Die Bilder von Menschen, die im Mittelmeer um ihr Leben kämpfen, gingen auch in diesen Tagen wieder um die Welt. Jetzt hat Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend über einen in emotionalen Worten formulierten Appell aus Würzburg informiert, der sich an Italiens Innenminister Matteo Salvini richtet. In dem Brief fordern OB, Stadtrat und Würzburger Bürgerschaft den Politiker auf, die Kriminalisierung von Menschen in Seenot sofort zu beenden.
"Beenden Sie die unmenschliche Praxis, dass die Geretteten, darunter Frauen, Kinder, Alte und Kranke, wochenlang unter unerträglichen Bedingungen ausharren müssen, die für einen längeren Aufenthalt einer großen Zahl von Menschen absolut ungeeignet sind", heißt es in dem Appell. Der italienische Innenminister, der der rechtspopulistischen Partei Lega Nord angehört, war erst jüngst wegen seiner Ausfälle in die Schlagzeilen geraten, die er gegen die Kapitänin des Flüchtlingsrettungsschiffs "Seawatch", Carola Rackete, gerichtet hatte. Rackete hatte mit ihrem Schiff "Seawatch 3"und zuletzt noch 40 Migranten an Bord trotz des Verbots der italienischen Behörden den Hafen von Lampedusa angesteuert.
Appell: Sterben von Flüchtlingen "vor europäischer Haustür" eine Schande
Die "Bürgerinnen und Bürger der Europastadt Würzburg" empfänden es als "einen unerträglichen Skandal, dass allein im vergangenen Jahr an die 2300 und in der ersten Hälfte dieses Jahr bereits mindestens 500 Flüchtlinge im Mittelmeer elend ertrunken sind", heißt es in dem Appell und weiter: "Wir sind der festen Überzeugung, dass wir uns schuldig machen würden, wenn wir dabei schweigend und tatenlos zusähen. Das vieltausendfache Sterben vor unserer europäischen Haustür betrachten wir als Schande für Europa."
Schuchardt betont in dem Appell an Salvini sein Angebot vom vergangenen Jahr, wonach die Stadt Würzburg bereit ist, Geflüchtete aufzunehmen "und sich in mitmenschlicher Weise um sie zu kümmern". "Dieses Angebot bekräftigen wir hiermit", heißt es in dem Schreiben, das am Donnerstag den Mitgliedern des Würzburger Stadtrates zur Unterzeichnung vorlag. Würzburgs Bürgerschaft, zivilgesellschaftliche Institutionen und die Stadtverwaltung hätten die hohen Zuwanderungszahlen der vergangenen Jahre "bislang erfolgreich bewältigt".
Offene Kritik an Flüchtlingspolitik der EU
Ausdrücklich lobt der Appell das Engagement privater Organisationen bei der Rettung der Flüchtlinge und übt zugleich Kritik an der Flüchtlingspolitik der EU: "Nachdem die Europäische Union bei Weitem nicht genug tut, um ihrer moralischen und völkerrechtlichen Verpflichtung zur Seenotrettung gerecht zu werden, sind wir dankbar, dass sich private Organisationen dieser humanitären Aufgabe annehmen."
Schuchardt informierte außerdem über ein Schreiben an den Verein "Seebrücke - Schafft sichere Häfen". „Ich würde mich freuen, wenn die Europastadt Würzburg im großen Netzwerk der Seebrücke künftig als „Sicherer Hafen“ geführt würde. Dies ist an Anforderungen geknüpft, die wir erfüllen, weil – auch im Namen des Stadtrats – in der Vergangenheit klare Signale gesetzt wurden, so der OB.
Der Appell an Italiens Innenminister Salvini liegt ab sofort und bis zum nächsten Freitag im Foyer im 1. Stock des Rathauses zur Unterzeichnung aus. Die Bürgerpetition kann von Montag bis Donnerstag von 10 bis 16 Uhr unterschrieben werden, am Freitag ist die Eintragung von 8 bis 13 Uhr möglich. An diesem Samstag kann zwischen 13 und 16 Uhr vor der Behr-Halle unterschrieben werden. Den Brief können auch Menschen unterschreiben, die nicht Bürger der Stadt Würzburg sind.
- Lesen Sie hier den Brief an Innenminister Matteo Salvini in voller Länge:
"Auch im Namen des Stadtrats". Was sagen die Wähler = die Betroffenen wohl nächstes Jahr dazu? "populistisch?". Empfehlung bzw, noch besserer Vorschlag: Sich schon mal als Kapitäne ausbilden lassen. Motorbootführerschein Küste, reicht vielleicht schon? Direkt vor Ort tätig werden. Der Worte sind genug gewechselt, lasst Taten sprechen. Anker einholen und los!
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/rettungsschiff-alan-kurdi-birgt-65-migranten-aus-seenot-16269914.html
"live Abstimmung -Logbuch AlanKurdi"
WAS HALTEN SIE VON PRIVATEN INITIATIVEN ZUR SEENOTRETTUNG IM MITTELMEER
(Daten 05.07. 12.20 Uhr)
die unterstütze ich 27% die lehne ich ab 73%
Mal googeln, auf alle Fälle nicht das was man uns gerade via sonstiger
Schlagzeilen glauben lassen möchte
Ganz ernsthaft. Sie waren schon immer Faktenressistent, das scheint in letzter Zeit aber schlimmer zu werden.
Es geht´s nicht drum was ich glaube, sondern um die sehr unterschiedliche
Meinungstendenz die einen so innerhalb eines einzigen Tages "trifft".
Und das ist bei weitem eben nicht so.
PS: Warum hören Sie nicht auf ständig mit 2 Unterschiedlichen Accounts zu schreiben? Sie verwechseln diese so häufig... Selbst wenn Sie sich selbst Antworten, schreiben Sie teilweise zwei mal mit dem gleichen Account und tun so, als wären Sie zwei Personen.
Wen wollen Sie damit täuschen?
...
??
...
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Polls dieser Art sehe ich nur, wenn ich die entsprechenden Seiten extra bei noScript freigebe.
Also fast nie.
Und dann solche Kommentare.
Ich kann mir nicht vorstellen dass auch nur einer (dieser negativen Kommentatoren) jemals vor Ort war, die Lebensumstände - aber auch die Menschen persönlich kennen gelernt hat. Wie anmaßend ohne solche Kenntnisse Ursachenforschung betreiben zu wollen und Hypothesen aufzustellen, wie die Probleme vor Ort zu lösen wären.
Was mir wirklich Sorgen macht, sind nicht Flüchtlinge, die zu uns kommen, sondern das Ausmaß an geistiger Beschränktheit, der Mangel an Empathie und die Degeneration durch Wohlstand, die sich in einigen Kommentaren widerspiegelt.
Sich hier auf den Oberbürgermeister einzuschießen, ist unlauter!
Schließlich wird die ausgezeichnete Petition, die hoffentlich alle, die sich hier äußern, auch gelesen haben im Briefkopf mit "Bürgerinnen und Bürger der Stadt Würzburg / Stadträtinnen und Stadträte der Stadt Würzburg / Christian Schuchardt, Würzburg" eröffnet.
Dafür ganz herzlichen Dank und Anerkennung!
Wäre es nicht ehrlicher, wenn die Kritiker sich – mit voller Namensnennung – davon distanzieren würden? Hier im Forum und schriftlich an den Stadtrat!
Da es ja offen bleibt, was die obige Frage soll, kann man nur hoffen, dass die Like-Klicker wissen, dass ich sie allesamt zu den Befürwortern zähle.
Oder etwa nicht ???
Aber damit Sie zufrieden sind:
Ich als Bürger Würzburgs lehne die Erklärung/Petition des Oberbürgermeisters und des Stadtrates ausdrücklich ab. Die Erklärung/Petition bildet meine Meinung nicht ab.
Ich stehe auch mit meinem Namen zu meinen Meinungen, habe ich doch hin und wieder schon unter meinem vollen Namen in der Printausgabe Leserbriefe geschrieben. Damit habe ich kein Problem.
Helmut Faul, Würzburg.
Sie aber werden sich entsprechend Ihrer Theorie dann lieber anonym hinter der Petition verstecken, vermute ich.
Etwa im Hafen von Bouri in Libyen, wo die Sea-Watch fast zeitgleich gesichtet wurde?
Und wenn nicht - wo ist das Sendematerial der Rettung durch das anwesende NDR-Team? Soll das was nicht an die Öffentlichkeit ?
Im übrigen wünscht man in Italien dem 'Comandante Salvini":
"Paghiamo un biglietto di sola andata a Matteo Salvini per la Libia!"