Seit mehreren Jahren breitet sich die gefräßige Raupe eines nachtaktiven Kleinschmetterlings, dem Buchsbaumzünsler, massiv aus. Mittlerweile richtet das aus Ostasien eingeschleppte Insekt auch in Unterfranken Schäden an. Mehrere Gemeinden, darunter Erlabrunn im Landkreis Würzburg, sind vom Schädling betroffen. Auch in Würzburg ist das Problem bekannt.
Die Raupe frißt den Buchsbaum bis auf die Äste ab
Der Buchsbaum gilt eigentlich als robuste Pflanze. Weil er sich dicht verzweigt, lässt er sich als Beetumrandung, Gartenfigur oder Sichtschutz in Form bringen, um öffentliche und private Gärten kreativ zu gestalten. Doch frisst die rund fünf Zentimeter große, grünschwarze Raupe erst die Blätter und dann die Zweigrinde des immergrünen Strauchs ab.
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Am Ende bleibt vom Buchs nur noch ein kahles Gerippe übrig, denn Pflanzenteile über der Fraßstelle sterben ab. "Auf unseren öffentlichen Grünflächen haben wir auch vereinzelt einen Befall", berichtet Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg. Betroffen, so die Erfahrung, wären vor allem mit Buchsbäumen gestaltete Parks, Gärten und Friedhöfe.
In Würzburg ist der Friedhof in Lengfeld betroffen
Ein klares Anzeichen für einen Raupenbefall sind die hellgrünen Kotkrümel, informiert die Bayerische Gartenakademie. Die Veitshöchheimer Experten raten zum Absammeln der Tiere und zum Entfernen der befallenen Triebe. Das sei die sicherste Methode. Bewährt habe sich das Abspritzen mit einem starken Wasserstrahl. So gehen laut Weiß auch die Stadtgärtner vor.
Während auf dem Hauptfriedhof keine durch den Buchsbaumzünsler verursachten Schäden bekannt sind, habe er auf dem Lengfelder Friedhof "ganz gut gehaust" und einige Sträucher abgefressen, sagt Weiß. Allerdings stehen sie dort vor allem auf Gräbern, und die sind privat genutzt. "Deshalb kommen wir da nicht ran. Für uns heißt das: Augen zu und durch", meint Weiß. Die Schädlingsbekämpfung wäre somit eine Aufgabe der Grabbesitzer.
Einige Friedhofsgärtnereien würden inzwischen keine Buchsbäume mehr anbieten. Dazu rät auch die Gartenakademie: Wer den Schädling bereits im Garten habe, solle keine neuen Buchsbäume pflanzen. Wer langfristig planen und nicht alle Jahre wieder den gleichen Kampf gegen die Raupe aufnehmen möchte, müsse ohnehin nach Alternativen suchen: Eibe und Spindelstrauch seien wie der Buchsbaum schnittverträglich, meint die Gartenakademie.
Ist der Kampf aussichtslos, sind Alternativen gefragt
Wo die Raupe großen Schaden anrichtet, dort hält es die Landesanstalt für Landwirtschaft sogar für sinnvoll, Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Die Stadt habe sich im öffentlichen Bereich zwar nicht verpflichtet, keine Pestizide zu verwenden, "aber es ist für uns immer das allerletzte Mittel", falls nichts anderes helfe, so Weiß. Sollte der Kampf gegen den Schädling aussichtslos sein, würden die Buchsbäume im städtischen Bereich letztlich ausgewechselt.