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WÜRZBURG
Grünes Licht: Theaterflatrate für Studierende soll kommen
Für zwei Pflicht-Euro pro Semester in die Vorstellungen des Mainfranken Theaters: Das Studentenwerk ist dabei. Jetzt muss nur noch der Würzburger Stadtrat zustimmen.
Foto: Ivana Biscan | Für zwei Pflicht-Euro pro Semester in die Vorstellungen des Mainfranken Theaters: Das Studentenwerk ist dabei. Jetzt muss nur noch der Würzburger Stadtrat zustimmen.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:48 Uhr

Nach einem Beschluss des Würzburger Studentenwerks ist von Hochschulseite der Weg frei für ein Theater-Semesterticket: Mehrheitlich hat sich der Verwaltungsrat am Dienstag für die Einführung ausgesprochen. Nun muss nur noch der Stadtrat für das Mainfranken Theater das Modell absegnen.

Semesterbeitrag wird von 50 auf 52 Euro erhöht

Mit der „Theaterflatrate“ können Studierende der drei Würzburger Hochschulen die Vorstellungen des Dreispartenhauses kostenlos besuchen– gegen einen Pflichtaufschlag von zwei Euro auf den Semesterbeitrag des Studentenwerks. Er würde von aktuell 50 auf 52 Euro steigen.

Die Mehreinnahmen – bei aktuell 35 000 Studierenden rund 140 000 Euro im Jahr – gehen ans Mainfranken Theater. Dafür werden dort in jeder Vorstellung fünf Prozent aller Plätze für Studierende freigehalten. Auch nicht verkaufte Restkarten sollen ihnen gratis zur Verfügung stehen.

Über 5000 Unterzeichner einer Online-Petition

Für die Theaterflatrate hatten sich in einer Online-Petition über 5000 Unterzeichner stark gemacht. Sie soll Studierende mehr als bisher an das Mainfranken Theater und generell an die Theaterkultur in Würzburg heranführen.

Gegner des Modells kritisieren das Gratis-Prinzip und die Vergemeinschaftung des Theatereintritts – egal, ob ein Studierender das Angebot tatsächlich nutzt. Als Alternative wurden vergünstigte Tickets vorgeschlagen, wie sie teilweise schon jetzt vom Mainfranken Theater angeboten werden.

Positive Entscheidung trotz Proteste der freien Theater

Trotz der Proteste der freien Würzburger Bühnen – sie befürchten Einbußen bei Studierenden – und dem Widerstand von Studentenwerk-Geschäftsführer Michael Ullrich hat sich der achtköpfige Verwaltungsrat des Studentenwerks für das Semesterticket ausgesprochen.

In dürren drei Sätzen wurde die Entscheidung am Mittwoch bekannt gegeben. Danach wurde Ullrich beauftragt, einen Kooperationsvertrag mit dem Mainfranken Theater für eine Testphase von zwei Jahren abzuschließen. Eine Ausweitung scheint für die Zukunft denkbar: „Der Verwaltungsrat ist ausdrücklich offen für Kooperationen auch mit den freien Theatern in Würzburg“, heißt es in der Mitteilung.

Initiator: Wollen Kultur für breitere Bevölkerungsschichten öffnen

Weiter kommentieren wollte beziehungsweise durfte das Studentenwerk den Beschluss nicht, wie es auf Anfrage hieß. Nach Informationen dieser Redaktion reagierte der Verwaltungsrat mit dem „Maulkorb“ auf öffentliche Missklänge nach der positiven Grundsatzentscheidung im vergangenen Dezember.

 

Als Initiator des Theater-Semestertickets zeigte sich der frühere Studierendensprecher Stephan Hemmerich am Mittwoch zufrieden mit der Entscheidung: Die studentische Initiative für ein Semesterticket Kultur freue sich über das Votum des Verwaltungsrates. Damit sei „ein großartiges Projekt zur Öffnung der Kultur für breitere Bevölkerungsschichten“6 einen wichtigen Schritt vorangekommen.

Stadtrat muss für das Mainfranken Theater noch zustimmen

Wie geht es nun weiter? Man wünsche sich zwei Dinge, so Hemmerich: Zum einen, dass der Zugang zu Kultur noch breiter wird – durch baldige Gespräche mit weiteren Kulturträgern, auch über den Theaterbereich hinaus. „Zum anderen hoffen wir, dass das bisher Erreichte, die angestrebte stärkere Öffnung des Mainfranken Theaters für Studierende, durch ein positives Votum des Stadtrates bald Realität wird.“

 
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    Wie so oft: wenn die Einnahmen-Seite über öffentliche Subventionen von der Gesellschaft im Übermaß getragen werden, kann man großzügig sein und alles verschenken.
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