. Wir sind Schichtarbeiter, wenn ich 4.30 Uhr aus dem Bett muss, dann will ich nicht auch noch unter die kalte Dusche steigen müssen. Den Luxus, dass wir im Winter nicht frieren, wollen wir uns weiter gönnen, denn wenn man krank wird, hat man auch nichts gekonnt. Dann entstehen die nächsten Kosten."
5. Herbert Hofmann (70) aus Würzburg: "Ich habe keine Lust, mit einer Daunenjacke im Zimmer zu sitzen"
"Ich heize aktuell schon, weil ich eine angenehme Temperatur zu Hause brauche. Um die 20 Grad muss es schon bei mir sein. Wenn es nachts um die 10 Grad kalt ist, dann wird es unangenehm und ich habe keine Lust, mit einer Daunenjacke im Zimmer zu sitzen. Die Energiekrise ist natürlich auch ein Thema für mich.
Ich heize immer nur in dem Zimmer, in dem ich mich auch aufhalte. Die Küche ist bei mir nicht beheizt und das Schlafzimmer auch nicht. Das mache ich aber schon immer so, nicht erst seit der Energiekrise. Noch mehr einschränken möchte ich mich aber nicht. Das ist es mir nicht wert. Ich dusche auch keine zehn Minuten, sondern höchstens zwei. Da brauche ich nicht kalt duschen. Sorgen wegen der hohen Kosten mache ich mir aber trotzdem, das geht an niemanden spurlos vorbei."
6. Halime Arslan (20) aus Würzburg: "Ich bin in der guten Position, in diesem Jahr nicht auf die Heizkosten achten zu müssen"
"Ich wohne hier in Würzburg im Studentenheim. Ich bin gestern erst eingezogen, aber die Heizung war schon an. Ich bin in der guten Position, dass ich keine Angst vor den hohen Energiekosten haben muss. Theoretisch muss ich also in diesem Jahr nicht auf das Heizen verzichten, weil meine Warmmiete ein Festpreis ist, der auch erstmal so hoch bleibt. Ich werde aber trotzdem darauf achten, Energie zu sparen. Ich kann die Heizung in meinen Räumen runterdrehen und ich werde sie auch auf Stufe zwei oder drei lassen."
7. Constanze Dietz (21) aus Würzburg: "Wir sind uns alle einig, dass wir so wenig wie möglich heizen wollen"
"Ich habe die Heizung aktuell noch aus, aber ich heize generell sehr wenig. Vergangenen Winter habe ich erst im November die Heizung angeschaltet und auch nicht durchgehend geheizt. Ich wohne in einer WG und da haben wir uns auch abgesprochen und wir sind uns alle einig, dass wir so wenig wie möglich heizen wollen. Das ist natürlich auch ein Kostenfaktor. Wir haben einen Boiler mit Energieeffizienz Klasse D, da achtet man nochmal mehr darauf zu sparen. Wir sind alle Studenten und denken natürlich an die hohen Energiekosten. Angst um seine Existenz hat bei uns aber niemand."
Die kommenden Tage wirds ja auch wieder warm, ca. 20 Grad tagsüber, da brauchts gar keine Heizung. Und wie der Winter wird, weiß man erst wenn er kommt. Unser Ölvorrat reicht bis nächstes Jahr mindestens in den Mai hinein. Vielleicht wirds dann ja wieder billiger.
Ich habe im Laufe meines Lebens schon so viele theatralische Krisenszenarien serviert bekommen, dass mich auch der derzeitige Zirkus nicht mehr groß juckt.
Auf gut Fränkisch würde ich sagen: "Dess iss' mir Wurscht", oder da ja bald wieder Fasching ist: "Et hätt noch immer jot jejange".
In den Panikmodus lasse ich mich wegen solcher Petitessen jedenfalls nicht treiben, sondern heize weiter so, dass ein angenehmes Klima herrscht.
@ MP, Aufklärung fehlt im Artikel total! Zusammenhänge Energiesysteme Strom (Blackoutgefahr Heizofen!)-Gas-Holz usw. Auch wer sich verweigert ist keine Insel!
Auf Guadeloupe, Martinique oder St. Barth ist man immer noch "in Frankreich" und somit auf EU-Gebiet, bräuchte keinerlei Visa und könnte mit Euro bezahlen.
Für die Niederländischen Antillen gilt das Gleiche. Curaçao und Bonaire sind zu jeder Jahreszeit angenehmer als Kitzingen und Biebelried und auch die anderen in klimatisch günstigen Regionen gelegenen Überseegebiete von EU-Mitgliedsländern versprechen deutlich mehr Badespaß als ein Waschlappen-Winter in Franken.
Für wen soll ich sparen und mich einschränken? Es ist ein zweifelhafter Erfolg, auf dem Friedhof der Reichste zu sein.
Bei mir hat es 18,5 Grad in der Wohnung, das reicht mir, wenn die Sonne scheint werden es auch mal 19 Grad.
Ich dusche lauwarm mit einer kalten Dusche am Ende.
Ich Lüfte jeden morgen und schlafe bei gekipptem Fenster.
Trage abends beim TV dicke Socken und Sweat Shirt und trinke heißen Tee. 😎