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Würzburg
Hochwasser: Wo es in der Region zu starken Überschwemmungen kam
Regen und Schneeschmelze haben die Pegel in der Region erneut ansteigen lassen. Besonders im nördlichen Unterfranken traten Flüsse weit über die Ufer. Wie die Aussichten sind.
Aus der Luft zeichnet sich deutlich die Überflutungsfläche um Bad Neustadt ab. Normalerweise schlängelt sich die Saale ruhig unter den Bäumen in der Bildmitte.
Foto: Rhön-Drohne/Daniel Fergerson | Aus der Luft zeichnet sich deutlich die Überflutungsfläche um Bad Neustadt ab. Normalerweise schlängelt sich die Saale ruhig unter den Bäumen in der Bildmitte.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:46 Uhr

Nach kurzer Entspannung der Hochwasserlage in Unterfranken sind die Flusspegel am Donnerstag vielerorts wieder angestiegen – vor allem im Norden der Region. So hieß es im Landkreis Rhön-Grabfeld: Land unter. Straßen wurden überflutet, Felder, Gärten und Grundstücke überschwemmt und Fluttore geschlossen. Besonders betroffen sei die Streu, sagt Mathes Limprecht vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. Zeitweise habe deren Pegel die Meldestufe 4 erreicht. 

Insgesamt seien die Wasserstände von Streu, Els und Brend in der Nacht auf Donnerstag deutlich stärker als erwartet gestiegen. Für die Feuerwehren und die Polizei in Rhön-Grabfeld bedeutete das zahlreiche Einsätze. In und um Oberelsbach standen Straßen unter Wasser, in Oberstreu musste ein steckengebliebener Pkw per Traktor aus den Fluten gezogen werden. Und auch in Unsleben war die Situation angespannt: Die Streu erreichte hier einen Höchststand von 3,30 Metern – vorsichtshalber wurden deshalb die Hochwasserschutztore geschlossen.

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Fränkische Saale überschritt Meldestufe 3

Grund für das Anschwellen der Rhön-Flüsse waren anhaltend starke Regenfälle und die Schneeschmelze. Zeitverzögert werde sich das dann an der Fränkischen Saale bemerkbar machen, so Limprecht. Bereits am Donnerstagmittag wurde in Salz bei Bad Neustadt die Meldestufe 3 überschritten. In Bad Kissingen werde der Höchststand am Freitag erwartet, sagt Limprecht. Die Unsicherheit bei den Vorhersagen sei jedoch groß – je nachdem "wie viel Regen noch nachkommt".

Die Hochwasserwelle schwappt von Norden quasi durch die Region. Auch am Main (im Bild die Mainlände in Lohr im Landkreis Main-Spessart) gibt es nach wie vor Überschwemmungen.
Foto: Lucia Lenzen | Die Hochwasserwelle schwappt von Norden quasi durch die Region. Auch am Main (im Bild die Mainlände in Lohr im Landkreis Main-Spessart) gibt es nach wie vor Überschwemmungen.

"Das Hochwasser ist noch nicht durch", sagt Joachim Stoermer vom Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) auf Anfrage. Vielmehr werde sich die Welle bei hohen Pegelständen nun langsam verlagern. Das Wasser wandert also quasi durch die Region. Neben Bad Kissingen könnte die Saale daher auch am Pegel Wolfsmünster (Lkr. Main-Spesart) noch über die Meldestufe 3 klettern.

Und am Main? Auch dort gibt es nach wie vor Hochwasser. "Der Main wird in den nächsten Tagen noch steigen, aber voraussichtlich weitgehend unter den Meldestufen bleiben", so Stoermer. Denn die starken Anstiege der Rhön-Flüsse würden sich nicht unbedingt auf den Main-Wasserstand auswirken, sondern abgepuffert. So wurde am Donnerstagmittag in Würzburg ein Pegel von 2,79 Metern gemessen – deutlich weniger als zu Wochenbeginn, als zeitweise 3,60 Meter überschritten wurden.

Die Volkachbrücke in der Ortsmitte von Zeilitzheim (Lkr. Schweinfurt) kann die Wassermassen gerade noch so aufnehmen.
Foto: Dominik Dorsch | Die Volkachbrücke in der Ortsmitte von Zeilitzheim (Lkr. Schweinfurt) kann die Wassermassen gerade noch so aufnehmen.

Ob die Regenpause am Donnerstag allerdings schon der Anfang vom Ende des Hochwassers ist, bleibt abzuwarten. Die Perspektive sei mittelfristig relativ gut, sagt Stoermer. Dennoch sind für die kommenden Tage weitere Niederschläge angekündigt. Entwarnung will der HND daher noch nicht geben.

 
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