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Frickenhausen
Halbzeit als Fränkische Weinkönigin: Lisa Lehritter über Erfolge, Herausforderungen und Zukunftspläne
Lisa Lehritter aus Frickenhausen blickt auf nahezu sechs Monate als Fränkische Weinkönigin zurück. Was sie bisher erlebte und welche Zukunftspläne sie hat.
Die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter aus Frickenhausen hat fast die Hälfte ihrer Amtszeit hinter sich.
Foto: Daniel Peter | Die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter aus Frickenhausen hat fast die Hälfte ihrer Amtszeit hinter sich.
Leonie Dierolf
 |  aktualisiert: 24.09.2024 02:38 Uhr

Etwa sechs Monate ist es her, seit Lisa Lehritter aus Frickenhausen zur Fränkischen Weinkönigin gekrönt wurde. Jetzt hat sie ungefähr die Hälfte ihrer Amtszeit hinter sich. Die 24-Jährige, die einen Abschluss in internationaler Weinwirtschaft in der Tasche hat, und bei der Winzergemeinschaft Franken (GWF) in Kitzingen im Bereich Online-Marketing und E-Commerce arbeitet, spricht über die vergangenen Monate und die Zukunft. 

Wie gefällt Ihnen Ihr Amt bisher?

Lisa Lehritter: Mir gefällt es super. Man kann sagen, dass man sich jetzt nach der Hälfte der Amtszeit auch eingelebt hat. Das Leben ändert sich mit dem Amtsantritt von heute auf morgen um 180 Grad. Natürlich muss man sich am Anfang zurechtfinden, aber inzwischen kann ich sagen, dass sich alles gut eingespielt hat, mir alles total viel Spaß macht und ich es keine Sekunde bereue. 

Was haben Sie bisher alles erleben dürfen? Entspricht das Amt der Fränkischen Weinkönigin Ihren Erwartungen?

Lehritter: Man hat vorher irgendwie keine richtige Vorstellung von diesem Amt. Zwar hat man eine grobe Ahnung, aber was einen erwartet, ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich und total individuell. Jede Weinkönigin darf andere Erlebnisse machen. Ich würde sagen, es hat mich auf keinen Fall enttäuscht! Ich bin total glücklich, durfte viele Leute kennenlernen und total viele tolle Termine wahrnehmen.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt in Ihrer bisherigen Amtszeit?

Lehritter: Sehr schwierig. Die Termine sind so vielfältig und unterschiedlich, und jeder Termin hat etwas ganz Besonderes. Auf den Weinfesten sieht man Menschen, die ausgelassen feiern und den Wein genießen, was total schön ist. Ich durfte auf so vielen Weinfesten in unserer Region, aber auch außerhalb von Franken, unterwegs sein. Gleichzeitig mag ich es aber auch, mit Winzern ins Gespräch zu kommen, die für ihre Leidenschaft brennen.

Der außergewöhnlichste Termin war wahrscheinlich der in Berlin auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse. Dort hatte Schaeffler Aerospace aus Schweinfurt einen Stand und wir haben Frankenwein an Menschen aus aller Welt ausgeschenkt. Da denkt man sich zuerst: 'Wieso eine Weinkönigin auf einer Luftfahrtmesse?', aber sie wollten ihre Heimat präsentieren, und wie geht das besser als mit Wein? Das war etwas ganz Besonderes. Außergewöhnlich war aber auch meine Reise nach Schweden. Die Schweden sind von Wein begeistert und haben sogar, wie ich gelernt habe, einen eigenen Weinbau. Den schwedischen Wein einmal zu probieren, steht auf jeden Fall noch auf meiner To-Do Liste!

Welche Herausforderungen sind Ihnen seitdem begegnet? Wie haben Sie diese gemeistert?

Lehritter: Die größte Herausforderung ist es, am Anfang von heute auf morgen in das Amt zu finden. Darauf muss man sich einlassen. Vor allem, da man dann seine Familie und seine Freunde hinten anstellen muss. Als Weinprinzessin habe ich zwar schon ähnliche Erfahrungen gemacht, aber das ist doch etwas anderes. Man möchte allen gerecht werden und alles unter einen Hut bekommen, was vor allem in den ersten Wochen schwierig ist.

Aber mittlerweile bin ich voll angekommen und habe einen guten Mittelweg gefunden. Alle meine Freunde und meine Familie unterstützen mich und keiner ist böse, wenn ich etwas kurzfristig absage. Ganz im Gegenteil, sie freuen sich für mich. Auch meine Arbeitskollegen sind immer ganz neugierig, wo ich am Wochenende war und was ansteht. Da bin ich sehr dankbar für.

Als Kind waren die Frickenhäuser Weinberge für Lisa Lehritter ihr Spielplatz.
Foto: Daniel Peter | Als Kind waren die Frickenhäuser Weinberge für Lisa Lehritter ihr Spielplatz.
Wenn Sie einen Wein mit einer berühmten Persönlichkeit teilen könnten, wer wäre das und warum? 

Lehritter: Ich bin gar kein großer Berühmtheiten-Kenner. Ich trinke meinen Wein lieber mit Leuten, die mir am Herzen liegen. Also mit der Familie und Freunden, Menschen, die mir in jeder Situation beistehen, die hinter mir stehen, zu mir halten und bei denen ich weiß, dass ich mich immer auf sie verlassen kann. Das würde ich jedem Promi vorziehen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat vor einigen Wochen ihre Ansicht revidiert und meint nun, dass auch geringe Mengen Alkohol nicht unbedenklich seien. Sehen Sie alkoholfreie Weine als neuen Trend oder können Sie sich nicht vorstellen, dass sich diese Alternative durchsetzen wird?

Lehritter: Ich denke, da kann man eine gute Parallele zu alkoholfreiem Bier ziehen. Das gibt es schon etwas länger und wenn man da an die Anfangszeit zurückdenkt, war das auch noch nicht populär. Mittlerweile ist es jedoch gang und gäbe, dass man überall auch ein alkoholfreies Bier bekommt. Ich glaube, wir sind auch mit dem Wein auf einem guten Weg, eine super Alternative zu schaffen. Er soll den klassischen Wein nicht ersetzen, aber er ist eine Alternative für Menschen, die sich aus vielfältigen Gründen, seien es persönliche, gesundheitliche oder religiöse Gründe, gegen Alkohol entscheiden. Dann kann man statt einem Wasser oder einem O-Saft auch einen alkoholfreien Wein oder Secco trinken. Ich glaube, wir haben in der Weinbranche eine gute Chance mit alkoholfreiem Wein. Wir gewinnen nur Kunden dazu. 

Welche Ziele und Pläne haben Sie für die restliche Amtszeit? Worauf freuen Sie sich besonders?

Lehritter: Es steht noch ganz, ganz viel an. Ich habe ja noch etwas mehr als die Hälfte vor mir. Deshalb warten noch unglaublich viele und unglaublich schöne Termine auf mich. Als großer Termin steht im September noch die Wahl zur Deutschen Weinkönigin an. Außerdem die Eröffnung der Weinlese, was nochmal ein Highlight ist. Richtung Winter ist dann die Sternstunden-Gala des Bayerischen Rundfunks, bei der ich dabei sein darf. Das sind alles Sachen, die unglaublich Spaß machen. Es sind so vielfältige Termine und ich bin gespannt auf alles, was mich erwartet.

Bevor Sie zur Fränkischen Weinkönigin gekrönt wurden, waren Sie bereits Frickenhäuser Weinprinzessin. Möchten Sie Ihrer Vorgängerin folgen und nun Deutsche Weinkönigin werden? 

Lehritter: Ich trete im September zur Wahl der Deutschen Weinkönigin für Franken an. Es gibt aber auch unglaublich tolle andere Kandidatinnen, die ich schon kennenlernen durfte. Es ist eine total tolle Gemeinschaft und egal, wer von uns zwölf es am Ende wird, ich gönne es jeder.

Was würden Sie Weinprinzessinnen aus der Region raten, die gerne Fränkische Weinkönigin werden würden?

Lehritter: Wenn man mit dem Gedanken spielt, einfach bewerben! Damals, als ich mich dazu entschieden habe, mich als Fränkische Weinkönigin zu bewerben, habe ich mir auch gesagt: 'Einfach mal schauen!'. Es ist eine Wahl und am Ende entscheidet eine Jury, wer es wird. Aber ich glaube, keine Weinkönigin vor mir hat diesen Schritt bereut. Ich bereue ihn auch nicht. Ich finde, es ist ein Amt, an dem man nur wachsen kann und man lernt unglaublich viele Persönlichkeiten kennen, was total Spaß macht.

 
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