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Würzburg/Bad Kissingen
Förster, Bauern und Jäger streiten: Soll für jedes gerettete Kitz jetzt ein Reh mehr sterben?
Eine interne E-Mail der Regierung von Oberbayern sorgt auch in den Jagdrevieren Unterfrankens für Wirbel. Dabei geht es um die Frage: Sind im vergangenen Jahr Tausende Rehkitze umsonst gerettet worden?
Tierrettung bevor die Wiese gemäht wird: Jäger Achim Hoffmann hat am 28. Mai 2021 im Main-Tauber-Kreis ein Rehkitz gefunden, das er in den Wald trägt.
Foto: ArchivFabian Gebert | Tierrettung bevor die Wiese gemäht wird: Jäger Achim Hoffmann hat am 28. Mai 2021 im Main-Tauber-Kreis ein Rehkitz gefunden, das er in den Wald trägt.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Es brodelt in der bayerischen Jägerschaft. Grund ist eine interne E-Mail der Regierung von Oberbayern an alle 23 unteren Jagdbehörden des Regierungsbezirks. Eigentlich handelt es sich dabei um einen banalen Verwaltungsvorgang im Vorfeld einer Jagdbeiratssitzung der Regierung als höherer Jagdbehörde. Doch noch immer wird diese E-Mail über die Grenzen Oberbayerns hinaus heiß diskutiert. Selbst in den Jagdrevieren in Unterfranken. Denn das Anliegen, um das es geht, scheint für die Jägerinnen und Jäger der sprichwörtliche Tropfen zu sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Es geht um die Abschussquoten für Reh- und Rotwild für die kommenden drei Jahre, um die in den einzelnen Jagdrevieren Bayerns gerade heftig gerungen wird. Die Abschusspläne sollen bis zum 1. April festgelegt werden. Försterinnen und Förster plädieren dafür, dass künftig mehr Rehe geschossen werden. Jägerinnen und Jäger sind dagegen.

Was fordern Försterinnen und Förster genau?

Weil es den heimischen Wäldern im Klimawandel immer schlechter geht, mahnen Vertreter der  Bayerischen Forstverwaltung an, in der nächsten Jagdsaison mehr Tiere zu schießen als bisher. Ihre Argumentation: Baumarten wie die Eiche, die mit der Trockenheit besser zurechtkommen, stehen auf der Speisekarte von Reh- und Rotwild. Während viele Altbäume also vertrocknen und absterben, hindern zu viele Rehe die jungen Bäume am Nachwachsen, sagt beispielsweise Antje Julke, Abteilungsleiterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Würzburg.

Was sagen Jägerinnen und Jäger dazu?

Jägerinnen und Jäger halten dagegen, der Waldumbau mit dem Gewehr funktioniere nicht. Michael Hein, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg im Bayerischen Jagdverband (BJV), sagt: "Dem Wald geht es nicht schlecht, weil es Rehe gibt, sondern weil wir uns im Klimawandel befinden." Auch in den Wäldern, in denen man zuletzt immer mehr Rehe geschossen hat, sei der Verbiss - also das Ausmaß, in dem die Tiere die jungen Knospen und Leittriebe der Bäume abknabbern - nahezu gleich geblieben. Bei den Forstlichen Gutachten, so seine Kritik, werde nur der Teil der Pflanzen erfasst, der verbissen wird - nicht aber der Teil, der es schaffe, hochzuwachsen. "Das bringt uns Jäger auf die Palme", sagt Hein.

Umstrittene E-Mail: Soll für jedes gerettete Kitz ein Reh mehr sterben?

In dieser teilweise emotional geführten Debatte forderte die Regierung von Oberbayern kürzlich alle 23 unteren Jagdbehörden dazu auf, sich über die anstehende Abschussplanung Gedanken zu machen. Insbesondere darüber, wie man heuer mit den 90 000 Rehkitzen, die im Freistaat laut Bayerischem Jagdverband im Jahr 2021 vor dem Mähtod gerettet wurden, umzugehen gedenke. Ein Aufreger für all die Jägerinnen und Jäger, die noch im Frühjahr vergangenen Jahres ehrenamtlich vielen Landwirtinnen und Landwirten dabei halfen, Tausende von Rehkitzen zu retten.

Warum müssen Rehkitze gerettet werden?

Rehkitze, die frisch auf die Welt kommen, werden von ihren Müttern im hohen Gras abgelegt. In den ersten Lebenstagen fehlt den Jungtieren jedoch noch der Fluchtinstinkt. Sie bleiben auch dann liegen, wenn die Wiese gemäht wird - und werden dabei verstümmelt oder sterben. Nimmt ein Landwirt das billigend in Kauf, macht er sich strafbar. Deshalb hat das Bundeslandwirtschaftsministerium erst im März 2021 ein Programm zur Rehkitzrettungmit über drei Millionen Euro Fördervolumen aufgelegt.

Fast 1000 Drohnen wurden so finanziell gefördert. Die mit Wärmebildkameras ausgestatteten Fluggeräte können die Kitze im hohen Gras aufspüren. Anschließend werden die Jungtiere von Tierschützern, Jägern oder Landwirten in den Wald getragen. Auch Jäger Michael Hein war 2021 wieder viele Stunden im Morgengrauen ehrenamtlich unterwegs, um Kitze vor dem Mähtod zu retten. Wie viele andere fragt er sich: Sollen die geretteten Tiere jetzt doch zu Tode kommen? "Oder sollen wir Jäger jetzt für jedes gerettete Kitz ein Reh mehr schießen?"

Wie rechtfertigt sich der Bayerische Bauernverband?

Doch von wem kam überhaupt die Idee, die geretteten Kitze bei der Abschussplanung zu berücksichtigen? Gerüchten unter Tierschützern zufolge von einem Vertreter des Bayerischen Bauernverbands (BBV), der dem Jagdbeirat angehört, der die Regierung von Oberbayern als höhere Jagdbehörde berät. Eine Sprecherin des Bauernverbands distanziert sich dann auch gleich von der umstrittenen Idee. Sie schreibt auf Anfrage dieser Redaktion: Die Vertreter der Landwirtschaft im Jagdbeirat würden zwar vom Bauernverband vorgeschlagen, seien ihm aber nicht weisungsgebunden. Aus Sicht des Verbands sei es "nicht erforderlich", gerettete Kitze in der Abschussplanung zu berücksichtigen.

Wie steht die Regierung von Oberbayern dazu?

Auch die Regierung von Oberbayern rudert zurück. Wenn der Jagdbeirat tagt, handele es sich dabei um einen nicht öffentlichen Vorgang. Deshalb werde man auch keine Angaben darüber machen, von wem einzelne Tagesordnungspunkte angemeldet werden, die dann im Vorfeld von der Regierung per E-Mail bei den Jagdbehörden abgefragt werden. Ein Sprecher schreibt: "Eine inhaltliche Positionierung der Regierung" ergebe sich aus solch einer E-Mail-Abfrage nicht.

Warum widersprechen Jägerinnen und Jäger ihrem eigenen Verband?

Und zu allem Überfluss gibt es auch noch Zweifel an der Zahl der 90 000 geretteten Kitze. In ganz Bayern lag die Rehwildstrecke, also die Zahl der erlegten Tiere im Jagdjahr 2019/2020, bei etwa 350 000. Jetzt zu behaupten, es gebe 90 000 Rehe mehr, die man schießen müsse, sei schlicht falsch, ärgert sich Enno Piening aus Bad Kissingen. Der BJV-Vorsitzende für Unterfranken ist deshalb auch alles andere als glücklich mit einer Pressemeldung seines Verbands vom 30. Juni 2021.

Damals hatte der Bayerische Jagdverband stolz verkündet, Jäger und Landwirte hätten im Frühjahr allein in Bayern 90 000 Rehkitze gerettet. Diese Zahl hat der Verband laut eigener Aussage in einer repräsentativen Umfrage selbst erhoben. Jäger Piening scheint das viel zu hoch gegriffen. Er sagt: "Hier werden Milchmädchenrechnungen aufgemacht: Es mag schon sein, dass man 90 000 Kitze in den Wald getragen hat. Aber keineswegs wären all diese Kitze auch todgemäht worden."

Was sagt die Regierung von Unterfranken zum Thema?

Und wie sieht es in der Region aus? Kam auch in Unterfranken bereits die Forderung auf, gerettete Rehkitze in der Abschussplanung zu berücksichtigen? Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung, sagt dazu: "Die Fragestellung ist und war bei uns bislang kein Thema."

 
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  • S. S.
    "Alle diejenigen, die gegen den Abschuss von mehr Rehen sind, haben noch keine Forstpflanzen ausgebracht, die ja auch Geld kosten."
    Hohn und Spott für dieses monetäre Argument. Leben, auch tierische, sind nicht aufrechenbar gegen Geld.
    Geld ist kein begrenzender Faktor. Die Flora & Fauna sind jedoch durchaus begrenzt in ihrem Vorkommen.
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  • S. S.
    "Sind im vergangenen Jahr Tausende Rehkitze umsonst gerettet worden?"

    Dieser Zeitgeist widert mich wirklich nur noch an...!
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  • K. D.
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  • G. R.
    Alle diejenigen, die gegen den Abschuss von mehr Rehen sind, haben noch keine Forstpflanzen ausgebracht, die ja auch Geld kosten. Ohne Einzelschutz kommt doch seit langer Zeit nichts mehr hoch. Das sollten auch die größten Kritiker endlich einmal einsehen. Sie sollen mal mit hinaus zum Pflanzen, dann wissen sie am Abend auch was Rückenschmerzen sind. Im Privatwald werden m.W. keine Verbissgutachten erstellt.
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  • G. W.
    Also erwarten Sie ernsthaft, dass die öffentliche Hand die Wildschäden in ihrem Privatwald übernimmt, damit Sie den Erlös Ihrer forstlichen Tätigkeiten aufs Privatkonto buchen?

    Wenn mein Hund in meinem Garten die jungen Pflanzen ausgräbt, dann war ich als Gärtner zu dumm, diese ordentlich zu schützen und hochzubringen.

    Eigentlich logisch.
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  • g. r.
    Ist es für das Kitz wirklich schöner Monate später angefahren oder angeschossen irgendwo zu verenden? Ein natürlicher Tod ist jedenfalls nicht vorgesehen. Der Traum vom perfekten Blattschuß geht wohl für die Wenigsten in Erfüllung.
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  • I. E.
    Wenn wir die Jagd abschaffen wollen, müssen wir anderweitig für eine natürliche Regulierung des Bestandes sorgen - nur wie?
    Das geht dann nur über die Schaffung einer Fauna, in der auch natürliche Fressfeinde existieren, die hier auf die Jagd gehen:
    Wolf - Bär - Luchs
    Ich bin gespannt, was los wäre, wenn jemand ernsthaft den Vorschlag machen würde, in unseren Wäldern wieder Wölfe, Luchse oder gar Bären neu anzusiedeln!
    Wenn wir das nicht wollen, müssen wir halt auf künstliche Weise den Bestand regulieren - und das nennt sich nun mal Jagd und Abschuss!
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  • G. W.
    Wolf und Luchs sind schon da, Braunbären würden sicher auch ihren Teil zum ökologischen Gleichgewicht beitragen.

    Und wenn Bayern endlich mal dienoch verblieben größeren Naturflächen als Nationalparks ausweisen würde, dann könnte man über Jahrzehnte beobachten, wie die Natur sich selbst hilft.
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  • I. E.
    Also das, was als "Nationalpark Steigerwald" geplant ist, ist in keinster Weise eine flächenmäßig so ausgedehnte, zusammenhängende Fläche, dass sie das, was Sie hier postulieren, erfüllen könnte - denn eine Ansiedlung von entsprechendem Raubwild wäre (im Gegensatz zum Bayer. Wald oder den Bayer. Alpen) nicht machbar!
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  • G. W.
    Machbar ist alles. Man muss es nur wollen.
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  • I. E.
    Aber vom Zuschnitt her nicht möglich
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  • I. E.
    Hier mal - von Greenpeace veröffentlicht - die Karte des geplanten Nationalparks
    Das ist ein so ausgrefranstes und unzusammenhängendes Stück Land, von bewohnten Gebieten schon fast durchzogen, dass hier die Ansiedlung von Bären oder Luchsen illusorisch wäre - und auch der Wolf grenzwertig:
    https://www.greenpeace-muenchen.de/images/stories/Gruppen/Wald/steigerwald_nlp_karte_30102011.pdf
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  • g. r.
    Stets war Jagd das Vergnügen der Oberen. Adel, Fürstbischöfe, Großgrundbesitzer und Industrielle beanspruchten ihre Jagdreviere um ihre gesellschaftliche Bedeutung unter Freunden zu betonen. Heute spielt Jagd besonders unter Politikern eine besondere Rolle. Hier treffen sich die Enflußreichen, Minister Abgeordnete und Lokalpolitiker und knüpfen ihre Netzwerke. Egal ob Erich Honnecker, Franz Josef Strauß oder Göring, alle wussten auf welche Kreise es ankam.

    Noch heute sitzen im Parlament mindestens 2/3 der Abgeordneten mit Jagdschein. Zu nennen wären was Unterfranken betrifft Gerhard Eck, Vogel und Kirchner und wohl noch andere.

    Welcher Privat-Waldbesitzer kann sich gegen deren Interessen durchsetzen? Im Staatsforst kämpfen die Förster gegen Windmühlen, Gemeinden schauen primär auf die Einnahmen aus der Jagdpacht und Opfern den Baumnachwuchs. Die Bürger sorgen sich um Kitze, obwohl für diese kein natürlicher Tod geplant ist. Jäger sorgen sich auch um die Kitze, weil anderes geplant.
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  • C. M.
    Ein interessanter Ansatz: Am besten wir töten alle Tiere, dann ist der Profit der Grundbesitzer höher und tote Tiere leiden nicht mehr. Sie sollten wirklich mal in Grundgesetz schauen: Da steht was drin von der Sozialpflichtigkeit des Eigentums, von der Natur, die allen gehört und vom Tierschutz. Die Mär, dass natürlich vorkommende Wildtiere die Waldverjüngung verhindern ist Humbug, wissenschaftlich immer wieder widerlegt. Es geht um nichts anderes als Profitmaximierung gerade bei den großen Waldbesitzern .
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  • g. r.
    Typischer Schwarz-Weiß-Denker! Nie waren die Schalenwildbestände höher als heute und nie war der Wildverbiss höher! Unsere Eichenwälder sind einst ohne Zaun erwachsen geworden. Heute haben wir nur noch alte und mittelalte Eichen aber reichlich junge Rehlein. Man sollte schon Wild haben, aber 20 % des heutigen Bestandes wären genug. Jäger können freilich auch in der Savanne jagen.
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  • I. E.
    Der Kommentar mit dem Frischfleisch für den Wolf ist schon richtig!
    Es geht einfach um ein Gleichgewicht in der Fauna des Waldes. Da es keine natürlichen Feinde gibt für Reh, Wildschwein, Hirsche und co.
    Das hat dann logischerweise zur Folge: Jedes gerettete Kitz ist ein Reh mehr im Wald.
    Und da die natürliche Regulierung nicht funktioniert, muss der Mensch entsprechend durch Jagd diese Rolle übernehmen.
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  • J. H.
    Und so entpuppt sich die Rehkitz-Retterei als pure Augenwischerei! Ein Placebo für den Verbraucher, damit der kein schlechtes Gewissen haben muss.

    Für unsere Forstwirtschaft scheinen Rehe auch nur Ungeziefer zu sein, welches ihren Baum-Äckern -nichts anderes ist diese erbärmliche Interpretation eines Waldes- schadet. Also braucht es Schädlingsbekämpfung. Am Ende geht es einfach immer nur um den Profit. Dafür wird gelogen, betrogen und die eigene Großmutter verkauft. Das wird sich wohl nie ändern, das haben wir wohl alle in den Genen.

    Erst nimmt man den Wildtieren den Lebensraum, pfercht sie auf immer engerem Raum zusammen, dann möchte man sie auch dort am liebsten ausrotten, weil sie in ihren kümmerlichen Restgebieten angeblich immer noch zu viel Schaden anrichten. Was für eine verkorkste Betrachtungsweise!
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  • T. H.
    @derrik
    Sehr guter Kommentar. Bringt einfach alles auf den Punkt.
    Nur ändern wird sich nichts.

    Manchmal muss man sich schämen ein Mensch zu sein, wo wir doch den Tieren sooooo überlegen sind.
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  • P. T.
    Frischfleisch für den lieben Wolf. Die Natur hilft bei der Regulierung schon mit.
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  • G. W.
    Scheinbar ist für die Forstwirtschaft nur ein kerzengerader Baum ein guter Baum,
    und das auch nur, wenn die Rendite stimmt.

    Warum kommen die Experten nicht auf die Idee, gewisse Waldgebiete mit Zäunen solange vor Wild zu schonen,
    bis die Eichen, Buchen usw. darin hoch genug gewachsen sind,
    und anderenorts kann man auch Verbissbäume als Niederwald für wertig erachten?

    Zum Heizen taugt das Holz allemal (außer, die Erntemaschinen können dann nicht mehr so effektiv arbeiten wie eine bayerische Amtsstube).

    Ich finde, die einseitige Denkweise, nur Hochwald ist guter Wald, ist ziemlich kurz gedacht.

    Außerdem ist es dreist, Reh und Hirsch jetzt als Sündenbock hinzustellen, nur weil Mensch es immernoch nicht rafft,
    pfleglich, rücksichtsvoll und nachhaltig mit diesem Planeten umzugehen.

    Die Natur hat keine Ausbildung in Betriebswirtschaft,
    aber vom Leben hat sie mehr Ahnung als diese Verbrauchis, Konsumentis und Bürokratis.

    Und Zeit braucht's, die heute kein Mensch mehr hat!
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