Mirjam Fließer und Mara Ortler haben eine Mission. Mit ihrer neu gegründeten Initiative "Würzburg rettet Weihnachten" wollen sie ein Zeichen setzen. Ein Zeichen der Hoffnung in einer dunklen Jahreszeit voller Einsamkeit, Unsicherheit und Resignation.
"Wie genial wäre es, wenn gerade dieses Weihnachten etwas ganz Besonderes, Hoffnungsvolles und Gemeinsames wird", fragen sie auf einer eigens dafür aufgesetzten Webseite. Weihnachten 2020 wird anders, aber es muss nicht ins Wasser fallen – etwa so lassen sich ihre Pläne zusammenfassen. Damit das klappt, wollen sie an Heiligabend die analoge Welt mit der digitalen verbinden.
Webseite soll Plattform für Gemeinschaft werden
Die 35-jährige Mirjam Fließer hatte die ursprüngliche Idee für die Aktion. Sie ist Mitglied der Würzburger City Church, einer evangelischen Freikirche, die sich zum Ziel gesetzt hat, jungen Menschen Glauben zeitgemäß zu vermitteln. Auch die anderen Gruppenmitglieder kommen aus dem Umfeld der City Church. Wie Fließer feststellt, war ihnen aber bald klar: "Wenn das ein Projekt für ganz Würzburg werden soll, dann braucht es auch ausdrücklich nicht kirchliche Aspekte."
Eine eigens aufgesetzte Webseite soll bei dem Projekt als Plattform dienen. Wie bei einem digitalen Lagerfeuer sollen sich die Würzburger an Weihnachten hier versammeln, sich emotional wärmen, ihre Geschichten teilen und das Gefühl haben, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Für dieses digitale Lagerfeuer gibt es auch schon konkrete Pläne.
Würzburger sollen gemeinsam "Stille Nacht" singen
So will die Gruppe zunächst den Weihnachtsgottesdienst der City Church am 24. Dezember um 17 Uhr mit dem Motto "Weihnachten retten" als Live-Stream auf ihrer Webseite verbreiten. Auch eine Weihnachtsparty soll es geben, die ebenfalls live auf der Webseite übertragen wird. Hierfür ist die Gruppe mit verschiedenen DJs im Gespräch, die zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt und Ort ihre Sets präsentieren werden. An der Party soll jeder bequem von der Couch aus teilnehmen können.
Besonders am Herzen liegt der Gruppe eine Idee, die mit einem regionalen Radiosender umgesetzt werden soll: Um Punkt 17:45, so das Ziel der Initiative, sollen möglichst viele Würzburger Haushalte an ihre Fenster und Balkone treten und gemeinsam das Lied "Stille Nacht" singen. Gleichzeitig soll das Lied als verbindendes Glied im Radio gespielt werden. Ursprünglich war sogar geplant, die Aktion synchron zum ökumenischen Weihnachtsgottesdienst auf dem Residenzplatz zu starten. Dies wird aber wegen der verschärften Corona-Regeln, die Gemeindegesang verbieten, wohl nicht möglich sein.
Würzburger Kickers wollen sich mit Initiative besprechen
"Ich finde, dass Würzburg eine Stadt ist, die zusammenhält", sagt Mara Ortler, ebenfalls Mitglied von "Würzburg rettet Weihnachten". Die 29-jährige Juristin ist in Würzburg gut vernetzt. Sie arbeitet als Anwältin mit Schwerpunkt Migrationsrecht und engagiert sich auch sozial in diesem Gebiet.
Ortlers Aufgabe in der Gruppe ist die Kommunikation mit den vielen gesellschaftlichen Akteuren in der Stadt. Rund 50 Vereine, Parteien und Einrichtungen hat sie nach eigenen Angaben bereits angeschrieben. Ihr Wunsch: Die Weihnachtsaktion soll ein gemeinschaftliches Projekt mit möglichst vielen Beiträgen werden. Denkbar seien persönliche Mutmachgeschichten oder kleine Darbietungen, die andere Leute zum lächeln bringen.
Angefragt wurden für die Aktion kleine und große Würzburger Institutionen. Besonders viel Hoffnung setzt Mara Ortler auf Beiträge von der Basketballmannschaft s.Oliver Würzburg und den Würzburger Kickers. Ob die Basketballer einen Beitragen beisteuern, war bisher nicht in Erfahrung zu bringen. Nico Eichelbrönner, Pressesprecher der Würzburger Kickers, hingegen hat auf Nachfrage angekündigt, sich mit "Würzburg rettet Weihnachten" in Verbindung setzen zu sollen. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Digitale Beiträge können bis Dienstag, 15. Dezember, bei der Gruppe "Würzburg rettet Weihnachten" eingereicht werden. Auf der Webseite werden Zeit und Datum für geplante Aktionen bekanntgegeben.
Wer davon nichts hält, hält sich am besten zurück!
Allen Respekt den 4 Jungen Menschen die sich für die "Rettung von Weihnachten" einsetzen.
Es gibt halt immer welche, die gegen alles sind, so wie hier!
So ganz anders wie es sich der allmächtige Gott gedacht hat: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Joh. 3,16).
Dieses weltliche Projekt, macht auch deutlich, woher Weihnachten kommt, nämlich aus der heidnischen Welt! Zurück zu den Wurzeln?
Lieber Gruß Martin Dobat