Nachdem das Bündnis "Verkehrswende jetzt" seine Forderungen öffentlich vorgestellt hatte, reagierte Oberbürgermeister Christian Schuchardt umgehend: Er kündigte einen Runden Tisch mit allen "relevanten Akteuren" in Sachen Verkehrspolitik an. Noch vor dem ersten Dialog fordert die Grüne Jugend – wie zuvor schon das Bündnis bei seiner Kundgebung – die Planungen zum Umbau des Greinberg-Knotens aufzugeben.
Konstantin Mack, Spitzenkandidat der Grünen Jugend zur Stadtratswahl, erklärt in einer Pressemitteilung: Wenn Schuchardts Angebot, den Dialog für eine Verkehrswende zu suchen, ernst gemeint sei, müssten Taten folgen. Eine Fortführung des geplanten Greinbergknoten-Projekts widerspreche aber genau dem, "was wir uns unter einer Verkehrswende vorstellen". Würzburg brauche weniger Individualverkehr und stattdessen ein besseres und kostengünstigeres ÖPNV-Angebot sowie sichere Radwege.
ÖDP: Außer Absichtserklärungen mit einem Green City-Plan ist nichts passiert.
Kritik gibt es auch von der ÖDP. Raimund Binder, Vorsitzender der Stadtratsfraktion, kündigt in einer Presseerklärung an, dass man sich am Runden Tisch beteilige. Allerdings müsse sich der OB fragen lassen, was er selbst denn bislang für eine Verkehrswende getan hat. Die Lehren aus dem Bürgerentscheid für einen grünen Platz am Theater habe er nicht vorangetrieben. Da müsse er sich jetzt über die Aktivitäten von Bürgerinitiativen nicht wundern.
"Weder in der Erweiterung der Fußgängerzone, in der Einführung einer Busspur in der Ludwigstraße, beim Thema Park & Ride, das die ÖDP bereits 2015 erstmals neu beantragte, noch was Fußgängerfreundlichkeit anbelangt, hat sich der OB irgendwie eingesetzt", kritisiert Binder. Außer Absichtserklärungen mit einem Green City-Plan sei nichts passiert.
Binder zum Runden Tisch-Angebot: "Wenn alle mitgenommen werden sollen und es niemanden etwas kostet, dann wird es nichts taugen."