
Katharina Eberlein-Braun hat ein ungewöhnliches Lieblingsthema: der Tod und das ewige Leben. Was geschieht nach dem Tod? Wie geht man mit dem Glauben an ein Leben danach um? Wie spreche ich mit meinen Kindern über den Tod? "Das sind Themen, die jeden Menschen bewegen", sagt die 46-jährige Theologin.
Die Frage, wie ein Leben nach dem Tod in der heutigen Gesellschaft diskutiert wird, ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Eberlein-Braun ist in Roth bei Nürnberg aufgewachsen, hat Evangelische Theologie, Medienwissenschaften und Philosophie in Marburg, Berlin und Salerno studiert. Seit 2023 leitet die promovierte Theologin das evangelische Bildungszentrum Rudolf-Alexander-Schröder-Haus in Würzburg. Dort plant sie ab Herbst einen Schwerpunkt zum Thema "Ewig Leben". Dabei soll es in Veranstaltungen und einer Ausstellung nicht nur um den Tod gehen, sondern auch um ein Gefühl von Ewigkeit im Hier und Jetzt.
Wie ein Leben nach dem Tod aussehen könnte und woran sie selbst glaubt, sagt Katharina Eberlein-Braun im Interview.
Dr. Katharina Eberlein-Braun: Der Gedanke an das Ende des Lebens ist komplex. Menschen können rational glauben, dass danach nichts kommt, doch konkrete Vorstellungen vom Nichts fehlen. In schwierigen Zeiten stützen sich Menschen auf ihre Erfahrungen, auch beim Thema Tod. Die Vorstellung eines ewigen Lebens, mit all ihren Bildern, mag kitschig oder unsinnig wirken, doch sie hat eine eigene Kraft. Diese Kraft sollten wir genauer untersuchen und mehr darüber sprechen.
Eberlein-Braun: Früher hat man sich kaum getraut, zu sagen: "Ich glaube das nicht." Obwohl sich viele Menschen sicher Gedanken machten, war es unüblich, diese laut auszusprechen. Heute ist das anders. Man kann offen sagen: "Das glaube ich nicht, weil ..." und ins Gespräch kommen. Studien zeigen, dass religiöse Prägung abnimmt. Wer die Rituale einer Beerdigung nicht kennt oder das Wort "Auferstehung" zwar gehört hat, aber keine Geschichten, Bilder oder Kunst dazu kennt, findet keinen Zugang dazu. Ohne dieses Wissen bleibt der Gedanke an ein ewiges Leben abstrakt und fern.
Eberlein-Braun: Ich glaube, dass die Vorstellung vom ewigen Leben mein Leben jetzt beeinflusst. Je mehr ich danach lebe, desto stärker wird dieses Gefühl. Diese Überzeugung hilft mir, mit meinem eigenen Tod und dem Tod anderer Menschen umzugehen. Ich glaube, dass das Leben kraftvoller und stärker ist als der Tod.
Eberlein-Braun: Man muss ihn sogar kennenlernen und üben. Dieses Gefühl ist stärker als der Gedanke an das Nichts, weil dies so schwer vorstellbar ist. Wer dieses Gefühl mitnimmt, spürt es auch anderswo. Der Gedanke an Kraft ist einfach stärker, und diese Erfahrung ist wichtig für das Leben im Hier und Jetzt. Ein Beispiel ist das Anzünden einer Kerze in der Kirche, um Verstorbener zu gedenken. Diese Praxis kann man auch zu Hause pflegen, obwohl das Gefühl in der Kirche intensiver sein mag. Doch auch zu Hause entfaltet das Kerzenlicht eine ähnliche Wirkung, wenn man es regelmäßig praktiziert.
Eberlein-Braun: Ein Getreidefeld in der Sonne, nach Hause kommen, sich selbst finden, geliebte Menschen wiedersehen – diese Bilder kommen mir spontan in den Sinn. Die Auferstehung Jesu Christi zählt zu den meist diskutierten theologischen Themen. Historisch lässt sie sich schwer belegen. Wichtiger ist jedoch, dass die Berichte über die Auferstehung Zeugnisse eines tiefen Glaubens sind. Menschen erzählten von Erlebnissen, die sie nur so deuten konnten: Jesus Christus hat den Tod überwunden. Diese Erlebnisse veränderten ihr Leben. Sie glaubten, der Tod sei besiegt und habe nicht mehr dieselbe Bedeutung. Diese Überzeugung veränderte ihr Lebensgefühl grundlegend.
Eberlein-Braun: Ich übe. Leben reicht dann nicht mehr nur von der Geburt bis zum Tod, sondern umfasst mehr. Es erhält zusätzliche Facetten und eine größere Dimension. Das Erlebte ist nicht banal, sondern ein Vorgeschmack auf die Ewigkeit und sollte entsprechend behandelt werden. Die Fähigkeit, Unendlichkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen, Kunst, Wohnen, Essen oder Musik zu entdecken, ist entscheidend.
Eberlein-Braun: Religiöse Vorstellungen und Bilder spiegeln stets die Zeit wider, in der sie entstanden. Vor Jahrhunderten behandelten Menschen einander anders und erlebten sogar Hinrichtungen. Diese Erlebnisse prägten ihre Vorstellungen vom Jüngsten Gericht und gehören ihrer Zeit an, nicht unserer. Heute reflektieren Menschen oft ihr Leben und legen Rechenschaft ab. Dies geschieht nicht nur im Angesicht des Todes, sondern auch in anderen Situationen. Sie fragen sich: "Wie habe ich gelebt?" , "Wollte ich so leben?" und "Habe ich anderen geschadet?"
Eberlein-Braun: Kirchen spielen eine wichtige Rolle, weil sie den Umgang mit großen Fragen lehren und praktizieren. Früher glaubten viele Menschen, die Kirche sei nur ein Mitbewerber unter vielen religiösen Angeboten, aus denen man das Passende auswählen könne. Diese Annahme hat sich jedoch nicht bestätigt. Personen, die alternative religiöse Angebote nutzen, sind häufig kirchlich sozialisiert. Wenn die religiöse Sozialisation abnimmt, sinkt auch die Nachfrage nach alternativen Angeboten.
Eberlein-Braun: Ein Leben ohne Ewigkeit finde ich fantasielos und langweilig. So will ich nicht leben. Ich schaue gerne mindestens bis zum Horizont und wenn es geht noch drüber. Vorstellungen von einem ewigen Leben sind genau das: über den Horizont.
Das Bewusstsein endet, wenn der Körper stirbt - oftmals schon vorher aufgrund von Demenz, Alzheimer....
Alles andere ist eine Illusion und wie gesagt: magisches Denken.
Es zählt das HIER und JETZT - und das wird unnötig und sinnfrei für so viele so schwer gemacht. Von Menschen.
https://www.mdr.de/religion/umgang-tod-was-christen-juden-muslime-buddhisten-hindus-glauben-106.html
"Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?" (Joh. 11, 25+26)
Der reiche Kornbauer
Der reiche Kornbauer vergisst den Tod (Luk. 12)
Das größte Missverständnis des Kornbauern ist seine Annahme, dass er noch viel Zeit vor sich hat. „Du hast viele Jahre vor dir“, sagt er sich. Aber die Realität ist, dass der Tod jederzeit kommen kann.
In einem Moment des Überflusses und der Sicherheit vergisst der Kornbauer, dass das Leben endlich ist. Jesus spricht die Warnung aus: „Diese Nacht noch wird man deine Seele von dir fordern.“
Der Tod kennt häufig keine Vorankündigung. Wir wissen nicht, wie lange wir noch leben. Der Kornbauer hat seine Ernte in sicheren Scheunen verstaut, doch er hat nicht bedacht, dass er all das, was er angesammelt hat, eines Tages zurücklassen muss.
Montag früh war ne Bekannte von mir noch beim Einkaufen. Mittags Sekundentot. Herzversagen. Aus war es. Erst anfang 70. Hätte noch Zeit gehabt...
Eberlein-Braun: Ich glaube, dass die Vorstellung vom ewigen Leben mein Leben jetzt beeinflusst. Je mehr ich danach lebe, desto stärker wird dieses Gefühl.
So wirklich überzeugt oder überzeugend klingt das nicht.....eher um den heißen Brei herum geredet.... Wenn überhaupt, dann hat sie eher mit "Nein" geantwortet....
Jesus der erste der von den Toten auferstanden ist.
1.Kor.15, 20+21
gestorben sind kamen wieder um uns von ihren Erlebnissen zu erzählen, was sie im Jenseits erlebt hatten. Ich bin ein gläubiger Mensch und hoffe und glaube dass es ein Leben nach dem Hier auch noch geben wird, sonst wäre unser Glaube "unnütz", wie schon Apostel Paulus schreibt.