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Veitshöchheim
Fünfter Tag im Prozess um Messerattacke: Verkäuferin stellte sich schützend vor elfjähriges Mädchen
Nach einer 17-tägigen Pause nimmt die öffentliche Verhandlung wieder Fahrt auf - mit drei Terminen kurz hintereinander. Welche Zeugen das Landgericht am Freitag hören will.
Blumen und Kerzen erinnerten vor dem abgesperrten Kaufhaus in Würzburg in den Tagen nach der Attacke vom 25. Juni 2021 an die Opfer.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archivfoto) | Blumen und Kerzen erinnerten vor dem abgesperrten Kaufhaus in Würzburg in den Tagen nach der Attacke vom 25. Juni 2021 an die Opfer.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:57 Uhr

Mut haben nicht nur jene Passanten bewiesen, die sich dem Messerangreifer Abdirahman J. am 25. Juni 2021 am Würzburger Barbarossaplatz entgegenstellten - und damit weitere Morde verhinderten. Im Zeugenstand hört das Landgericht Würzburg an diesem Freitag, 27. Mai, Gabi M. als Zeugin, die auf andere Art vorbildlich handelte. Es ist der fünfte Tag im Prozess um die Messerattacke.

Gabi M. hat ein wehrloses Kind geschützt

Nicht nur, dass die Verkäuferin bei Woolworth Kunden warnte, sich in Sicherheit zu bringen. Sie stellte sich auch schützend vor das elfjährige Mädchen, das nach dem Tod seiner Mutter hilflos vor der Tür des Kaufhauses stand. Dabei wurde das Kind von dem Täter schwer verletzt - und die Frau, die es schützen wollte.

Die Würzburgerin M., die auch eine der 14 Nebenklägerinnen ist, hatte bereits am dritten Verhandlungstag im Zeugenstand aussagen sollen, der dann aber ausfiel. Nun ist ihre Vernehmung für den 27. Mai geplant, wie der Vorsitzende Thomas Schuster in der Verhandlung bekanntgab. Daneben sollen weitere Zeugen zu den Ereignissen vor fast einem Jahr Auskunft geben.

Beschuldigter hat die Tat gestanden

Dem Beschuldigten wirft die Vertreterin der Generalstaatsanwaltschaft München Mord in drei Fällen und versuchten Mord in elf weiteren Fällen vor. Der Geflüchtete aus Somalia hat die ihm zur Last gelegten Taten am ersten Verhandlungstag über seinen Verteidiger Hanjo Schrepfer zugegeben. Da er nach Überzeugung von Gutachtern aber schuldunfähig sein soll, geht es um eine zeitlich unbefristete Unterbringung in einer Klinik zum Schutz Unbeteiligter vor weiteren Vorfällen.

Das Gericht tagt jetzt zweimal in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg), am Freitag und Montag, 30. Mai, jeweils ab 10 Uhr.

 
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Kommentare
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  • klafie
    großen respekt und herzlichen dank an die mutige heldin, hätte ja geraude auch die mutter des kindes sein können. ich frage mich, warum schiebt man diesen typ nicht einfach ab, wo er hergekommen ist? wenn immer mehr ans tageslicht kommt, was er vorher schon verbrochen hat, hat er doch in deutschland gar nichts mehr verloren. sollen sich seine eigene landsleute und richter um ihn kümmern!
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  • Zugut
    Hätte gern mehr Details zur heldinnenhaften Tat der Verkäuferin gehört. Das fällt ja hier reichlich kurz und knapp und namenlos aus, im Gegensatz zum Helden aus dem Iran(?), der den Bayerischen Verdienstorden bekam. Wo bleibt die feministische Gerechtigkeit? Ehre, wem Ehre gebührt.
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  • Einwohner
    Warum braucht man so viele Verhandlungstage und generiert solche Kosteb? Die Fakten und das Ergebnis sind doch eindeutig und unbestritten. Was rauskommt ist auch allen klar.
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  • TLW-tu_W
    Ja, ein Rechtsstaat ist aufwendig und verursacht kosten.

    Er ist mir trotzdem lieber als das Rechtssystem Russland, bei dem auch mal willkürlich Menschen verurteilt werden, wie es dem Herscher beliebt.
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  • Einwohner
    Da gebe ich Ihnen teilweise Recht. Hier sind die Fakten aber eindeutig und die noch wochenlange Diskussion von irgendwelchen Details oder unwichtigen Dingen ergibt auch keinen neuen Sachverhalt und auch keine andere Bewertung des Falls. Somit ist es überflüssig und verursacht nicht einfach nur Kosten, sondern unsinnige und unnötige Kosten. Wäre irgendetwas unklar oder zweifelhaft, so wäre das etwas anderes.
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  • FischersFritz
    Aber wie TLW-tu_W ja schon sehr zutreffend geschrieben hat: auf einen rechtsstaatlichen Prozess zu verzichten würde bedeuten, die Rechtsstaatlichkeit in diesem Fall aufzugeben.

    Und das ist – zum Glück – keine Option …

    In so einem Prozess geht es nicht nur um die Tat an sich. Diese mag unstrittig sein – aber es geht auch um die juristische Bewertung derselben. Motivation, Folgen, Schuldfähigkeit … das will alles aufgearbeitet werden. Und das ist gut so, auch wenn es Geld kostet.

    Denn stünde das Urteil vor der oder ohne Verhandlung fest, dann stünde unser Rechtssystem mit Ländern wie beispielsweise Russland auf einer Stufe …
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  • remag
    Es verdienen so viele an dem Prozess, darum dauert er so lange, nur wir Bürger bezahlen das alles
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  • Blauwal
    Schwachsinn!
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