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Würzburg
Globaler Klimastreik in Würzburg: 2000 Menschen fordern die Verkehrswende und das Aus für Verbrennermotoren
Sie werden nicht müde und protestieren weiter für den Klimaschutz. In Würzburg sind es am Freitag 2000 Menschen, die lautstark ihren Unmut skandieren.
Für den Klimaschutz gingen am Freitag in Würzburg gut 2000 Menschen beim Globalen Klimastreik der Fridays For Future-Bewegung demonstrieren. 
Foto: Silvia Gralla | Für den Klimaschutz gingen am Freitag in Würzburg gut 2000 Menschen beim Globalen Klimastreik der Fridays For Future-Bewegung demonstrieren. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:11 Uhr

An rund 250 Orten in Deutschland fanden am Freitag Aktionen im Rahmen des "Globalen Klimastreiks" statt, zu dem erneut die Klimaschutzbewegung "Fridays For Future" (FFF) aufgerufen hatte. In Würzburg waren es am frühen Nachmittag knapp 2000 meist junge Menschen, die sich an einem Demonstrationszug durch die Innenstadt beteiligten. Im Mittelpunkt ihrer Forderungen stand dieses Mal die für das Einhalten der deutschen Klimaziele nötige Verkehrswende.

Für den Klimaschutz protestierten gut 2000 Menschen am Freitag in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Für den Klimaschutz protestierten gut 2000 Menschen am Freitag in Würzburg.

Behinderungen des Verkehrs waren einkalkuliert und sicherlich auch beabsichtigt. Los ging es vom Hauptbahnhof in einer großen Schleife über den Röntgenring zum Mainkai und von dort weiter über Sanderstraße, Friedrich-Ebert-Ring, Ottostraße, Balthasar-Neumann-Promenade und Theaterstraße in die Fußgängerzone. Die allermeisten der betroffenen Autofahrerinnen und Autofahrer nahmen die etwa zehnminütige Unterbrechung durch gesperrte Kreuzungen und Fahrspuren gelassen.

Was gut 2000 Menschen beim Klimastreik in Würzburg fordern

Ihre Sprechchöre für den mehr als 90-minütigen Demozug hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorher auf dem Bahnhofsvorplatz gemeinsam eingeübt. Neben den bekannten Forderungen nach einem Ende fossiler Brennstoffe ("Hoch mit dem Klimaschutz – runter mit der Kohle") ging es auch dabei lautstark immer wieder um die Verkehrswende: "Klima schützen ist nicht schwer – öffentlicher Nahverkehr" oder "Ihr könnt auch Fahrrad fahren", skandierten sie.

Fotoserie

Bei der Abschlusskundgebung mit Livemusik vom "Unordnungsamt" ging dann auch gleich der erste Redebeitrag an die Adresse des Bundesverkehrsministers, der unter anderem das europaweite Aus von Benzin- und Dieselmotoren verhindern möchte. "Die Politik, die längst gegen die Klimakrise hätte vorgehen müssen, tut immer noch viel zu wenig", sagte die 14-jährige Würzburger Schülerin Eva: "Statt dessen werden Maßnahmen zu Klimaschutz verhindert, zum Beispiel von Verkehrsminister Volker Wissing, der immer noch Autobahnen baut (…) und sich gegen ein Tempolimit stellt."

Klimabewegung übt Kritik an der FDP und ihrer Klimapolitik 

Auch Daniel Weidner, Sprecher der Würzburger Gruppe der Klimabewegung "End Fossil-Occupy!", die zuletzt im Januar über eine Besetzung der Universität Würzburg nachgedacht hatte, nahm Wissing und die FDP ins Visier. Seine Gruppe fordere "einen Einbaustopp von fossilen Verbrennungsmotoren ab 2025" sowie einen sofortigen Neu- und Ausbaustopp von Autobahnen und Bundesstraßen. Verkehrsforscher seien sich einig: "Mehr Autobahnen bedeuten mehr Autos."

Um die Energiewende vor Ort geht es der Bürgerinitiative "Würzburg Erneuerbar", die sich dafür einsetzt, "dass die im Stadtrat beschlossenen Ziele umgesetzt und nicht einfach nur verschleppt werden", betonte Gründer und Sprecher Daniel Karl.

Abschlusskundgebung des Globalen Klimastreiks am Unteren Markt in Würzburg, zu dem Fridays For Future aufgerufen hatte. 
Foto: Silvia Gralla | Abschlusskundgebung des Globalen Klimastreiks am Unteren Markt in Würzburg, zu dem Fridays For Future aufgerufen hatte. 

Zu Wort meldete sich außerdem die Klima-Protestbewegung "Letzte Generation", die in Würzburg in der vergangenen Woche ihre ersten Aktionen durchgeführt hat. Johanna Sing erinnerte die Anwesenden unter anderem daran, dass in den Ländern des globalen Südens die Folgen der Klimakatastrophe schön längst angekommen sind. Aufgrund der Dürre nach vier Jahren in Folge ohne Regenzeit "hungern und leiden am Horn von Afrika 36 Millionen Menschen, während wir hier demonstrieren. (…) Das sind die Opfer, die der Klimawandel heute schon fordert."

 
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  • H. H.
    Was muss ich heute lesen?

    "Trotz extremer Spritpreise ist der Benzinverbrauch in 2022 wieder angestiegen." (Main-Post, Titelseite)

    Das führt mich vor allen Dingen zu der Schlussfolgerung, dass wohl die Preise noch nicht extrem genug waren bzw. es immer noch viel zu viele Leute gibt, denen das offensichtlich alles am A### vorbei geht, und weiter, dass wohl noch viel mehr und auch unter Verwendung von Klebstoff demonstriert werden muss.

    Oder?
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  • S. T.
    Größteils Schüler und Studenten. So Schlaraffenland mäßig hab ich früher auch gedacht. Yeah Refugees Welcome und so. Wenn man anfängt zu arbeiten und die ganzen Abzüge sieht fängt man an seine Meinung zu ändern weil das ganze ja irgendwie finanziert werden muss. Die letzen Jahre wurde das alles finanziert indem unsere Infrakstraktur vernachlässigt wurde. Man zahlt mittlerweile haufenweise Krankenkasse Beiträge und wird wie am Fließband beim Arzt abgefertigt und am Ende soll man sowieso alles selber bezahlen. Unsere Soldidargemeinschaft geht zu Grunde wenn es zuviele Leistungsempfänger gibt.
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  • P. v.
    Geistlos ist purer-luxus!!
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  • H. S.
    Größter Teil der Krakeeler waren doch Leistungsempfänger (Eltern oder Staat). Sowas nehme ich nicht ernst….
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  • J. H.
    Natürlich sind Jugendliche vom Geld der Eltern abhängig. War bei Ihnen genauso. Selbst wenn Sie mit 15 oder eine Lehre begonnen haben, waren Sie auch erstmal nur den Leuten im Weg rumgestanden und haben den Betrieb aufgehalten. Von Geld "verdienen" konnte man da noch nicht reden. Was also ist falsch daran, wenn Jugendliche vom Geld ihre Eltern abhängig sind?

    Legen Sie doch mal einen Beleg dafür vor, dass die Teilnehmer alle Leistungsempfänger sind!

    Übrigens: als Rentner ist man auch Leistungsempfänger!
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  • K. F.
    wir werden es erleben: in 20 Jahren ist eh das Autofahren so teuer, dass man wieder auf das alte Fahrrad umsteigt. Wenn bis dorthin der Liter Spritt dann 10 Euro kostet, überlegt sich mancher ein Auto anzuschaffen. Aber, halt: 2040 brauchen wir gar nix mehr, denn dann geht die Welt unter!
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  • L. W.
    @ klafie

    Was in 20 Jahren wirklich ist, weiß natürlich heute keiner.

    Ich bin mir aber relativ sicher, dass Elektromobilität etwas normales sein wird und die Autoindustrie schon lange vorher aus der Fertigung von Autos mit Verbrennungsmotor ausgestiegen sein wird.

    Alle großen europäischen Hersteller haben bereits jetzt fertige Umstiegspläne und das Theater, das aktuell von der FDP veranstaltet wird soll nur die Wähler täuschen, deren Phantasie im Moment noch nicht für eine Vorstellung ohne Benzin im Autotank ausreicht.
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  • T. M.
    Meinen Sie die Autoindustrie die es in Deutschland in 20 Jahren nicht mehr geben wird? Die Welt besteht aus mehr als nur Deutschland und die EU!
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  • F. S.
    Dann Leben wir halt auch wie die Osteuropäer und backen kleine Brötchen dann ist halt kein Schlaraffenland mehr
    Die Blase muss doch irgendwann Platzen.

    Der Deutsche mault nur weil es für ihn zur Normalität geworden ist.

    Haus
    Auto oder sogar mehrere
    Ausreichend Essen in Überfluss
    Mehrmals im Jahr Urlaub
    Ständig Essen gehen usw.

    Wenn ich sehe das jeden Abend Lokalitäten voll sind geht es uns nicht so schlecht.

    Andere Menschen in anderen Ländern denen es nicht so gut geht wie uns Über-(Leben) auch.

    Seit alles teurer ist Leben wir bei uns zuhause bewusster und siehe da das Geld langt.

    Das Auto wird mehr stehen gelassen und nicht wegen jedem Meter genutzt und es wird kein unnützes Zeug in Einkaufswagen gelegt usw. und statt 2x sind wir im letzten Jahr nur 1x in Urlaub und zwar nicht ins Ausland sondern mit dem Zug an die Ostsee. Ausland waren wir zuletzt 2019. Dort werden die Leute eh nur ausgebeutet das der Europäer dort günstig Urlaub machen kann.
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  • M. Z.
    Was soll jetzt an der Elektromobilität so toll sein?
    Ja, nach x-tausend km ist ein E-Auto nicht ganz so schädlich wie ein Verbrenner. Aber eine andere Antriebsart rettet die Umwelt sicher nicht.
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  • A. S.
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  • P. S.
    Warum steht hier etwas von 2000 Leuten, aber bei Radiogong ist von 400 die Rede? Welche Zahl stimmt denn nun?
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  • A. F.
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  • A. F.
    Na Hauptsache, die Leerdenker-Sektierer waren nicht mit vor Ort, leugnen die doch den menschengemachten Klimawandel.

    Diese krude Weltanschauung haben sie heute bei einer Klamaukveranstaltung vor dem Dom versucht, an den Mann zu bringen, doch leider (aus deren Sicht) erfolglos.

    Die meisten haben sich diesen Verschwörungstheorien nicht einlullen lassen und sind vorbei gelaufen.

    Sehr gut so!!!
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  • A. G.
    Radio Gong:

    Laut Polizei haben sich 1.500 bis 2.000 Menschen an dem Protest beteiligt, überwiegend junge Erwachsene, aber auch Kinder und Senioren, die für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen sind.
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  • H. S.
    Meine Tochter war auch dabei. Im Führerscheinalter, ist aber überzeugte Busfahrerin und hat keinen Führerschein. Ihre Freunde und sie setzen sich für etwas Wichtiges ein, dass uns alle betrifft. Hier sind junge Menschen, die sich beschäftigen , diskutieren und Verantwortung übernehmen wollen. Was wollt ihr- Meckerer- denn noch mehr. Meine Generation (Golf) hat sich für nix eingesetzt, was mich beschämt. Wir haben viel mehr Party gemacht, haben uns beschwert, als McDonalds die Styroporboxen abgeschafft hat. Ich freue mich über die neuen Jugendlichen und bin stolz auf diese Generation. Weiter so!
    Die „hängen“ nicht nur am Handy rum, sondern lesen da auch politische Nachrichten, Diskussionen, Dokumentationen, wissenschaftlichem/politischen Blogs und mehr. Sprecht lieber mit den Jugendlichen, als über sie. Ihr werdet euch positiv wundern.
    Ich bin stolz auf euch!
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  • R. H.
    @Henr-S.: klar dürfen sie auf ihre Tochter Stolz sein, wenn sie das demonstrierte auch konsequent bei sich umsetzt.

    Mein Generation hat nicht auf den Putz gehaun und Party gemacht. Wir waren (sind) auch auf die Straße und haben aber bis heute konsequent den Ökogedanken umgesetzt.
    Ich kenne noch die Milchkanne zm nachfüllen und wir haben in Würzburg die ersten Plastikabfallsammlung, noch weit vor DSD, eingeführt. Und habe diese auch einem echten Recycling zugeführt.

    Ich lasse mich nicht von Gören ermahnen, die gerade vom Skikurs kommen, die ständig das neueste Handy oder den modernsten Plasikklamotten brauchen und dann zweimal mit Mami und Papi durch die Welt fliegen und einem ungebildeten Zöpfchenmädel nachlaufen welches AKWs wieder einführen will.

    Die Jugend hat unter Ihresgleichen genügend Handlungsbedarf der Umwelt zu helfen.

    Seihen sie STOLZ auf ihre Tochter wenn sie das demonstrierte konsequent bei sich umsetzt.
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  • J. H.
    Die heutige Jugend ist aber nicht an der Welt schuld, in die sie hineingeboren wurde. Genau das aber werfen Leute mit Ihrer Einstellung der Jugend vor!

    Wenn heute alles in Plastikmüll versinkt, jeder Schritt gefahren wird und hier alles vertrocknet, dann waren es genau die mittlere und ältere Generation, die dafür gesorgt hat, dass es so gekommen ist.

    Vielleicht hat man vor 30-40 Jahren nicht kommen sehen, dass das alles mal solche Aussmaße annimmt. Kein Ding. Wo jetzt aber die Konsequenzen offensichtlich sind, ist es einfach schäbig, nichts dagegen zu tun und nicht mitmachen zu wollen, die Konsequenzen zu mildern.

    Genau das wirft die Jugend der älteren Generation vor! Nicht die Fehler der Vergangenheit, Fehler macht jeder. Sondern die Trotzhaltung und den Starrsinn vieler Älteren, nichts mehr ändern zu wollen. "Die paar Jahre bringe ich noch rum, nach mir die Sintflut!"

    Stattdessen wird über die "verkorkste" Jugend schwadroniert, die sich über die Welt beschwert, die sie erbt.
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  • C. J.
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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