Seit 2011 liegt im Würzburger Rathaus ein komplett ausgearbeiteter Masterplan für die städtebauliche Gestaltung des Areals der Faulenberg-Kaserne an der Nürnberger Straße. Doch was im Falle der Leighton Barracks ziemlich schnell ging, nämlich die Umwandlung eines ehemaligen Militärgeländes für zivile Nutzungen,ist bei der Faulenberg-Kaserne ins Stocken geraten. Der Grund: Die Stadt Würzburg und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) können sich nicht über die ungeklärte Altlastensituation einigen, die ein wichtiger Faktor für den Kaufpreis ist. Die BImA ist Eigentümerin des Geländes und untersteht dem Bundesfinanzministerium.
SPD-Fraktion schreibt an Finanzminister
In ihrem Bemühen, den Geländeerwerb durch die Stadt Würzburg zu forcieren, hat die SPD-Stadtratsfraktion an den sozialdemokratischen Bundesfinanzminister Olaf Scholz geschrieben, der seinerseits nun den Würzburger Genossen antwortete. Er meint: "Die Kontaminationen lassen sich größtenteils monetär beschreiben und könnten, soweit sie nicht im Rahmen der Wertermittlung bereits Berücksichtigung finden, bei einer Veräußerung im Kaufvertrag durch eine Altlastenklausel geregelt werden." Er sei zuversichtlich, schreibt Scholz an Alexander Kolbow, den Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion, dass in den Verhandlungen ein für alle Seiten zufriedenstellendes Ergebnis gefunden werden könne.
Scholz: Platz für THW und Zoll
Doch dann teilt der Minister noch eigene Ansprüche mit: Technisches Hilfswerk (THW), das Zollamt Würzburg und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit sollten auf dem 12,5 Hektar großen Faulenberg-Areal untergebracht werden. Der Wunsch der Stadt, das gesamte Gelände nutzen zu können, wäre damit durchkreuzt. In einer Presseerklärung fordert die SPD-Fraktion daher einen umfangreichen Bericht darüber, welchen Bedarf der Bund und möglicherweise andere potenzielle Nutzer angemeldet hätten. Je nach Ergebnis müsste dann das Nutzungskonzept aktualisiert werden.
Antwort aus dem Rathaus
Prompt reagierte die Stadt Würzburg auf den Vorstoß des Finanzministers. "Grundsätzlich gilt für die Stadt Würzburg der beschlossene Masterplan von 2011 als Maßgabe für die weitere Entwicklung", stellt die städtische Konversionsmanagerin Claudia Kaspar in einer Pressemitteillung der Stadt fest. Demnach sei ein "hochwertiger gewerblicher Bereich" vorgesehen. "Eine Ansiedlung des THW passt dem Grunde nach nicht zum Masterplan", so Kaspar. Der Flächenbedarf von Zoll und THW sei in Relation zum Gesamtareal jedoch "untergeordnet", so dass "keine zwingende Komplettüberarbeitung des Masterplans" notwendig sei, glaubt Kaspar.
Noch nicht hinreichend geklärt ist aus ihrer Sicht die Frage der Altlasten. Diese müssten durch die BImA als Eigentümerin und Verkäuferin nachgewiesen werden. Mögliche Grundwasserbelastungen hätten im vergangenen Jahr wegen des geringen Regenaufkommens nicht festgestellt werden können. In dieser Frage fänden jedoch weitere Gespräche zwischen Stadt und BImA statt, heißt es in der Mitteilung aus dem Würzburger Rathaus.
Er soll die Kosten befürworten oder ablehnen, aber "eigene Ansprüche" an stadtplanerische Überlegungen einer Kommune stehen ihm ja nun wirklich nicht zu.
Für die wäre auch ein Standort in der Zellerau bei der Feuerwehrschule oder in der Nähe von Fernstraßen sinnvoll.
Doch sollte es nach 8 Jahren auch endlich mal eine Lösung für die Nürnberger Straße geben, denn die Umsetzung dauert ja mindestens nochmal so lange.