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Würzburg
Große Kontrollaktion bei Friseuren: Polizei überprüft Corona-Regeln in Würzburg
Angesichts steigender Corona-Zahlen hat die Polizei mit großem Aufgebot die Einhaltung der Corona-Regeln in Würzburg kontrolliert. Wie die Aktion lief und was Betroffene sagen.
In Würzburg fand am Wochenende eine große Kontrolle der Polizei statt. Überprüft wurde die Einhaltung der Corona-Regeln im öffentlichen Leben. Im Bild eine ähnliche Aktion Anfang des Jahres.
Foto: Archivbild HMB Media/Julien Becker | In Würzburg fand am Wochenende eine große Kontrolle der Polizei statt. Überprüft wurde die Einhaltung der Corona-Regeln im öffentlichen Leben. Im Bild eine ähnliche Aktion Anfang des Jahres.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:55 Uhr

Die Polizei hat in den vergangenen Tagen mit einer großangelegten Kontrollaktion die Einhaltung der Corona-Maßnahmen in Würzburg überprüft. Nicht nur, aber offenbar auch schwerpunktmäßig betroffen waren Friseursalons in der Stadt. Wie Betroffene der Redaktion gegenüber schildern, lief die Kontrolle teilweise überraschend, aber offenbar stets sehr respektvoll ab.

"Das lief okay", sagt eine Friseurmitarbeiterin gegenüber der Redaktion, deren Salon in der Würzburger Innenstadt kontrolliert worden ist. "Da kamen sechs Beamte rein und haben gesagt, sie führen eine Routinekontrolle durch." Die Polizistinnen und Polizisten hätten die 3G-Zertifikate der Kundinnen und Kunden kontrolliert und auf die FFP2-Maskenpflicht hingewiesen. Dann seien sie wieder gegangen.

"Das war am Anfang ein komisches Gefühl, man ist zunächst automatisch davon ausgegangen, dass etwas Schlimmes passiert ist", so die Friseurin, die namentlich nicht genannt werden will, weiter. "Aber die waren alle sehr nett."

"Der Friseur" in Würzburg wurde von Polizei kontrolliert

Auch bei Friseur Andreas Schraud vom Friseurgeschäft "Der Friseur" in der Zeller Straße gab es Kontrollen. Er sagt: "Das lief ganz normal. Da waren zwei Polizisten am Donnerstag und Freitag da, die gesagt haben, sie kämen aus Nürnberg und unterstützen das Ordnungsamt Würzburg." Die Beamten hätten sich sehr knapp gefasst und die Corona-Zertifikate kontrolliert. "Die Kunden haben das total positiv aufgefasst." Aufgefallen sei ihm jedoch die "volle Montur", mit der die Polizei aufgetreten sei.

Bei der Redaktion gemeldet hat sich zudem ein Leser, dessen Frau am Donnerstag in einem Friseursalon von einer Kontrolle betroffen war. Er schildert ihre Erfahrung wie folgt: "Da kamen vier oder fünf Beamte der Bereitschaftspolizei fast in voller Montur herein. Sie haben die Ausgänge blockiert und dann alle Mitarbeitenden und die Kundinnen und Kunden kontrolliert." Auf Nachfrage bestätigt jedoch auch er: "Die sind sehr respektvoll und deeskalierend aufgetreten."

Auch die Würzburger Friseurinnung hat von Kontrollen in der Region Unterfranken mitbekommen, bis Montagmittag jedoch noch keine Rückmeldungen von Friseursalons erhalten. Dazu die Würzburger Obermeisterin Birgit Hartbauer: "Ich hoffe, dass nur in Salons kontrolliert wurde, in denen die Regeln nicht beachtet werden. Wir wissen, dass es solche in Würzburg gibt."

Friseurinnung Würzburg ist wegen Kontrollen "not amused" 

Als Friseurmeisterin verstehe sie die Lage und das Problem, das zu den Kontrollen geführt habe. Aber: "Ich bin not amused bei dem Gedanken, dass alle Kundinnen und Kunden kontrolliert wurden." Die Friseurbranche habe bislang sehr gewissenhaft alle Regelungen umgesetzt. Nun brauche es endlich verlässliche Vorgaben aus der Politik.

Das Polizeipräsidium Unterfranken bestätigt am Montag die Kontrollen und verweist auf eine Mitteilung vom Freitagnachmittag. Darin heißt es: "Durch das aktuelle Infektionsgeschehen sind stärkere Schutzmaßnahmen dringend geboten. Die verschärften Maßnahmen dienen dem Zweck, die vierte Welle der Corona-Pandemie zu brechen. (...) Schwerpunktmäßig werden Kontrollen in allen öffentlichen Bereichen stattfinden, in denen die 2G- bzw. 3G-Regeln Anwendung finden."

Als Beispiele werden hier Bars, Restaurants, Kinos sowie öffentliche Veranstaltungen genannt. Genaue Zahlen über die eingesetzten Kräfte und die kontrollierten Geschäfte in Würzburg nennt die Polizei auf Anfrage der Redaktion nicht. In ganz Unterfranken waren laut einer Mitteilung des Polizeipräsidiums in der Spitze täglich bis zu rund 150 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in die Kontrollmaßnahmen eingebunden. "Allein im Zeitraum von Freitag bis Sonntag haben unterfrankenweit fast 500 Kontrollen in allen öffentlichen Bereichen stattgefunden", heißt es. Insgesamt wurden 18 Verstöße festgestellt, davon acht bei Betreibern bzw. Beschäftigten und zehn bei Besuchern oder Kunden.  

Wolfgang Weier, Leiter des Würzburger Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß" hatte bis Montagmittag nach eigenen Angaben diesbezüglich noch keine Rückmeldungen aus dem Würzburger Einzelhandel bekommen. Angesichts der Schilderungen aus den Friseursalons sagt er jedoch: "Das ist ähnlich wie bei Zollkontrollen, die immer mal wieder stattfinden." Angesichts der möglicherweise umsatzschädlichen Wirkung hätte er zwar Zivilkontrollen begrüßt. Aber: "Kontrollen dürfen und müssen sein, solange es respektvoll abläuft."

 
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  • J. G.
    Die Friseure sind nicht die Brutstätte von Corona. Aber es ist einfacher, einen Betrieb mit vielleicht 10-15 Angestellten und Kunden zu kontrollieren als eine volle Gaststätten, Disco, etc. Hoffentlich werden da auch diese so penibel durchgeführt. Wobei man da schon fast eine Hundertschaft braucht zwinkern
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  • H. S.
    Ich überlege die ganze Zeit, ob auch alle Prüfer geimpft sind oder ob es da auch ein paar Eigenwillige gibt.
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  • I. E.
    Wenn ich so manche Kommentare hier lese - Herr, schmeiß Hirn vom Himmel und triff die richtigen
    In Frankreich wird der „pass sanitaire“ konsequent kontrolliert, überall, dort gibt es eine partielle Impfpflicht - und die haben landesweit einen Inzidenzwert (Stand heute, 16.11.) von 106!
    Wer die Landkarte anschaut, es gibt in ganz Frankreich nur zwei Departements (entspricht Regierungsbezirken), die überhaupt über 150 sind - und das ganz knapp!
    Wir eiern hier rum und wundern uns!
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  • A. A.
    Die Discos/Bars zu kontrollieren, das wäre noch wichtiger. Hier tummeln sich jede Menge mit kopierten Zertifikaten und Bestätigungen von Tests. Es wird zum Teil das Zertifikat nicht geprüft - und wenn doch, dann so gut wie immer kein Ausweis dazu verlangt. Das ist unter den Besuchern bekannt und wird in hohem Maße ausgenutzt.
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  • J. S.
    Spalten Spalten Spalten, das Prinzip Teile und Herrsche funktioniert besser denn je. Haben die Deutschen nichts aus ihrer Geschichte gelernt?
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  • S. K.
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  • S. K.
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  • S. K.
    Was meinst du den konkret?

    Hast du gedacht du kannst dich ewig als Trittbrettfahrer durchwurschteln ?
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  • I. E.
    Die Spalter sind diejenigen, die sich unsolidarisch nicht impfen lassen - und sich so selbst von der Solidargemeinschaft, die versucht durch diese Herausforderung zu kommen, abspalten!
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  • D. Z.
    Wo waren eigentlich die Kontrollen als sich ganz Würzburg trotz Verbotes auf der alten Mainbrücke zum Schoppen trinken getroffen hat? Die einzigen Beamten die man da gesehen hat standen meistens mit einem Kaffee vorne am Bäcker und sind dann weitergelaufen.
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  • H. S.
    Warum nennt Frau Birgit Hartbauer dann nicht Ross und Reiter, wenn sie schon sagt, dass Sie scheinbar weiß, wo die Regeln eher nicht eingehalten werden???
    Damit würde sie doch ihre eigene Zunft schützen...
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  • G. K.
    @oreus

    Vielleicht, weil sie keine Denunziantin ist...?
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  • D. M.
    Impfpflicht ist überfällig und wäre von Anfang an wichtig gewesen
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  • S. S.
    Und jetzt bitte auch mal die Schulbusse kontrollieren! Achso hier werden die Abstände nicht eingehalten? Achso das würde zuviel Geld kosten? Na dann lieber an anderer Stelle kontrollieren...
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  • G. H.
    Die Polizisten, welche diese Kontrollaufgaben durchführen müssen, können einen wirklich sehr leidtun. Bei dem Einsatz in Würzburg geht es zum "Glück" noch um 3G. Vielerorts werden die ungeimpften bereits "weggesperrt". Es ist nur eine Frage der Zeit das der Gehweg nun noch für geimpfte zugelassen ist. Wenn ein nicht geimpfter der getestet ist als kranker behandelt wird sollten sich alle Betroffenen sofort so lange arbeitsunfähig melden bis diese schreckliche Zeit beendet ist
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  • L. W.
    @ metaversum

    Sind Sie wieder bei diesem idiotischen und völlig unpassenden Vergleich gelandet?

    Und nein, kein Ungeimpfter wird weg gesperrt, wie sie behaupten!

    Und wenn ein Ungeimpfter nicht zur Arbeit kommen kann und dann daher kein Geld verdient dann hat er es selbst in der Hand das zu ändern.

    Und wenn ein Arzt diese Ungeimpften einfach krank schreibt ohne dass es diagnostisch begründet ist, dann gehört das eben vor Gericht.
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  • M. Z.
    Hm, Zitat:
    Dazu die Würzburger Obermeisterin Birgit Hartbauer: "Ich hoffe, dass nur in Salons kontrolliert wurde, in denen die Regeln nicht beachtet werden. Wir wissen, dass es solche in Würzburg gibt."
    ...
    Die Friseurbranche habe bislang sehr gewissenhaft alle Regelungen umgesetzt.

    Irgendwie paßt das nicht ganz zusammen. Oder?
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  • C. M.
    Trifft da eigentlich das Motto des Würzburger Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß" noch zu? Oder ist das bittere Ironie?
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  • S. K.
    Der Spass ist mit der geringen Impfquote vorbei.
    Daher hättest du dir diesen Kommentar wahrlich sparen können.
    Herzlichen Dank für deine dekonstrutive Einstellung.

    Ungeimpft stirbt es sich 10 x häufiger grinsen
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  • S. K.
    Die Ironie ist, dass du dich als Ungeimpfter über die Situation lustig machst, obwohl du Mitverursacher der Situation bist.

    Woher kommt deine Bildung? Es ist mir ein Rätsel...
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