zurück
Würzburg
Geplante Multifunktionsarena Würzburg: Die Halle gibt Schub für Stadt und Region, meint FWG-Fraktionschef Hofmann
Eine Multifunktionsarena an der Grombühlbrücke bleibt Gesprächsthema in der Stadt. Welche Vorteile der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Stadtrat bei einem Hallenbau sieht.
Der geplante Standort für die Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Im Hintergrund der Hotelturm an der Schweinfurter Straße.
Foto: Thomas Obermeier | Der geplante Standort für die Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Im Hintergrund der Hotelturm an der Schweinfurter Straße.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:45 Uhr

Das Thema bleibt präsent. Auch die Würzburger Hoteliers wünschen sich eine Multifunktionsarena  am Bahnhof östlich der Grombühlbrücke. Sie sei dringend notwendig, um den Tourismus in der Stadt am Leben zu erhalten und zu stärken. Dies hatte unter anderem Claudia Amberger-Berkmann, Chefin des Hotels Amberger in der Würzburger Ludwigstraße und unterfränkische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands jetzt gegenüber dieser Redaktion betont.

Der von den privaten Investoren gewünschte Anteil der Stadt sei nicht leistbar

Die Hotelbetreiber reagierten damit auf einen Tourismusausblick für das kommende Jahr des städtischen Fachbereichs Congress-Tourismus-Würzburg, der ihrer Ansicht nach ein zu rosiges Bild zeichnete. Zudem hatte fast zeitgleich der Fraktionsvorsitzende der ÖDP im Stadtrat, Raimund Binder, in einer Pressemitteilung die Pläne für die Multifunktionsarena aus seiner Sicht begraben. Der von den privaten Investoren gewünschte Anteil der Stadt an der Finanzierung des Hallenbaus sei nicht leistbar, hatte Binder argumentiert. 

"Events beleben und finanzieren Städte"
Josef Hofmann, FW-FWG-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat

Binder schrieb in seiner Pressemitteilung von 26 Millionen Euro, die die Stadt inzwischen beitragen solle. Diese Zahl habe OB Christian Schuchardt in seiner Neujahrsrede 2023 genannt, so Binder auf Nachfrage. Nachdem 2017 eine Zukunftsstiftung für Würzburg mit den Plänen für eine Multifunktionsarena an der Grombühlbrücke an die Öffentlichkeit getreten war, hatte der Würzburger Stadtrat im Oktober 2021 beschlossen, dass die Stadt sich mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss von 16 Millionen Euro an den damals veranschlagten Kosten von rund 51 Millionen Euro beteiligen werde.

Die von Binder angeführten 26 Millionen Euro seien in der Neujahrsrede des OB definitiv nicht genannt worden, teilt die Pressestelle der Stadt auf Anfrage mit. Dort liegt die Rede im Wortlaut vor. Man gehe davon aus, das Binder sich auf Zahlen aus einem nicht-öffentlichen Stadtratsworkshop beziehe. Dort sei aber lediglich beispielhaft ein Finanzierungsmodell mit einem höherem städtischen Anteil bei gleichfalls höheren privaten Anteilen diskutiert worden, heißt es.

Josef Hofmann, FW-FWG-Fraktionsvorsitzender im Würzburger Stadtrat.
Foto: Rudi Merkl (Archivfoto) | Josef Hofmann, FW-FWG-Fraktionsvorsitzender im Würzburger Stadtrat.

Die Arena werde mit ihrer überregionalen Strahlkraft der Stadt einen Schub verleihen

"Events beleben und finanzieren Städte", schreibt dazu Josef Hofmann, Chef der FW-FWG-Stadtratsfraktion, an diese Redaktion. Die Freien Wähler stünden wie zuvor zu diesem für die Stadt wichtigen Projekt, betont er. Dies habe im Übrigen auch für ein große Mehrheit von Stadtratsmitgliedern bei den Haushaltsberatungen im November gegolten, erinnert Hofmann. Binder war dort mit seinem Antrag gescheitert, 100.000 Euro Planungsmittel für den Hallenneubau aus dem Haushalt 2024 zu streichen.

Nach Hofmanns Ansicht liefere eine Multifunktionsarena mit ihren rund 150 Veranstaltungen pro Jahr ein exzellentes "Return of Invest". Die Arena werde mit ihrer überregionalen Strahlkraft der Stadt und der gesamten Region einen Schub verleihen, sagt der Fraktionsvorsitzende. Dies sei nicht seine Vermutung, sondern werde durch eine 2021 von der Stadt beauftrage Studie des dwif- Instituts aus München belegt.

Die Stadt Würzurg sei bereits in erhebliche Vorleistungen gegangen

Aus diesem Wirtschaftsgutachten gehe hervor, dass durch die Besucher der Veranstaltungen jährlich mindestens 20 Millionen Euro in der Stadt bleiben würden und dies auf eine Sicht von 30 bis 50 Jahren. Es würden nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch unzählige Effekte außerhalb des Arenabetriebs, die dem Tourismus, der Gastronomie, der Hotellerie und dem Einzelhandel direkt zugutekommen würden, schreibt Hofmann. Im Übrigen, so gibt Hofmann zu bedenken, sei die Stadt bereits in erhebliche Vorleistungen gegangen.

Selbstverständlich seien die Schulen und Kitas auch für die Fraktion der FW-FWG eine Herzensangelegenheit, deren Förderung immer schon im Fokus gestanden habe und auch in der Zukunft im Fokus stehen werde, so der Fraktionsvorsitzende. Dazu werde ja auch diese einmalige Möglichkeit des Wachstums ihren notwendigen Beitrag leisten. Jeder vernünftig handelnde, private und kaufmännisch denkende Mensch würde jetzt für eine Baugenehmigung sorgen und den Baubeginn forcieren, so Hofmann. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Ernst Lauterbach
Multifunktionsarena Würzburg
Christian Schuchardt
Freie Wähler
Hoteliers
Josef Hofmann
Ludwigstraße
Mehrzweckhallen
Millionen Euro
Raimund Binder
Stadt Würzburg
Stadträte und Gemeinderäte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Jochen Bähr
    Lasst uns allgemeinsam das Projekt endlich umsetzen! Jetzt!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Christiane Kalb
    🎶 Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Helmut Vierneusel
    Nun, daß ist doch der klassische Würzburger Spruch. Jegliche Veränderung, die Würzburg aus dem provinzialen Schlaf erwecken soll, wird grundsätzlich abgelehnt. Für meinen Teil muß ich auch sagen, daß das über Jahrzehnte, durch den WÜ- Stadtrat auch beflügelt wurde. Denn in WÜ wurde schon immer, jahrelang Disskutiert, bis wirklich alles totgeredet war. Anstatt hier einmal eine Entwicklung war zunehmen, was vergleichbare Städte seit X Jahren haben, wird schon wieder alles zerredet.
    Eine Möglichkeit €uronen, durch Sport, Kultur und Konzertveranstaltungen zu generieren, geht halt in einer Stadt die Bezirkregierungssitz/Ufr. ist, nicht. Also träumen wir weiterhin in unserer Stadt, die außer Öde, zwischenzeitlich nichts mehr zu bieten hat. Wenn jetzt wieder Antworten kommen, die mir sagen, es gibt ja noch die tectake Arena.
    Antwort.
    1. Akustik - unterirdisch,
    2. Zuschauer und Ranganordnung - untauglich,
    3. Verkehrstechnisch - bescheiden und auch komplett aus der
    Zeit gefallen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Hofmann
    Bevor man in irgendwelchen Hemisphären schwebt, sollte man nicht all soweit sich informieren
    wo bereits 2 Betreiber Pleite gingen ob wohl hier ein mehrfacher Deutscher Meister im Basketball spielte. Wenn dann die Abrechnung vom Theaterumbau mal auf den Tisch kommt,
    kann es plötzlich eng werden. Das Ende wird sein, das die Stadt den Klotz am Bein hat, es wäre nicht die erste Kommune die damit überrascht wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Heberlein
    Man darf dabei nicht übersehen, dass die Baskets, die ja ein Hauptmieter der Halle sein werden, inzwischen wieder eine enorme Anziehungskraft auch überregional haben. Und dass, seit sie wieder in der Bundesliga spielen, sich zahlreiche Basketballvereine in den Stadtteilen und den umliegenden Gemeinden gegründet haben, in denen die Kids ihren Profi-Vorbildern nacheifern (Baketball-Profis in der BBL müssen noch hart arbeiten für ihr Geld und taugen wirklich als Vorbilder). Und der Mannschaftsport Basketball ist eine hervorragende Schule für Teamarbeit und Sozialverhalten. Ein Boom in dieser Sportart hat viele positive Auswirkungen bis in die Gesellschaft hinein. Deshalb muss man auch dem Verein mit seinem international hoch angesehenen Trainer eine Zukunft bieten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Alexander Kuhn
    Es wird Zeit das die Stadt in die Zukunft investiert. Wie im Beitrag erwähnt, wird von dem Bau einer neuen Halle, die ganzen Touristik profitieren, "Return of Invest". Hier könnten sich zum Beispiel auch Hotels und Gastronomen, zu einem kleinen Teil an den Baukosten beteiligen. Vielleicht lässt sich dadurch auch der Lehrstand in der Stadt einschränken?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Michael Fries
    Die Argumente PRO Multifunktionsarena sind erneut benannt.
    Jetzt sollten endlich alle Beteiligten an einem Strang ziehen und das Projekt zum Laufen bringen!
    Eine weitere Verzögerung macht es in der Zukunft noch schwerer / teurer und kann das komplette Scheitern bedeuten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten