Zwei Feldhasen, die im November im Landkreis Schweinfurt tot aufgefunden wurden, waren mit der Hasenpest infiziert. Das teilte das Landratsamt am Donnerstagnachmittag mit. Die verendeten Tiere wurden laut Pressemitteilung im Bereich Hambach beziehungsweise Holzhausen gefunden. Nahezu gleichzeitig erfuhr das Gesundheitsamt, dass auch ein Mensch aus dem Landkreis an Tularämie erkrankt war. Dieser hatte die Erkrankung allerdings bereits überstanden.
"Ein Zusammenhang mit den verendeten Tieren konnte nicht festgestellt werden", betont das Landratsamt. Dass ein Mensch an der Hasenpest erkrankt, ist allerdings höchst selten. Es sei "der erste Fall seit vielen Jahren", so eine Sprecherin des Landratsamtes.
In seltenen Fällen auch für den Menschen tödlich
Bei der Tularämie handelt es sich um eine vorwiegend bei Hasen, Kaninchen und anderen Nagern auftretende, häufig tödlich verlaufende Erkrankung. Erreger ist ein Bakterium, das in gefrorenem Hasenfleisch bis zu drei Jahre und in Boden und Wasser über mehrere Wochen infektiös überdauern kann. Auch Menschen können sich infizieren – etwa durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem kontaminiertem Hasenfleisch oder durch Insektenstiche. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt. Beim Menschen äußert sich die Hasenpest je nach Infektionsweg stark unterschiedlich. Zumeist werden Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen beobachtet. Bei Infektion über den Verdauungstrakt kommt es zu etwa Entzündungen der Mundschleimhaut sowie zu Erbrechen und Durchfall. Auch beim Menschen verläuft die Krankheit in bis zu fünf Prozent der Fälle tödlich, so das Landratsamt.
Laut dem Robert-Koch-Institut wurden 2017 deutschlandweit 52 Tularämie-Fälle beim Menschen gemeldet, 13 davon in Bayern. Bei Tieren ist die Hasenpest weit verbreitet: In Deutschland wurden in diesem Jahr bereits 70 Fälle diagnostiziert, in Bayern neun, davon je einer in den Landkreisen Kitzingen und Würzburg.