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Kürnach
Hasenpest in der Region Würzburg: Erreger infiziert auch Menschen
In Kürnach im Landkreis Würzburg ist ein Fall von Hasenpest aufgetreten. Wie die Krankheit übertragen wird und wie man sich schützen kann, erklärt das Veterinäramt Würzburg.
Im Landkreis Würzburg ist ein Fall von Hasenpest aufgetreten. Die Krankheit ist auch für andere Tiere und Vögel sowie für den Menschen gefährlich. 
Foto: Julian Stratenschulte, dpa | Im Landkreis Würzburg ist ein Fall von Hasenpest aufgetreten. Die Krankheit ist auch für andere Tiere und Vögel sowie für den Menschen gefährlich. 
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:06 Uhr

Im Landkreis Würzburg ist ein Fall von Hasenpest (Tularämie) aufgetreten: Bei einem bei Kürnach verendet aufgefundenem Feldhasen wurde der Erreger Francisella tularensis festgestellt. Dies bestätigt das Veterinäramt am Landratsamt Würzburg auf Nachfrage.

Laut Veterinäramt handelt es sich bei der Hasenpest um eine meldepflichtige bakterielle Infektionskrankheit, die vorwiegend bei wildlebenden Nagetieren wie zum Beispiel Hasen, Kaninchen, Bibern, Eichhörnchen, Mäusen und Ratten vorkommt und in der Regel innerhalb weniger Tage zu einer Blutvergiftung (Septikämie) und damit zum Tode führt. Erkrankte Hasen und Kaninchen sind geschwächt, haben Fieber, häufig eine gesteigerte Atemfrequenz und zeigen einen schwankenden Gang, Apathie sowie einen fehlenden Fluchtreflex.

Nach Informationen des Veterinäramts kann Tularämie auch auf den Menschen übertragen werden. Bei Infektionskrankheiten, die von Bakterien, Parasiten, Pilzen, Prionen oder Viren verursacht und wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, spricht man von Zoonose. Auch Vögel können sich – bei unterschiedlicher Empfänglichkeit – infizieren. Bei Hunden und Katzen kommt es laut den Experten nur sehr selten zu einer Infektion.

Auch Zecken und Stechmücken können Hasenpest übertragen

Die Übertragung des Erregers der Hasenpest auf Tiere oder den Menschen erfolge meist durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, heißt es aus dem Veterinäramt. Bei der Übertragung kämen aber auch blutsaugende Parasiten, die auf der äußeren Oberfläche ihres Wirtes – zum Beispiel der Haut – leben (wie etwa Zecken, Flöhe und Läuse) oder Stechmücken in Betracht. Der Verzehr von ungenügend erhitztem Fleisch von infizierten Tieren sowie das Einatmen erregerhaltiger Staubpartikel – zum Beispiel beim Abbalgen, der Heu- und Strohernte oder Erdarbeiten – könne ebenfalls zu einer Infektion führen. Der Verzehr von vollständig durchgegarten Wildfleisch sei dagegen unbedenklich, weiß man im Veterinäramt, da der Erreger bei Temperaturen über 60 Grad Celsius abgetötet werde.

Zum Schutz vor der Krankheit werden von Seiten des Veterinäramts folgende Verhaltensregeln empfohlen: Wer ein verendetes oder erkranktes Nagetier findet, sollte es auf keinen Fall ungeschützt anfassen und auch den Kontakt von Haustieren mit derartigen Nagetieren vermeiden. Bei Krankheitssymptomen nach dem Kontakt mit einem Wildtier sollte ein Arzt beziehungsweise ein Tierarzt aufgesucht und entsprechend informiert werden.

Grippeartige Sypmtome und Entzündungen

Beim Menschen verlaufe die Krankheit in Abhängigkeit vom Übertragungsweg sehr unterschiedlich, kann man auf der Webseite des Landratsamts Würzburg nachlesen. Häufige Krankheitserscheinungen seien grippeartige Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, auch Lungenentzündung, eine fortschreitende Entzündung an der Eintrittsstelle und Lymphknotenschwellungen. Eine erfolgreiche Behandlung sei bei einer rechtzeitigen Diagnose mit Antibiotika gegeben.

Jäger sollten beim Umgang vor allem mit erlegten Hasen und Kaninchen strikt die Hygienemaßnahmen einhalten sowie auf bedenkliche Merkmale wie Milz-, Leber- und Lymphknotenschwellungen achten. 

 
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