Es gibt sie seit 1996, und sie gilt als eine der höchsten Auszeichnungen im Bibliothekswesen – die Karl-Preusker-Medaille. Die Preisträgerin dieses Jahres ist die Direktorin der Stadtbibliothek Köln, und ihr Name hat auch in Würzburg einen guten Klang: Hannelore Vogt. Vor ihrem Wechsel nach Köln leitete sie von 1993 bis 2008 die Würzburger Stadtbücherei.
Vogt wird für innovatives Denken und Handel ausgezeichnet
Wie der Dachverband der Bibliotheksverbände, Bibliothek & Information Deutschland (BID) jetzt mitteilt, würdige man mit dieser hohen Auszeichnung "Vogts innovatives Denken und Handeln, mit dem sie die Stadtbibliothek Köln zu einer der attraktivsten Kultur- und Bildungseinrichtungen vergleichbarer Art in Europa gemacht habe", heißt es auf der BID-Website. Hannelore Vogt habe dadurch der gesamten deutschen Bibliotheksszene wichtige Impulse gegeben. Die Auszeichnung wird ihr am 31. Oktober in Köln verliehen.
Bereits in Würzburg hatte die gebürtige Marktbreiterin Hannelore Vogt mit ihrer Arbeit Maßstäbe gesetzt. Für ihr innovatives technisches und inhaltliches Konzept wurde die Stadtbücherei so 2003 mit dem bundesweiten Prädikat „Bibliothek des Jahres“ geehrt. Diesen Titel wiederholte Vogt 2015 auch mit der Kölner Stadtbibliothek.
Risikofreudig und mit unkonventionellen Ansätzen
In ihrer Begründung hebt die Jury der Karl-Preusker-Medaille hervor, dass Vogt "risikofreudig und mit unkonventionellen Denkansätzen viele innovative Entwicklungen angestoßen habe, die eine große Resonanz bei den Nutzerinnen und Nutzern bewirkt hätten". Außerdem habe sie einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung des deutschen Bibliothekswesens geleistet, "indem sie Bibliothek anders denkt und neue Ideen proaktiv umsetzt".
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Der Name der Auszeichnung erinnert an Karl Benjamin Preusker (1786 bis 1871), der am 24. Oktober 1828 im sächsischen Großenhain eine Schulbibliothek gründete, aus der kurze Zeit später die erste öffentliche Bibliothek in Deutschland hervorging. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die Schriftsteller Peter Härtling und Erich Loest sowie Altbundespräsident Horst Köhler und der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar.