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Bad Neustadt
Überschwemmungen: Land unter in Rhön-Grabfeld
Streu, Saale und Brend - wegen starker Regenfälle sind die Flüsse am Donnerstag im Landkreis Rhön-Grabfeld stark angeschwollen. Es gab mehrere Einsätze für Feuerwehren und THW.
Die Brücke über die Saale hier bei Bad Neustadt hat bei dem Hochwasser ihre Bedeutung verloren. Allerdings nur vorübergehend, denn die Fluten sollen langsam wieder abfließen.
Foto: Björn Hein | Die Brücke über die Saale hier bei Bad Neustadt hat bei dem Hochwasser ihre Bedeutung verloren. Allerdings nur vorübergehend, denn die Fluten sollen langsam wieder abfließen.
Björn Hein
 und  Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:32 Uhr

Die starken Regenfälle in der Nacht zum Donnerstag haben in Kombination mit dem Tauwetter vor allem im Bereich Unterelsbach, Ginolfs,  Heufurt und Oberstreu zu nächtlichen Einsätzen für die örtlichen Feuerwehren geführt. Die Pegelstände hatten hier die Meldestufe vier erreicht, ebenso in Unsleben. Hier lag der Wasserstand am Donnerstagmorgen bei 330 Zentimeter (4. Februar, 8 Uhr), fiel bis Mittags aber wieder leicht auf 320 Zentimeter (Stand 4. Februar, 12 Uhr). In Nordheim erreichte die Streu um 4 Uhr in der Früh ihren Höchststand mit 251 Zentimetern (Meldestufe drei).

Die Saale erreichte um 12 Uhr in Salz ihren vorläufigen Höchststand bei 452 Zentimetern (Meldestufe 3). Meldestufe eins und damit ihren Höchststand am Donnerstag erreichte die Saale in Bad Königshofen um 9 Uhr mit 231 Zentimetern, die Brend  Meldestufe 2 am Pegel Schweinhof um 4 Uhr mit 267 Zentimetern.

Land unter: Wegen starker Regenfälle ist der Wasserpegel wie hier in der Nähe von Bad Neustadt stark gestiegen.
Foto: Björn Hein | Land unter: Wegen starker Regenfälle ist der Wasserpegel wie hier in der Nähe von Bad Neustadt stark gestiegen.

Vor allem im Bereich von Oberelsbach führten die Pegelstände kurz nach Mitternacht zu einem Alarm durch die Integrierte Leitstelle Schweinfurt für die Wehren aus Unterelsbach, Oberelsbach und Sondernau. Betroffen war vor allem die Hauptstraße in Unterelsbach, wo die Els über die Ufer getreten war. Land unter hieß es zum Teil auch in Oberelsbach, wo es im Bereich Marktstraße und Mühlencafé zu Überschwemmungen kam, wie Bürgermeisterin Birgit Erb auf Anfrage mitteilte. 

Das Fluttor in Unsleben wurde geschlossen.
Foto: Björn Hein | Das Fluttor in Unsleben wurde geschlossen.

Erb verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Ortsteil Ginolfs, wo ebenfalls die Els ihr ursprüngliches Bett verlassen hatte. Hier reichte das Wasser zum Teil bis an die Mauern der im Bereich der Els liegenden Häuser. Gleich dreimal gab es für Unterelsbach Alarm in der Nacht. Dazu verständigte die Integrierte Leitstelle Schweinfurt auch noch das Technische Hilfswerk Mellrichstadt. Ein weiterer Einsatz kam für die Wehr in Heufurt dazu, wo eine Straße überschwemmt war. Der Pegel der Els in Wechterswinkel zeigte in der Nacht Meldestufe vier mit einem Wasserstand von 297 Zentimetern (4 Uhr).

Das Wasserschloss in Unsleben machte seinem Namen alle Ehre.
Foto: Björn Hein | Das Wasserschloss in Unsleben machte seinem Namen alle Ehre.

In der Gemeinde Oberstreu wollte am Donnerstagmorgen der Fahrer eines Pkw am Stieglweg in Richtung Mittelstreu das Hochwasser durchfahren. Allerdings blieb sein Auto stecken. Mithilfe eines Traktors des Bauhofs gelang es der Feuerwehr, das Fahrzeug aus dem Wasser zu ziehen. Wie in Oberstreu wurden in einigen Streu-Gemeinden Gärten und Grundstücke überschwemmt. Land unter hieß es auch an der Streuwiese in Mellrichstadt. Hier wurde von der Polizei deshalb ein Auto umgesetzt.

Das Hochwasser machte im  Landkreis zu schaffen.
Foto: Björn Hein | Das Hochwasser machte im  Landkreis zu schaffen.

Fluttor in Unsleben musste geschlossen werden

In Unsleben trat die Streu ebenso über das Ufer. Um 8 Uhr wurde hier mit 330 Zentimetern der Höchststand erreicht. Hier wurde vorsichtshalber sogar das Fluttor geschlossen. Wie Einheimische berichteten, komme dies recht selten vor. Das Wasserschloss machte an diesem Tag seinem Namen noch mehr Ehre als sonst und spiegelte sich in den am Donnerstag besonders weiten Fluten.

Die Polizei meldete für Bad Neustadt bis Donnerstagmittag keine besonderen Vorkommnisse bezüglich des Hochwassers. Lediglich im Bereich des Parkplatzes Schillerhain schwappten Brend und Saale am Donnerstagmorgen über. Mittlerweile ist aber dieser Bereich wieder frei befahrbar. In Grenzen hielt sich das Hochwasser im Milzgrund im Altlandkreis Königshofen. Der Pegel lag hier im Normalbereich bei etwa 170 Zentimeter.

Am Donnerstagnachmittag zeichnete sich eine Entspannung der Lage ab, allerdings könnten die Pegelstände entlang der Saale in ihrem weiteren Verlauf noch ansteigen.

Die Saale in Bad Königshofen. Hier wurde ein Wasserstand von 270 Zentimetern und damit Pegelstand zwei erreicht.
Foto: Hanns Friedrich | Die Saale in Bad Königshofen. Hier wurde ein Wasserstand von 270 Zentimetern und damit Pegelstand zwei erreicht.
Aufgrund der Überschwemmungen wirkt  diese Straßenlaterne etwas deplatziert.
Foto: Björn Hein | Aufgrund der Überschwemmungen wirkt  diese Straßenlaterne etwas deplatziert.
 
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