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Würzburg
Hafensommer: Zum dritten Mal in Folge über 12 000 Besucher
Seit 2007 gibt es den Würzburger Hafensommer. 2016 war er fast am Ende. Doch seit drei Jahren geht es kontinuierlich bergauf. Das hat verschiedene Gründe.
Das einmalige Ambiente und das vielfältige Musikprogramm lockten auch in diesem Jahr wieder über 12000 Besucher zu den 17 Konzertabenden des Hafensommers.
Foto: Silvia Gralla | Das einmalige Ambiente und das vielfältige Musikprogramm lockten auch in diesem Jahr wieder über 12000 Besucher zu den 17 Konzertabenden des Hafensommers.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:57 Uhr

Zum dritten Mal hintereinander hat der Würzburger Hafensommer auch in diesem Jahr die 12 000-Besucher-Marke übertroffen. 12 418 Musikliebhaber kamen vom 19. Juli bis zum 4. August in den Alten Hafen, um auf der schwimmenden Bühne an 17 Konzertabenden bekannten Stars und interessanten Newcomern zuzuhören. Dieses aus ihrer Sicht durchaus erfreuliche Ergebnis gaben am Montag Kulturreferent Achim Könneke und Kulturamtsleiterin Kathrin Jacobs bei einem Pressegespräch im Rathaus bekannt.

Zum dritten Mal in Folge mehr als 12 000 Besucher

Nach internen strukturellen Veränderungen im Veranstaltungsteam des Hafensommers kann das Sommerfestival seit drei Jahren durchgängig positive Ergebnisse vorweisen. Zwar bedeutet die aktuelle Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr, als mit 14 560 Besuchern ein Allzeitrekord in der Hafensommer-Geschichte aufgestellt wurde, einen Rückgang, sie sei jedoch kein wirklicher Rückschritt. Der Kulturreferent zeigte sich jedenfalls sehr zufrieden damit, wenn sich der vom städtischen Kulturreferat organisierte Hafensommer bei der 12 000er-Marke stabilisiert.

Das Moka Efti Orchestra, die Big Band aus der Fernsehserie Serie 'Babylon Berlin”, lockte beim diesjährigen Hafensommer die meisten Besucher an: 1344 Menschen bevölkerten die Hafentreppe und sorgten für ein ausverkauftes Konzert.
Foto: Patty Varasano | Das Moka Efti Orchestra, die Big Band aus der Fernsehserie Serie "Babylon Berlin”, lockte beim diesjährigen Hafensommer die meisten Besucher an: 1344 Menschen bevölkerten die Hafentreppe und sorgten für ein ...

Außer bei der eröffnenden Sparda Bank Classic Night, deren Karten verlost wurden, waren auch drei „offizielle“ Konzerte ausverkauft: Beim Moka Efti Orchestra, bei Käptn Peng und die Tentakel von Delphi sowie bei Kettcar war die Hafentreppe voll besetzt. Zudem habe es mehrere Konzertabende gegeben, die von 700 bis 800 Zuhörern besucht waren. Diese Abende seien zum einen entsprechend kalkuliert gewesen, zum anderen rechne man auch gar nicht damit, dass an jedem die Besucherkapazität voll ausgenützt werde, sagte der Kulturreferent.

Beeindruckende Vielfalt des Programms

Natürlich hatte der Hafensommer auch in diesem Jahr wieder das Wetter auf seiner Seite. Doch führt der Kulturreferent den guten Besuch vor allem auf „die beeindruckende Vielfalt“ des Programms zurück, die von experimentell bis kommerziell erfolgreich reichte und Musiker und Bands aus 16 Nationen präsentierte.

Als Untergrenze für ein Hafensommer-Konzert betrachtet Könneke eine Besucherzahl von 300 bis 400. Es gab in diesem Jahr aus Sicht des Kulturreferenten auch positive Überraschungen wie 900 Besucher bei Charlie Cunningham oder 700 beim Abschlussabend mit der Sängerin Dota und der bayrischen Band Pam Pam Ida - Künstler deren Bekanntheitsgrad noch nicht allzu hoch ist.

Bei lokalen Formaten ist noch Luft nach oben

Nicht ganz erfüllt sah Könneke seine Erwartungen bei den lokalen Formaten wie Hafentour oder Junger Hafen. Zur Hafentour kamen nur 250, zum Abschlusskonzert des Jungen Hafens immerhin 500 Besucher. Auch die Improtheater-Radioshow „Radio Luv“ lockte nur 250 Interessenten an. Bei diesen Formaten wolle man jetzt überprüfen, wie man sie weiter entwickeln beziehungsweise besser bewerben könne.

Zum ersten Mal erlebte Kathrin Jacobs, die seit 1. Juli den Fachbereich Kultur im Rathaus leitet, den Hafensommer aus nächster Nähe. Sie zeigte sich beeindruckt von der musikalischen Vielfalt, aber auch von der entspannten und einmaligen Atmosphäre auf dem Veranstaltungsgelände am Alten Hafen. „Das Gelände ist der eigentliche Star des Festivals“, stellte sie bilanzierend fest. Und was die Musik betrifft: „Hier gibt es nichts, was nur Unterhaltung ist. Alles hat einen Inhalt und eine Bedeutung“.

Vielfalt der Festivals in Würzburg ist einmalig

Alles in allem befinde sich der Hafensommer auf einem sehr guten Weg, resümmierte Achim Könneke. Das Festival locke ganz unterschiedliche Besuchergruppen und –generationen an, was nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen sei, dass beim Hafensommer auch Bands und Solisten auftreten, die sonst nicht in Würzburg zu hören seien. Dass dies gut funktioniere, hätten die „Istanbul Night“ mit 550 und die „Jazznight“ mit 600 Besuchern gezeigt, so der Kulturreferent.

Für ihn ist jedoch der Hafensommer nur einer von zahlreichen Bausteinen in der Würzburger Festivallandschaft. Er kenne keine andere deutsche Stadt vergleichbarer Größe, die so viele und so unterschiedliche Musikfestivals habe wie Würzburg. „Die Stadt kann auf die Vielfalt ihrer Festivals stolz sein, das ist ein Pfund, mit dem man arbeiten kann“, so der Kulturreferent.

Kooperation mit dem Freundeskreis

Besonders erfreut zeigte sich Achim Könneke über die zunehmende Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Hafensommer. Nach der ausverkauften Matinee mit dem spanischen Pianisten Dorantes im Architekturbüro Stahl/Lehrmann in Rottenbauer während des diesjährigen Hafensommers, gibt es dort am 15. Februar 2020 ein Solokonzert mit dem schwedischen Pianisten Martin Tingvall. Er gastierte mit seinem Trio beim Hafensommer 2018. Könneke stellte in Aussicht, dass es außerhalb des Hafensommer-Zeitraums weitere Aktionen und Konzerte mit dem Freundeskreis geben könnte. 

 
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