Der Start der Corona-Pooltests an den Kitas in Stadt und Landkreis Würzburg Anfang Dezember war zwar etwas holprig, weil Labore überlastet waren und Probenmaterial nicht rechtzeitig geliefert werden konnte. Inzwischen seien die Tests aber gut angelaufen, teilt das Gesundheitsamt mit, und wirbt für die Vorteile des Verfahrens.
Zu den 34 Kitas, die sich von Beginn an an dem Projekt beteiligt haben, kommen zur Jahreswende zehn weitere hinzu. 36 Kindergärten im Landkreis und acht in der Stadt nutzen dann den sogenannten Lolli-Test, so das Gesundheitsamt. Gerade rechtzeitig, bevor ab dem 10. Januar auch an Kitas mehrmals pro Woche getestet werden muss.
Zuverlässiger als eine Antigen-Schnelltest
An den Grund- und Förderschulen gibt es den Lolli-Test bereits seit Beginn des Schuljahrs. Der Name rührt daher, dass kein Abstrich von Nase oder Rachen erforderlich ist, sondern die Kinder stattdessen 30 Sekunden lang an den Abstrichtupfern für die Pool- und die Rückstellprobe lutschen müssen, ähnlich wie an einem Lolli. 25 dieser Abstrichtupfer werden zu einer Sammelprobe zusammengestellt und mittels eines PCR-Tests auf Corona-Viren untersucht. Nur wenn diese Poolprobe ein positives Ergebnis zeigt, werden die Rückstellproben jedes einzelnen Kindes auf das Virus untersucht. Die Ergebnisse liegen grundsätzlich am Morgen des Folgetags vor, so das Gesundheitsamt weiter, sodass positiv getestete Personen noch rechtzeitig vor Betreten der Kita informiert werden können.
Der PCR-basierte Pooltest sei zuverlässiger als der Antigen-Schnelltest und biete den Vorteil, dass im Normalfall nur eine Laboruntersuchung für bis zu 25 Kinder durchgeführt werden muss. Der Vorteil für die Einrichtungen sei, dass beim Pool-Test nur zwei Tests pro Woche erforderlich sind. Mit einem Antigen-Schnelltest müssten die Kinder dreimal pro Woche getestet werden.
Dafür müssen die Kitas einmalig vor Beginn der Pooltests alle Teilnehmenden erfassen. Abhängig von der Größe der Einrichtung kann der Aufwand vor dem Start also sehr hoch sein. Später erleichtern personalisierte Teströhrchen und die digitale Erfassung der Proben mittels Scanner die Abläufe erheblich, so das Gesundheitsamt weiter.
"Wenn die Pool-Tests erst einmal laufen, sind sie für die Kitas eine echte Erleichterung", sagt auch die Sprecherin des Landratsamts, Dagmar Hofmann. Deshalb hätten sich nach den ersten Erfahrungen jetzt zehn weitere Kitas um eine Teilnahme bemüht. "Wir bewerben das auch weiterhin ganz aktiv", so Hofmann.
Für das Gesundheitsamt steckt hinter dem Testverfahren ein hoher logistischer Aufwand, berichtet Calvin Paffrath, der die Umsetzung der Pooltests an den Grundschulen und Kitas organisiert hat. Die Proben werden von einem Logistikunternehmen in den Kitas abgeholt und über das staatliche Testzentrum an das Labor weitertransportiert. Von dort werden Eltern und Kitas über die Testergebnisse informiert. Nach dem derzeitigen Stand müssen ab Januar pro Woche 362 Poolproben mit rund 5000 teilnehmenden Personen ausgewertet werden.
Während die Pooltests an den Grundschulen landesweit von den staatlichen Schulverwaltungen organisiert wurden, werde das Verfahren in Unterfranken derzeit nur in Würzburg auch den Kitas angeboten, so das Gesundheitsamt weiter. "Aufgrund der positiven Rückmeldungen gehen wir davon aus, dass sich weitere Kitas beteiligen", so die Sprecherin. Die Finanzierung ist vorerst bis Ende Februar gesichert.
Na dann bin ich aber ernsthaft gespannt, ob das wirklich auch so klappt. In den Grundschulen kommen die Ergebnisse regelmäßig nicht rechtzeitig an und es muss mittels Schnelltest nachgetestet werden. Wie soll das denn dann in den Kitas funktionieren?