
Eine Reihe von Veranstaltungen unterschiedlichster Art erinnerten in Würzburg an die verheerende Bombennacht am 16. März vor 80 Jahren. Zu einer Gedenkveranstaltung hatte die Stadt Würzburg am Sonntagabend ins Rathaus eingeladen. Im Sitzungssaal begrüßte Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit seinen Stellvertretern Judith Roth-Jörg und Martin Heilig viele prominente Gäste, dazu Freunde aus Würzburgs Partnerstädten Luzk (Ukraine), Bray/County Wicklow (Irland) und Rochester (USA).
Gekommen zur Gedenkstunde waren Abgeordnete des Bundes- und des Landtages, der Präsident des Zentralrates der Juden Dr. Josef Schuster, Würzburgs Bischof Dr. Franz Jung, der evangelische Dekan Dr. Henrich Slenczka, der Sprecher der muslimischen Gemeinde Würzburg Ahmet Bastürk und viel Prominente aus der Verwaltung, aus Vereinen und Verbänden.
Besonders herzlich begrüßte der Oberbürgermeister die Trümmerfrauen und den Trümmermann Rosine Eckardt, Rita Schwarz, Martha Nüsslein und Walter Gessner. "Sie haben damals einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau unserer schönen Stadt geleistet, wofür Ihnen unser Respekt und Dank gilt." Musikalisch stimmte das "Trio Comodo" unter Leitung von Johannes Engels in die Gedenkstunde ein.
OB Schuchardt: Würzburg auch als Stadt der Täter
In seiner Ansprache verwies Oberbürgermeister Schuchardt noch einmal darauf, dass Würzburg als Folge des deutschen Angriffskrieges am 16. März 1945 in Schutt und Asche versank. Über 3500 Menschen verstarben, 90 Prozent der Innenstadt, darunter auch das Rathaus, seien komplett zerstört worden. "Es war für unsere Stadt ein Tag des Grauens, der tiefe Wunden hinterließ."

Man dürfe aber nie vergessen, dass die Zerstörung per Luftkrieg eine deutsche Erfindung schon im 1. Weltkrieg gewesen sei. Würzburg sei mitnichten nur eine Stadt der Opfer gewesen, sondern auch der Täter. Schuchardt verwies auf hier tätige "Vollblut-Nazis", die gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger hetzten, wie den Gauleiter Otto Hellmuth und den 1933 von den Nazis installierten Oberbürgermeister Theo Memmel. "Der Schmerz der Würzburger Bevölkerung mahne uns heute vor allen Formen von Nationalsozialismus, Hass und Intoleranz, die den Nährboden für Konflikte bilden. Dem müssen wird beherzt entgegentreten, uns für eine friedliche und freie Welt einsetzen."
In diesem Sinne zeigten 28 Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Katholischen Grund- und Mittelschule Vinzentinum eine Tanzperformance, trainiert von ihrem Lehrer Dominik Blank. In bewegenden Bildern zeigten sie in Körpersprache die Verfolgung von Minderheiten, Krieg und Zerstörung und am Ende auch den Wiederaufbau mit gegenseitiger Unterstützung.
Auch Bürgermeisterin von Würzburgs Partnerstadt Luzk in der Ukraine sprach
Als Ehrengast sprach Staatssekretär Sandro Kirchner (CSU) den Schülern ein großes Kompliment aus. Er erzählte von einem Zeitzeugen, der bei der Zerstörung Würzburgs das Feuer von der Rhön aus gesehen hatte. Der Wiederaufbau sei eine Herkulesaufgabe der Bürgerschaft gewesen.

Die zweite Bürgermeisterin von Würzburgs Partnerstadt Luzk in der Ukraine, Iryna Chebeliuk, dankte allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Würzburg und Oberbürgermeister Schuchardt für die bedeutende Unterstützung der Ukraine und der Gemeinde Luzk in dieser schwierigen Zeit. "Möge das Andenken an die Opfer des Bombenangriffs auf Würzburg und an alle unschuldig Getöteten in Kriegen ewig währen, und mögen unsere gemeinsamen Anstrengungen darauf gerichtet sein, dass sich solche Tragödien nie wiederholen."
Councillor Luise Fenlon Gaskin von Bray/Country Wicklow in Irlan erinnerte daran, dass Wicklow und Würzburg eine starke und wertvolle Beziehung pflegen, die auf gegenseitigem Respekt, kulturellem Austausch und Freundschaft basiert. "Wir schätzen diese Verbindung sehr und freuen uns auf ihre Fortsetzung in den kommenden Jahren", sagte sie und verwies auf das gemeinsame Engagement für Frieden, Einheit und Freundschaft.
Die Toten und nicht die Toden! Der Tod ist tot, das Leben lebt, so heißt es zwar in der Bibel, der Tote selbst wird mit hartem T geschrieben! Nur so nebenbei.
Aber: nein - so was schreckliches darf nicht vergessen werden. Gut wenn sie keine Verluste durch den 2. Weltkrieg in Ihrer Familie hatten. Meine Mutter (++) geboren 1939 und deren Bruder 1 Jahr jünger sahen ihren Vater das letzte Mal 1942 als er im Heimaturlaub war. Dieser
fiel glabe ich an der russischen Front. Es müsste im gegenteil nicht nur an solchen Gedenktagen an das Greuel des Naziregiems gedacht werden, besonders auch in den Schulen
damit die Jugend davor gewarnt wird, solchen Idolen wie AfD - Linken - BSW usw. nachzurennen!