
Ist Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine kurz vor dem Ziel? Diese Frage steht seit dieser Woche akut im Raum. Die USA bereiten Verhandlungen mit Moskau über ein Ende des Krieges vor – ohne die angegriffene Ukraine einzubeziehen. Was die aktuelle Situation bei Ukrainerinnen und Ukrainern auslöst, darüber sprach die Redaktion mit Anastasia Schmid. Die 44-Jährige lebt seit 2001 in Würzburg und ist Vorsitzende des 2022 gegründeten Vereins "Mrija", der sich um die rund 2500 aus der Ukraine geflüchteten Menschen in der Region Würzburg kümmert. Das Gespräch wurde wenige Tage vor dem Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt.

Anastasia Schmid: Wie kann man über dieses Thema ohne alle beteiligten Seiten sprechen? Ich empfinde das als schrecklich. Trump will seine eigene Macht zeigen und die Botschaft vermitteln: 'Ich kann es!' Die USA sind weit entfernt, den Amerikanern ist es wahrscheinlich egal, was in der Ukraine passiert. Ich hoffe, dass Europa auf unserer Seite bleibt, das ist das Minimum.
Schmid: Sie machen sich auf jeden Fall Sorgen. Sie fragen sich, auch mit Blick auf die Bundestagswahl: Was wird jetzt passieren? Was wird sich für uns ändern? Wir bekommen jetzt schon Anfragen aus der Ukraine: 'Dürfen wir noch kommen?' Den Menschen sagen wir im Moment noch: ja. Aber wer weiß, was in einem Monat ist? Derzeit gilt die Aufenthaltserlaubnis bis Anfang März 2026.
Schmid: Die Reaktionen sind unterschiedlich, die Stimmung ist auch sehr schwankend, es ist eine Art Auf und Ab. Mal ist der Ärger, die Wut groß, dann wieder gibt es Phasen der Akzeptanz. Es ist vielleicht schwer verständlich, aber es gibt inzwischen auch viele Menschen, die sich mit der Situation mehr oder weniger abgefunden haben, die sagen: 'Wir sind es gewohnt, dass man uns jede Woche bombardiert, das ist jetzt normal.' Aber nein, es ist nicht normal!
Schmid: Ich glaube nicht, dass es die Mehrheit ist, aber es gibt Leute, die so denken, ganz sicher. Aber es gibt auch Hoffnungen, die mit der ukrainischen Geschichte zusammenhängen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass die Ukraine angegriffen wird, und es gab schon viel schlimmere Situationen, so zum Beispiel 1918, als sich die Ukraine gegen die Rote Armee Sowjetrusslands zur Wehr setzte. Das war eine schwere Zeit, aber sie haben uns nicht vernichten können. Jetzt haben wir unsere europäischen Partner, die uns unterstützen.
Schmid: Zunächst: Wenn der Westen 2013/2014 anders reagiert hätte, wären wir jetzt nicht dort, wo wir sind. Putin versteht nicht die Sprache der Diplomatie, er sieht darin Schwäche. Er versteht nur die Sprache der Macht. Je eher man das erkennt, umso besser. Wenn Europa schon keine eigenen Soldaten in die Ukraine entsenden kann, dann sagen wir: Bitte schickt der Ukraine alles, was sie jetzt braucht, in größerer Menge! Damit die Ukraine gewinnen kann! Bisher wird noch nicht alles getan, was notwendig wäre. Dazu bräuchte es Politiker mit mehr Entschlossenheit, einen neuen Churchill. Im Moment ist es so, dass die Ukrainer mit einem Arm auf den Rücken gebunden kämpfen müssen. Doch wenn die Ukraine gewinnen soll, muss Russland verlieren. Und selbst dann wird es für die Ukrainer kein reiner Sieg sein: So viele Menschen sind in diesem Krieg gestorben, so viele Städte und Dörfer wurden zerstört.
Schmid: Wütend nicht, ich habe es bei dem Wahlausgang nicht anders erwartet. Ich hatte mir, wie wahrscheinlich viele Deutsche auch, Kamala Harris gewünscht. Ich glaube, mit ihr als Präsidentin hätten wir ganz andere Verhandlungen. Jetzt müssen wir mit der Situation klarkommen.

Schmid: Ja, leider. Und man muss zugleich wissen, was für Russland "Frieden" bedeutet. Was Russland verspricht, das kann man nicht glauben. Ich sage es mal so: Das nicht bestrafte Böse kehrt zurück. Wenn die Russen Frieden bekommen, werden sie die Zeit nutzen, um sich zu erholen. Für uns ist es besser, weiterzukämpfen, als einen solchen Frieden zu bekommen.
Wie wird die Welt 2025 am Ende aussehn?? Gibt es uns da noch??
Was würde der Wütterich Trump und seine Vasallen dazu sagen, und vor allem der Rest der "noch" freien Welt??
Es ist einfach über Entscheidungen oder Vorfälle zu debattieren die einen selbst nicht betreffen.
Wenn unser Heimatland besetzt oder angegriffen werden würde, würden alle von BSW,AFD oder der Linken dann weiße Fahnen herausholen und die Eindringlinge freudig begrüßen?
Einfach mal darüber nachdenken, und nicht auf andere eindreschen die schon genug Leid ertragen mussten.
Peter Schneider
Er will Liebkind machen bei dem Diktator in Russland. Ich habe das Gefühl, dass Trump nicht mehr klar denken kann.