
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt fordert eine Bleibeperspektive für integrationswillige Flüchtlinge, denen die Abschiebung droht. Es sei an der Zeit, Menschen Heimat zu gewähren, "die in unseren Städten längst Heimat gefunden haben".
Gemeinsam mit der städtischen Sozialreferentin Hülya Düber hat der OB einen Appell an den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags geschickt. Die beiden konservativen Politiker - Schuchardt ist CDU-Mitglied, Düber parteilos, kandidiert aber auf der CSU-Liste für den Bezirkstag - nennen "Heimatregelung", was es bis 2007 als "Altfallregelung" gab. Sie wollen, sagt Schuchardt, ein "normiertes, verlässliches Verfahren für die Menschen, die in der Stadtgesellschaft angekommen sind". Derzeit ist nur eine individuelle Petition an den Landtag möglich, mit ungewissem Ausgang.
In Würzburg gut integriert
Schuchardt zufolge sind vor allem junge Erwachsene betroffen. Sie integrierten sich während der jahrelangen Verfahrensdauer, lernten Deutsch und arbeiteten. Wenn sie nicht aus einem unmittelbaren Kriegsgebiet kamen oder keine individuelle Verfolgung nachweisen können, müssten sie das Land wieder verlassen, es gebe "keine formale Regelung, ihnen zu helfen".
Das Problem könne künftig mit einem Zuwanderungsgesetz gelöst werden. Die Frage sei, so Düber, was mit den Menschen geschehe, die schon da sind.
Düber und Schuchardt sprechen sich für Heimatregelung aus
Der OB und die Referentin schlagen Bedingungen vor für ein Bleiberecht: gute Deutschkenntnisse, einen Nachweis "außerordentlicher Integrationsbemühungen", das Bekenntnis zur Rechts- und Gesellschaftsordnung, Berufstätigkeit oder Ausbildung, keine Straftaten. Zudem müsse ein Stichtag für den Tag der Einreise gesetzt werden.
Das Duo hält eine "Heimatregelung" für sinnvoll für die Geflüchteten, ihre ehrenamtlichen Betreuer und für die Wirtschaft, die eine gesetzliche Grundlage brauche für die Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten. "Und wenn jemand kann und will", fragt der OB, "warum sollen wir dem nicht eine Chance eröffnen?"
Vorstoß ist nicht mit dem Stadtrat abgesprochen
Abgesprochen mit dem Stadtrat oder anderen Kommunen ist der Vorstoß nicht. Beide berichten, er sei in den vergangenen zwei Jahren in vielen Gesprächen mit ehrenamtlichen Helfern gereift. Immer wieder seien sie gebeten worden, sich zu kümmern, damit ein Geflüchteter bleiben könne. Endgültiger Auslöser sei vor zwei Wochen der Fall eines Pakistani gewesen, den beide kennen: Der Mann sei ein Mittzwanziger, gut integriert, in einem Verein engagiert, spreche sehr gut Deutsch, habe eine deutsche Lebensgefährtin und die Chance auf eine Ausbildung. Trotzdem drohe ihm die Abschiebung.
Würzburg hat seit 2015 bis zu 2400 Flüchtlinge auf einmal beherbergt. Rund 1000 leben laut Düber heute im Stadtgebiet. Weitere 800 Flüchtlinge harrten in staatlichen Unterkünften aus, weil ihre Verfahren noch nicht abgeschlossen sind.
Warum verleugnen die Ausgrenzer und Abweiser, die "Schotten dicht machen!"-Apostel stur und ohne jeden Selbstzweifel diese Tatsachen? Die Wahrheit könnte sie verunsichern? 😢 Was erzählen sie einmal ihren Enkeln, warum wir uns weigerten, das Urchristliche Gebot auch zu leben?
Aber ich kann das ständige Gejammer, die Panikmache und das Schüren von Angst, ja gar den so oft angeführten Zusammenbruch unserer Systeme, das Polarisieren und Spalten unserer Gesellschaften aus anti-humanistischen dogmatischen Motiven, all den Müll in Sachen Fremdenfeindlichkeit nicht mehr hören und lesen, der sich in den Köpfen als "Alternative Wahrheiten" immer mehr etabliert.
Die Stimmen der Vernunft, der Mitmenschlichkeit werden niedergebrüllt, verhöhnt, diskreditiert -- dieser Thread ist nur ein Beleg für Unzählige. Also bitte interpretieren Sie nichts in meine Sätze, was ich nicht vertreten habe. Die Welt ist am Abgrund unethischer Egoismen angelangt.
Aber ich kann das ständige Gejammer, die Panikmache und das Schüren von Angst, ja gar den so oft angeführten Zusammenbruch unserer Systeme, das Polarisieren und Spalten unserer Gesellschaften aus anti-humanistischen dogmatischen Motiven, all den Müll in Sachen Fremdenfeindlichkeit nicht mehr hören und lesen, der sich in den Köpfen als "Alternative Wahrheiten" immer mehr etabliert.
Die Stimmen der Vernunft, der Mitmenschlichkeit werden niedergebrüllt, verhöhnt, diskreditiert -- dieser Thread ist nur ein Beleg für Unzählige. Also bitte interpretieren Sie nichts in meine Sätze, was ich nicht vertreten habe. Die Welt ist am Abgrund unethischer Egoismen angelangt.
Hinterher heißt es dann sicher: "Das habe ich nicht gewollt!"
Und wenn man Ihre Kommentare liest, weiß man auch, dass die CSU mit christlich gar nichts mehr zu tun hat.
Es ist in Deutschland die größte Idiotie überhaupt, gut intergrierte Flüchtlinge abzuschieben.
Es gibt genug Deutsche die am Abend in Bahnhofsnähe herumlungern. Es käme deswegen auch keiner auf die Idee zu behaupten alle Deutschen hängen abends besoffen vorm Bahnhof rum.
Der Kommentar ist als Frage gedacht und nicht als Kritik an irgend jemanden.