Hannelore Vogt: Über die Zukunft der Bibliotheken
Angeführt von Hannelore Vogt, gebürtig aus Marktbreit, daheim in Theilheim, holte die Stadtbücherei 2003 den Titel „Bibliothek des Jahres“ nach Würzburg. 2008 wechselte sie zu einer der größten Bibliotheken Deutschlands, der Stadtbibliothek Köln, die unter ihrer Leitung zur „Bibliothek des Jahres 2015“ gekürt wurde. Vogt ist die erste Double-Gewinnerin unter den Bibliothekschefs Deutschlands.
Frage: In ihrer Bibliothek in Köln ist das Geld knapp, die räumlichen Verhältnisse sind ungünstig und die Ressourcen begrenzt. Da hätten Sie doch auch in Würzburg bleiben können. Was ist so reizvoll an Köln?
Hannelore Vogt: Köln ist so reizvoll, weil es ein großer Tanker ist. Und einen großen Tanker zu steuern ist noch einmal ein bisschen was anderes als so ein kleines Schiffchen, wie wir es in Würzburg hatten.
In Würzburg war das lebenslange Lernen ein zentrales Thema, in Köln kommen Sie mit Aktionen mit 3-D-Druckern deutschlandweit in die Medien und sind vernetzt mit der Technologie- und Kreativbranche. Um Bücher geht es gar nicht mehr?
Vogt: Doch, es geht auch noch um Bücher und auch um lebenslanges Lernen ist hier noch mein Ansatz. Aber es geht um eine andere Art des Lernens – nicht aus Büchern, sondern durch eigenes Entdecken, durch eigenes Tun, durch kreativ sein. Und da ist der Umgang mit neuen Technologien auch für eine Bibliothek ganz entscheidend. Zum Beispiel 3-D-Druck: Da wird nicht einfach so eine Kiste hingestellt, sonder Schüler bieten für Erwachsene Kurse an, wie man Dateien macht, um etwas mit einem 3-D-Drucker auszudrucken.
Wie? Die Kids zeigen den Alten, wo es langgeht?
Vogt: Genau! Das sind die Junior Experts. Umgekehrt machen die Älteren eine Hausaufgabenhilfe ür die Jüngeren, so dass wir hier die Generationen zusammenbringen. Und das ist auch ein ganz elementarer Teil von lebenslangem Lernen.
In Würzburg waren zu Ihrer Zeit dreiviertel aller Nutzer unter 40 Jahren alt. Ist das in Köln auch so?
Vogt: Da ist es genauso. Die Hauptnutzergruppe bei den Erwachsenen ist zwischen 20 und 30. Deswegen bieten wir spezielle Veranstaltungsformate an, die auch wieder zum eigenen Tun einladen, wie „geeks@cologne“, wo es einen Science Slam gibt, oder „Twittwoch“, wo die Leute ihre Tweets vorlesen.
Die Jury schreibt, Ihre Bibliothek habe „mutig mit unkonventionellen Denkansätzen viele innovative Entwicklungen angestoßen“. Sie wandle sich „so zu einem unverzichtbaren Ort in der Stadtgesellschaft“. Spielen Bibliotheken heute eine andere Rolle als früher?
Vogt: In der Kernfunktion eigentlich nicht, weil Bibliotheken schon immer ein Treffpunkt sind, der Menschen zusammenbringt. Das Beispiel mit den Junior Experten zeigt: Dieses Machen, dieses eigene Tun, dieses kooperativ sein, den Leuten ein Forum bieten, wo sie etwas machen können, da ändert sich, glaube ich, ein bisschen die Rolle der Bibliothek. Nicht nur leise sein und Bücher holen, sondern vielfältige Arten der Begegnungen und des Lernens.
Frage: In ihrer Bibliothek in Köln ist das Geld knapp, die räumlichen Verhältnisse sind ungünstig und die Ressourcen begrenzt. Da hätten Sie doch auch in Würzburg bleiben können. Was ist so reizvoll an Köln?
Hannelore Vogt: Köln ist so reizvoll, weil es ein großer Tanker ist. Und einen großen Tanker zu steuern ist noch einmal ein bisschen was anderes als so ein kleines Schiffchen, wie wir es in Würzburg hatten.
In Würzburg war das lebenslange Lernen ein zentrales Thema, in Köln kommen Sie mit Aktionen mit 3-D-Druckern deutschlandweit in die Medien und sind vernetzt mit der Technologie- und Kreativbranche. Um Bücher geht es gar nicht mehr?
Vogt: Doch, es geht auch noch um Bücher und auch um lebenslanges Lernen ist hier noch mein Ansatz. Aber es geht um eine andere Art des Lernens – nicht aus Büchern, sondern durch eigenes Entdecken, durch eigenes Tun, durch kreativ sein. Und da ist der Umgang mit neuen Technologien auch für eine Bibliothek ganz entscheidend. Zum Beispiel 3-D-Druck: Da wird nicht einfach so eine Kiste hingestellt, sonder Schüler bieten für Erwachsene Kurse an, wie man Dateien macht, um etwas mit einem 3-D-Drucker auszudrucken.
Wie? Die Kids zeigen den Alten, wo es langgeht?
Vogt: Genau! Das sind die Junior Experts. Umgekehrt machen die Älteren eine Hausaufgabenhilfe ür die Jüngeren, so dass wir hier die Generationen zusammenbringen. Und das ist auch ein ganz elementarer Teil von lebenslangem Lernen.
In Würzburg waren zu Ihrer Zeit dreiviertel aller Nutzer unter 40 Jahren alt. Ist das in Köln auch so?
Vogt: Da ist es genauso. Die Hauptnutzergruppe bei den Erwachsenen ist zwischen 20 und 30. Deswegen bieten wir spezielle Veranstaltungsformate an, die auch wieder zum eigenen Tun einladen, wie „geeks@cologne“, wo es einen Science Slam gibt, oder „Twittwoch“, wo die Leute ihre Tweets vorlesen.
Die Jury schreibt, Ihre Bibliothek habe „mutig mit unkonventionellen Denkansätzen viele innovative Entwicklungen angestoßen“. Sie wandle sich „so zu einem unverzichtbaren Ort in der Stadtgesellschaft“. Spielen Bibliotheken heute eine andere Rolle als früher?
Vogt: In der Kernfunktion eigentlich nicht, weil Bibliotheken schon immer ein Treffpunkt sind, der Menschen zusammenbringt. Das Beispiel mit den Junior Experten zeigt: Dieses Machen, dieses eigene Tun, dieses kooperativ sein, den Leuten ein Forum bieten, wo sie etwas machen können, da ändert sich, glaube ich, ein bisschen die Rolle der Bibliothek. Nicht nur leise sein und Bücher holen, sondern vielfältige Arten der Begegnungen und des Lernens.
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