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Würzburg
Hauptbahnhof Würzburg: Darum gibt es keine Sitzgelegenheiten mehr
Im Würzburger Hauptbahnhof wurden vergangenes Jahr die Sitzmöglichkeiten entfernt. Warum das so ist und was die ehemalige Technoveranstaltung "Loveparade" damit zu tun hat.
In der Wartehalle des Würzburger Haupbahnhofs gibt es seit einiger Zeit keine Ruhemöglichkeiten mehr.
Foto: Silvia Gralla | In der Wartehalle des Würzburger Haupbahnhofs gibt es seit einiger Zeit keine Ruhemöglichkeiten mehr.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Bei einem Becher Kaffee und einer Zeitung in der Hand gemütlich auf den Zug warten – dies gehört in Würzburg seit einiger Zeit der Vergangenheit an. In der Wartehalle des Hauptbahnhofs gibt es nämlich keine Sitzplätze mehr. Die Deutsche Bahn, die für die Innenausstattung des Bahnhofs verantwortlich ist, nennt gleich zwei Gründe für die Veränderung.

"Die Sitzgelegenheiten wurden im Rahmen der Corona-Kontaktbeschränkungen abmontiert", erklärt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage. Man habe mit der bisherigen Bestuhlung die Einhaltung der geltenden Hygienebestimmungen in der Wartehalle nicht zuverlässig garantieren können, weshalb der Schritt notwendig geworden sei.

Weiterer Grund für Entfernung sind Brandschutzbestimmungen

Der Hauptgrund für die Entfernung der Ruhemöglichkeiten seien jedoch Brandschutzbestimmungen, die immer wichtiger würden. Im Zuge des Umbaus des Hauptgebäudes und des Bahnhofsvorplatzes sei schnell klar gewesen, dass das bisherige Konzept keine Zukunft habe: "Überall dort, wo Reisende durchströmen, dürfen keine Sitzgelegenheiten mehr stehen", so der Bahnsprecher weiter.

Auch hätten etwa die tragischen Ereignisse auf der Loveparade – auf der Duisburger Technoparade waren im Jahr 2010 21 Menschen bei einer Massenpanik totgetrampelt worden – aufgezeigt, wie wichtig freistehende Fluchtwege auf öffentlichen Plätzen seien.

Ein konkretes Konzept für die Gestaltung neuer Sitzgelegenheiten würde derzeit in Abstimmung unter anderem mit der Feuerwehr erarbeitet, so die Bahn weiter. Genaue Informationen über die künftige Gestaltung hätte man noch nicht, "aber es ist klar, dass es wieder Sitzgelegenheiten geben wird" - nur nicht in dem Bereich, wo die Hauptströme herlaufen. Freigegeben würden diese aber erst, sobald die derzeitige Pandemie unter Kontrolle sei.

Ernst Croner, Sprecher des unterfränkischen Ablegers des Fahrgastverbandes "Pro Bahn", hat zwar Verständnis für das Handeln der Bahn, sagt jedoch auch: "In Würzburg hat es nie genug Sitzgelegenheiten gegeben". Es sei wichtig, dass Ruheplätze wieder verfügbar seien, "sobald die Umbauarbeiten abgeschlossen sind".

Aktuelle Situation besonders unangenehm für Senioren

Insbesondere für Menschen mit Behinderung und für Senioren sei zudem die aktuelle Situation unangenehm: "Bei den Temperaturen wird sich niemand gerne auf die Bahnsteige hochsetzen", so Croner weiter. "Corona-bedingt kann man die Übergangszeit jedoch verstehen."

Viel Platz zum Ausruhen – so sah der Würzburger Hauptbahnhof im Jahr 1975 aus.
Foto: Hans Heer | Viel Platz zum Ausruhen – so sah der Würzburger Hauptbahnhof im Jahr 1975 aus.

In jüngster Zeit habe es vielerorts Modernisierungsarbeiten bei Wartehallen gegeben, führt Croner weiter aus. Einen negativen Trend – etwa durch ein reduziertes Angebot von Sitzplätzen – könne er jedoch nicht erkennen. Den künftigen Bedarf in der Wartehalle schätzt Croner auf etwa 30 Plätze.

Für die geplanten Stühle und Bänke im Würzburger Hauptbahnhof hat Croner auch schon eine Anregung: Sitzkomfort müssten sie bieten und im Idealfall aus Holz gearbeitet sein. "Die bisherigen Drahtgestelle waren kalt und nicht besonders komfortabel." 

 
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  • florian.stenger@arcor.de
    Ich finde es müsste wieder ein seperat abgetrennten Wartebereich geben, wo von den Bahnhofshalle abgetrennt ist und wo man nur mit Fahrkarte Zutritt hat. Als Beispiel in vielen Großstädten darf man sich in
    S-Bahn oder U-Bahn Bereichen nur mit gültiger Fahrkarte aufhalten was vom Sicherheitsdienst und Polizei streng kontrolliert wird. So hätte man auch das Problem beiseite geschafft. Das man sich mit Punks und besoffenen in die Bahnhofshalle setzen muss die einen auch noch blöd anmachen. Einfach in der Bahnhofshalle Sitzgelegenheiten für jedermann schaffen und einen extra Wartebereich wie das früher an Bahnhöfen war oder an vielen Großbahnhöfen heute noch ist. Wo man nur mit gültiger Fahrkarte rein darf.
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  • kratz.obersinn@web.de
    "Mit einem Becher Kaffee und einer Zeitung gemütlich auf den Zug warten"

    Wer bitte wollte / will sich den freiwillig in Würzburg in die Bahnhofshalle setzen? Bei dem Klientel was da oft sitzt..na Danke..da stell ich mich ja lieber auf den zugigen Bahnsteig!
    Nicht die Sitzgelegenheit ist das Problem sondern was da rumsitzt!

    Für die Zukunft wären Einzelsitze nicht verkehrt..man hätte dann wenigstens seine Ruhe.. grinsen
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  • christian-lutz@gmx.net
    @obersinn59
    nicht jeder Mensch hat das Glück, nicht zu einem Klientel zu gehören, das respektiert und nicht geringgeachtet wird.
    ich würde mich nicht darüber freuen, als ein Etwas ("was da rumsitzt") bezeichnet zu werden.
    daneben stimme Ihnen aber völlig zu: das ungewollte Zuhören (das Nichtweghörenkönnen) von Gesprächen anderer ist äußerst unangenehm.
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  • schwabayer
    Wenigstens eine nachvollziehbare Erkenntnis, nämlich, dass die bisherigen unfassbar unbequemen Drahtgestelle auf den Schrott gehören!
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  • Blum66
    Da die Deutsche Bahn für ihre Pünktlichkeit bekannt ist kann ich den Schritt natürlich verstehen.
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  • harald.jann@gmail.com
    Ahja... Wo Menschen durchströmen, dürfen keine Sitzgelegenheiten stehen, aber so Kundeninfo-Ufos in denen sich das Personal verschanzt, die darf man da aufstellen. Tolle Logik.
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  • diener
    Die DB und unsere Bürokratie !
    Wir machen uns nur noch selber das Leben schwer !
    Kein Service , kein Komfort aber alles teurer und umständlicher machen !
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  • kej0018@aol.com
    Die Äusserunger der DB zu diesem Thema spricht Bände über die Einstellung der Bahn zu ihren Fahrgästen, keine Ausrede ist zu banal, um nicht als Argument zu dienen...
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  • harryamend@outlook.de
    @diener, deltatango
    Ihr beiden scheint ja richtige Helden und Schlauberger zu sein und wohl auch die ersten die mit windigen Anwälten die Bahn verklagen würden in einem Schadensfall so nach dem Motto, alles muss nach meiner persönlichen Nase sein ansonsten Klage ich meine Wehmut. Passiert aber was Klage ich auch weil die Bänke im Weg waren und die schuldigen sein. Wer solche Freunde wie Sie beiden hat braucht keine Feinde mehr.
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