Es sollten 10.000 werden! So lautete die Hoffnung der Veranstaltenden der Großdemonstration in Lützerath am Samstag. Verschiedene Klimaverbände wie "Fridays for Future", der BUND oder "Alle Dörfer Bleiben" hatten zum Protest in dem verlassenen Dorf rund 20 Kilometer südlich von Mönchengladbach aufgerufen. Und ihre Hoffnung wurde übertroffen: Nach eigenen Angaben sprachen sie von 35.000 Menschen, die gekommen waren. Die Polizei dagegen schätzte die Teilnehmerzahl auf 15.000. Mittendrin waren 150 Würzburgerinnen und Würzburger, die sich morgens um 5 Uhr vor dem Busbahnhof in Würzburg versammelt hatten, um dann vier Stunden später an der Demo gegen an Kohleabbau von Lützerath teilzunehmen.
Vizekanzler und Grünen-Parteichef Robert Habeck hatte, gemeinsam mit seiner Parteikollegin, der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, einen Deal mit dem Energiekonzern RWE ausgehandelt. Acht Jahre früher, also 2030 statt 2038, soll RWE aus der Braunkohleverstromung aussteigen. Dafür darf das Dorf Lützerath abgebaggert werden, um den Tagebau Garzweiler II auszuweiten – fünf andere Dörfer aber sollen gerettet werden. Das war der politische Kompromiss, der im Herbst vergangenen Jahres deutschlandweit für Aufregung sorgte.
Es ist ein Kompromiss, der die Grünen vor eine Zerreißprobe stellt: Ausgerechnet jene Partei, die sich für Umweltschutz und nachhaltige Energiegewinnung einsetzt, hatte den Deal mit RWE ausgehandelt: "Ich bin nach der Entscheidung aus der Partei ausgetreten", sagt ein junger Mann aus Würzburg.
Drei Reisebusse aus Unterfranken
Er sieht verschlafen aus, als er gegen 8 Uhr morgens auf dem Parkplatz irgendwo an der A3 mit den anderen zusammensteht und über den anstehenden Tag spricht. Trotz müder Gesichter und ruhiger Stimmung scheinen sich hier alle einig. "Lützerath ist der Ort, wo wir alle heute sein müssen", sagt Theda, Mitorganisatorin der Lützerath-Reise und Mitglied des Würzburger Klimacamps. "Es geht nicht nur die Menschen vor Ort etwas an, sondern alle."
Aus diesem Grund haben sie von "Fridays for Future" Würzburg und der Grünen Jugend drei Reisebusse organisiert, um möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, an der Großdemo in Lützerath teilzunehmen. Auf der vierstündigen Anreise besprechen sich Sitznachbarinnen, Sitznachbarn und Freundesgruppen, wie weit sie bei dem Protest auf dem Feld vor Lützerath gehen wollen und schreiben sich mit Edding Notfalltelefonnummern auf den Unterarm.
Friedlich sollen die Proteste gegen die Abbaggerung von Lützerath sein. Das wurde im Vorfeld immer wieder betont. Doch schon im Bus überlegen einige, ob sie sich wohl von der Stimmung der Menge mitreisen lassen und den großen Kohlekrater auf dem Feld zwischen Lützerath und Keyenberg stürmen würden. Einigen ist direkt klar: Sie demonstrieren nur friedlich –niedriges Aktionslevel. Anderen merkt man den Unmut deutlicher an. Sie sind bereit, in ihrer Kritik an der Entscheidung der Bundesregierung auch über die gesetzlichen Grenzen hinauszugehen.
Aufgeheizte Stimmung zwischen Polizeikräften und Demonstrierenden
Friedlich bleibt es bei dem Protest nicht: Am Ende des Tages wird die Polizei 70 verletzte Einsatzkräfte bilanzieren. Laut Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Bamberg waren auch Bereitschaftspolizistinnen und -polizisten aus Würzburg vor Ort. Eine Sprecherin des Sanitätsdienstes der Demonstrierenden indes sagt, es sei eine "hohe zweistellige bis dreistellige Zahl" von Teilnehmenden verletzt worden. Ein Video zeigt auch, wie die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die deutsche Aktivistin Luisa Neubauer und andere auf einem Feld von Polizisten abgedrängt werden. Thunberg war die Hauptrednerin bei der Kundgebung. "Lützerath ist noch da, und solange die Kohle noch in der Erde ist, ist dieser Kampf nicht zu Ende", so die 20-Jährige unter dem Jubel der Zuhörer.
Es waren dann aber nicht die Würzburgerinnen und Würzburger, die versucht haben, Lützerath zu erstürmen, die Polizeiblockaden durchbrochen oder Autoreifen der Einsatzfahrzeuge zerstochen haben. Auch war es kein Würzburger, der gegen 13 Uhr in den Braunkohlekrater hinabstieg, sich an den unteren Rand stellte und wohl mit einer Flöte oder Mundharmonika vor symbolträchtiger Kulisse einen Song spielte.
Es waren aber auch keine Würzburger Aktivistinnen und Aktivisten, die von den Schlagstöcken und vom Pfefferspray der Polizisten getroffen, die von den hohen Wallkanten am Feld vor Lützerath geschubst oder mit Wasserwerfern zurückgedrängt wurden. An den Gesetzesverletzungen und Angriffen auf die Polizeikräfte hatten sich die Unterfranken nach eigenen Angaben nicht beteiligt.
Erschüttert von den teilweise gewaltbereiten Protestierenden zeigte sich Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach: "Ich bin entsetzt darüber, wie normale Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer sich dazu hinreißen lassen, hier den absoluten Gefahrenbereich zu betreten."
Sprecher der Grünen Jugend Würzburg distanziert sich deutlich von Mutterpartei
Doch wo hört friedlicher Protest auf und wann fangen gesetzeswidrige Aktionen an? Jannik Nörpel, Sprecher der Grünen Jugend Würzburg, tut sich schwer mit der Frage: "Die Grenze ziehe ich bei der Gewalt. Keine Person sollte verletzt werden." Dass seine eigene Parteispitze den Deal mit RWE, gegen den auch Nörpel am Samstag demonstrierte, aushandelte, kritisiert er: "Die Grüne Jugend hat ihre eigenen Ziele, unabhängig von der Partei 'Die Grünen'. Wir solidarisieren uns klar mit den Protestierenden in Lützerath."
Am Ende des Tages zeigen sich die Organisatorinnen und Organisatoren der Würzburger Gruppe begeistert und zufrieden. "Es waren so viel mehr Menschen vor Ort, als wir erwartet hätten. Das ist so schön", sagt die Würzburgerin Theda. Im Bus auf der Rückfahrt wirken alle erschöpft von den Ereignissen des Tages, aber auch zufrieden. Sie tauschen sich mit ihren Sitznachbarinnen und -nachbarn über die noch frischen Erlebnisse aus. Denn viele von ihnen hatten sich in dem Chaos auf dem weitläufigen, matschigen Gelände zwischenzeitlich aus den Augen verloren.
Kyla beispielsweise erzählt ihren Freundinnen von dem beeindruckenden Moment an der Kante des Kohlekraters in Lützerath. Den hatte sie am vergangenen Samstag das erste Mal gesehen und dabei realisiert, "was wir eigentlich mit unserer Erde anstellen".
Um 18.15 Uhr setzen sich die Busse wieder in Bewegung, Richtung Würzburg. In mitgebrachten Tüten sind die schlammverschmierten Kleider eingepackt, viele hatten extra Wechselsachen dabei. Mit im Gepäck haben die Passagiere aus Würzburg aber auch viele Emotionen – und Schmerzen in den Füßen.
Hintergrund sind Kämpfe im Drogenmilieu.
Wo ist eigentlich unsere Klima-Sekten-Prophetin, um mal gegen diese ausufernde Gewalt in ihrem Heimatland zu protestieren?
In Lützerath als auch anderenorts wurde gegen die Abbaggerung "demonstriert", wegen ein paar alten Häusern.
Dass dies ein Kompromiss ist und den früheren Ausstieg aus der Braunkohle bedeuted, ist bekannt.
Verlogen ist das ganze deshalb, weil diese Köima-Sektierer sich ihre Welt zurecht legen, wie sie es wollen.
Zum Beispiel im Reinhardswald nördlich von Kassel werden ganze Waldstücke gerodet und Schneisen durch diesen Wald geschlagen, nur um immer größere Windradanlagen dort aufstellen zu können.
Wo bitte bleibt da der Protest!?
Aber ich vermute mal, dass diese Tatsache deren Weltbild überfordern würde ...
Die Prophetin der Klima-Sektierer war zeitweise in Polizeigewahrsam, wegen "Identitätsfeststellung", so die Polizei in Aachen.
Sie wohl wieder (einmal) mit anderen Klima-Sektierern rund um Lützerath rum palavert.
Na wie schön ist das denn!?
Warum werden diese Personen "Umweltaktivisten" genannt?
Haben die was erreicht, außer sinnlos CO2 und Stickoxide in die Luft zu blasen, Reifenbabrieb ins Meer zu schwemmen und Zig Waschladungen Schmutzwäsche (hoffentlich werden die eingeschlammten Klamotten nicht einfach in den Müll geworfen) zu fabrizieren?
Objektiv betrachtet war das wohl Umweltfrevel.
Also,
Was spricht dagegen, diese Ausflügler wahrheitsgemäß "Protestler", oder "Demonstrierende" zu nennen?
Warum mit der Bezeichnung "Umweltaktivisten" für etwas adeln, was nicht zutrifft, sondern das Gegenteil?
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Immerhin haben sich diese 150 (so es denn stimmt, wovon auszugehen ist) an die Regeln gehalten.
Dass zuvor bei der Räumung von anderen Protestlern/Besetzern mit Steinen und sogar Molotov Cocktail geworfen wurde, macht sprachlos. Das kann ganz böse ausgehen und trifft doch Unschuldige.
Warum das?
Was will man mit sowas erreichen?
Wem soll das nützen?
Sowas schadet der Zustimmung.
die haben unmissverständlich gemacht, mit was unsere liebe Regierung und die Kohlekonzerne zu rechnen haben, wenn sie nicht aufhören, solche Deals auszuhecken, nur weil die letzten 20 Jahre "Dank" billigen russischen Gases energiepolitisch verpennt wurden und jetzt die Quittung dafür kommt.
Und wahrscheinlich würden in Deutschland auch heute noch alle möglichen und evtl. auch unmöglichen "Atommeiler" vor sich werkeln und unheimlich teuer und dafür inhärent unsicher Strom produzieren, um den Konzernen die Taschen füllen, während der Hauptteil des Risikos nicht versichert wäre und ggf. zu Lasten der Bürger/innen ginge, wenn nicht schon damals die Leute auf die Straße gegangen wären, um dagegen zu protestieren.
Ich halte das Recht (gewaltfrei) zu demonstrieren für eine der größten Errungenschaften unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung (und habe es gelegentlich auch schon selbst in Anspruch genommen).
Und das ist eben die Crux dabei. Um diese Freiheit zu beanspruchen, müssen einige Dinge beachtet werden: Anmelden, Ordner stellen, Vers-Leiter usw. Mischen sich jetzt welche unter die friedliebende Masse, die Gewalt ausüben, muß der Leiter sich von denen distanzieren, ausschließen unter Umständen gar die Vers auflösen. Vermummte haben nichts in so ner Demo verloren, außer es ist wg Corona vorgeschrieben! Ihre Meinung zur Kernkraft kann man teilen, aber nicht in solchen Zeiten wie sie jetzt sind. Gasmangel durch den russischen Kriegstreiber sollte auf jeden Fall durch Kernenergie ausgeglichen werden und nicht durch Braunkohle. Ich habe die DDR/Meiningen als schwarzgeräuchert noch gut in Erinnerung!!
dass es auch vor schlappen 40 Jahren schon ähnliche Proteste gegeben hat: nämlich gegen Gorleben & Co. Hm, ob es nochmal 40 Jahre dauern wird, bis wir uns endlich von den fossilen Energieträgern und ihren "Risiken und Nebenwirkungen" unabhängig gemacht haben?
"Die Erde" und "das Klima" brauchen wir nicht zu retten. "Die Erde" und "das Klima" haben schon weitaus Schlimmeres durchgestanden - Frage ist halt, was das für unsere Art zu bedeuten hat. Ich wage zu behaupten, wenn es uns nicht gelingt, das für uns(!) Schlimmste zu verhindern, wird die Zukunft (insbesondere auch "finanziell") ziemlich "herausfordernd" für die dann Lebenden. Von daher muss ich sagen, ich habe ziemlich volles Verständnis für die jungen Leute, die da protestieren (wenn auch nicht für die gewalttätigen Auswüchse).
Es hat geregnet und gestürmt durch alle Ritzen!
Und es war dort saukalt.
Und somit sind die Leute, die auch oft mit Autos mit Verbrenner- Motor angereist waren, so richtig nass geworden!
Und die, die mit dem Zug angereist waren, hatten es nicht besser, standen sie (laut RP) oft wie die Heringe in den überfüllten Zügen.
Tja, wer den Guru Greta sehen will, der muss halt leiden ...
Wie die RP (Mönchengladabach) berichtet, mussten die Klima-Thunberh,-Sektierer, die mit dem Zug angereist waren, vom Bahnhof Hochneukirch die ca. 9 km bis zum Demonstrationsort zu Fuss laufen, weil die Shuttlebusse wegen eines Öl-Unfalls in Hochneukirch nicht fahren konnten.
Und das bei diesem wirklich tollen Wetter (Regen, Sturm und Kälte) ...
Tja, wer die Prophetin Greta sehen will, der muss halt wirklich leiden ...
In Italien isses wärmer als in Deutschland!
Sondern bei gleichbleibend hoher THG-Konzentration in der Atmosphäre wird die Temperatur um die 2 (oder mehr) grad PRO JAHRHUNDERT steigen.
Es wird also irgendwann definitiv lebensfeindlich.
Schon vorher bekommen wir ernste Probleme.
Wärme und Mittelmeerluft klappt ja halbwegs, weil´s dann doch hin und wieder regnet.
Wärmere Temperaturen im zentralen Deutschland (Region Franken), wo es eh schon recht oft trocken und im Sommer arg heiß wird, ist da schon heute ein Problem für z.B. den Wald. Nicht mehr lange und selbst robuste Baumarten kommen damit nicht mehr klar.
Zudem fallen Grundwasserstände usw.
Sowas sind auch Vorboten von Wüstenbildung. Ist wohl noch etwas hin, aber ohne globales Gegensteuern lokal nicht abwendbar.