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Fährbrück
Flüchtlinge im Fährbrücker Kloster? Bürgerinitiative fühlt sich nicht ernst genommen und kritisiert Landrat Eberth
Flüchtlinge im Kloster Fährbrück? Die Veranstaltung einer Bürgerinitiative nutzten viele, um ihrem Ärger Luft zu machen. Aber auch andere Töne waren zu hören.
Das Augustinerkloster in Fährbrück (Bildmitte) mit seinen Nebengebäuden (rechts) wird nach dem Auszug der Augustiner ab September leer stehen. Über die Nachnutzung wird heftig diskutiert. Das Grundstück gehört dem Bischöflichen Stuhl.
Foto: Irene Konrad | Das Augustinerkloster in Fährbrück (Bildmitte) mit seinen Nebengebäuden (rechts) wird nach dem Auszug der Augustiner ab September leer stehen. Über die Nachnutzung wird heftig diskutiert.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:52 Uhr

Das Kloster Fährbrück: Landrat Thomas Eberth hat es am 24. Mai besichtigt und sich dabei auch einer Protestaktion stellen müssen. Denn in Fährbrück und in umliegenden Ortschaften gibt es die Vermutung, dass im Kloster Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Kurz danach hat Frank Sendner, Besitzer des Hubertushofs in Fährbrück und Betreiber des Biergartens, eine Bürgerinitiative gegründet. Zum Hintergrund: Ende August dieses Jahres lösen die Augustiner ihren Konvent in Fährbrück auf und die letzten zwei Patres ziehen aus.

Mit einer Informationsveranstaltung stellte sich die Bürgerinitiative zur Beteiligung der Nachnutzung des Klosters Fährbrück und zur Wahrung des Lebens- und Kulturraums Fährbrück (kurz: Fährbrück 2023) am Donnerstag vor. Rund 70 Mitglieder hat die BI, knapp 120 Personen kamen zur Veranstaltung.

Bürgerinitiative Fährbrück 2023 möchte keine Ängste schüren

Die Gesichter der Bürgerinitiative 'Fährbrück 23'. Von links: Pressesprecher Norbert Wendel, Frank Sendner und Sandra Krückel.
Foto: Irene Konrad | Die Gesichter der Bürgerinitiative "Fährbrück 23". Von links: Pressesprecher Norbert Wendel, Frank Sendner und Sandra Krückel.

Ein Großteil von ihnen hatte Interesse daran, die Menschen und Ziele der Bürgerinitiative kennen zu lernen. Das Augustinerkloster ist ein Kulturgut in der Region. Der Weiler ist ein idyllisches Fleckchen Erde. "Die Tatsache, dass unser Thema so viele Menschen bewegt, macht uns zuversichtlich", freute sich Norbert Wendel über die "gelebte Demokratie".

Der Hausener wurde als Pressesprecher vorgestellt und leitete zusammen mit Frank Sendner und Sandra Krückel aus Hausen die Info-Veranstaltung. Wendel betonte, dass Fährbrück 23 nicht das Ziel habe, "Ängste in die Bevölkerung zu tragen, aber wir wollen wissen, was in unserem Land läuft". "Was hat das Landratsamt vor?" "Werden unsere Sorgen ernst genommen?". "Wir können doch nicht wegsehen, wenn wir alle betroffen sind", verwies Pressesprecher Wendel insbesondere auf die Dörfer Hausen, Bergtheim und Unterpleichfeld mit ihren Ortsteilen.

Bürgerinitiative fordert runden Tisch 

Die Vertreter der Bürgerinitiative wollen "einen runden Tisch und rechtzeitig mitreden". Sie wollen "nicht mit Pressemitteilungen abgespeist werden" und vor allen Dingen "nicht verarscht werden". Sie sind überzeugt, dass hinter verschlossenen Türen längst Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg gefällt werden. "Wir wollen ein schlüssiges Konzept, Regeln und die Übernahme von Verantwortung", erklärte Wendel.

Aus den Reihen der Gäste gab es in den zwei Veranstaltungsstunden etliche Ideen der Nachnutzung. Beispielsweise wurde genannt, dass der Sitz der Pfarreiengemeinschaft Fährbrück komplett hierher verlegt werden könnte, dass es einen von Leader geförderten Park mit Naturbadesee oder eine Gärtnerei wie früher einmal geben könnte. Vorgeschlagen wurde auch ein Ärztehaus, ein Seniorenwohnheim oder eine Pflegeeinrichtung.

Der größte Kritikpunkt "an denen da oben" war der "fehlende Informationsfluss". Auf Rückfrage einiger Gäste gestanden die Veranstalter, dass weder der Landrat noch Bürgermeister Bernd Schraud oder Pfarrer Helmut Rügamer als Leiter des Pastoralen Raums Bergtheim-Fährbrück zum Informationsgespräch eingeladen waren. Abgesehen davon, dass alle aus Termingründen nicht hätten kommen können, erwarten die Veranstalter grundsätzlich eine Bringschuld.

Wie nimmt Landrat Thomas Eberth die Kritik der Bürgerinitiative wahr

Deswegen wollen sie "Druck von unten aufbauen". Das ging aus den Wortmeldungen hervor. Als Begriffe wie "Demokratie zurückholen" fielen und Szenarien von möglichen Gewalttaten wie der Messerattacke am Würzburger Barbarossaplatz geäußert wurden, ging es einigen Anwesenden zu weit. "Wir werden nicht überfremden und können Vielfalt zulassen", sagte Sabine Triebel vom Helferkreis Asyl in Bergtheim über ihre Erfahrung.

Bei der Versammlung der Bürgerinitiative 'Fährbrück 23' konnten sich alle Anwesenden zu Wort melden und bekamen von Pressesprecher Norbert Wendel das Mikrofon.
Foto: Irene Konrad | Bei der Versammlung der Bürgerinitiative "Fährbrück 23" konnten sich alle Anwesenden zu Wort melden und bekamen von Pressesprecher Norbert Wendel das Mikrofon.

"Für mich hat die Kirche sogar den Auftrag, sich um Flüchtlinge zu kümmern und irgendwo müssen sie doch untergebracht werden", sagte Sabrina Wendel. Die Diskussion bezeichnete sie als "schräg" und fragte, "ob es uns etwas angeht, wenn jemand sein Grundstück verkauft". Hermann Schmitt empfand den Charakter der Veranstaltung sogar "unerträglich". "Es wurden Fremdenängste geschürt und gegen den Landrat und Bischof gestänkert", resümierte er. 

Auf Nachfrage äußert sich Landrat Thomas Eberth zur Kritik. Er ist "sehr verwundert darüber, dass in Hausen und Umgebung versucht wird, in dieser Aggressivität solche Ängste gegen eine dezentrale Flüchtlingsunterkunft zu schüren". Bei der Besichtigung am 24. Mai hätten sei ein erstes Bild entstanden, aber es gebe noch keine konkreten Pläne. Manche Nutzungsidee sei aus baurechtlicher Sicht zudem wohl nicht möglich. Eine Einladung zur Informationsveranstaltung der BI habe er nicht erhalten, aber grundsätzlich immer bereit, Auskünfte zu geben.

 
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  • fleischmo@arcor.de
    Ich denke, es gibt nur ganz ganz wenige Menschen, die nicht bereit sind, Flüchtlingen zu helfen.

    Was die Menschen umtreibt, ist die Angst.

    Doch anstatt sich mit diesen Ängsten auseinander zu setzen, kommen seitens der Politik nur abgedroschene Phrasen oder ein ebenso permanentes wie impertinentes Schweigen.

    Ist es nur das Ansehen, die Bezahlung und der vermeintliche Machteinfluß der Menschen indie Politik treibt?

    Echtes Interesse an der Gestaltung unseres Land(-Kreis)es kann es wohl nicht sein, sonst wäre wenigstens einer von "denen da oben" zu dieser Veranstaltung erschienen.

    Oder ist es gar so, dass die kommunalen Politiker die Meinung der Leute nicht berührt, weil die "ganz oben" sowieso machen, was sie wollen - also resignieren?
    Dann sollten sie zurücktreten und solche an Ruder lassen, die den*******in der Hose haben, den "da oben" mächtig in den selbigen zu treten.
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  • king_pansen
    "Die da oben" wurden ja nicht mal eingeladen. Die BI hätte mehr Klartext reden sollen. "Ausländer raus" statt "Wir machen uns Sorgen".
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  • Albatros
    Intransparenz und unehrliche Politik offenbart sich, wenn die Regierung abseits des Asylsystems monatlich 4000 Flüchtlinge einfliegt, insbesondere Afghanen. Die Union kritisiert die Vorauswahl der Personen durch Nichtregierungsorganisationen – deren Namen die Ampel-Koalition nicht nennen will. https://www.welt.de/politik/deutschland/plus245541608/Baerbocks-Migrationspolitik-Die-Ungereimtheiten-beim-Aufnahmeprogramm-fuer-Afghanen.html
    Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen hochrangige Mitglieder des Außenministeriums von Frau Baerbock wegen Rechtsbeugung. Hochrangige Beamte des Auswärtigen Amtes sollen trotz Zweifeln an seiner Identität und Verfolgungsgeschichte versucht haben, Mohammad G. ein Visum für die legale Einreise nach Deutschland auszustellen. https://weltwoche.ch/daily/berliner-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-aussenministerium-von-annalena-baerbock-hochrangige-beamte-sollen-einem-mohammad-g-trotz-zweifeln-ein-visum-nach-deutschland-ausgestellt-haben/
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  • juergenmagic@t-online.de
    Dass die Flüchtlinge Hilfe brauchen, ist unumstritten. Aber hier sollte die Politik mit offenen Karten spielen und sagen, was Sache ist. Wenn man alles im stillen Kämmerlein ausheckt, trägt man nicht zur Vertrauensbildung bei. Man schürt eher Fremdrnfeindlichkeit und treibt noch mehr Leute zur AfD. Das kann ja nicht gewollt sein!!!
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
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  • flyarcus@gmx.de
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Fährbrück ist ein gutes oder eher schlechtes Beispiel dafür, wie unser Verwaltungsapparat mit Menschen umgeht. Und die Basis für weitere sogenannte Protestwähler, die jetzt schon bestehenden für die AfD nicht eingerechnet. Aber da zeigt man der Einfachheit halber lieber auf die Ampel in Berlin, auf die jeweils andere Partei oder die „Anderen“ als Schuldige. Fazit: die noch Handelnden haben nicht verstanden, dass sie selbst VERANTWORTLICH für die Entwicklung der AFD sind.
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  • Albatros
    Bitte geben Sie eine Quelle an.
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  • Einwohner
    Jeder der für den Zustrom von wirtschaftsflüchtlingen ist kann doch bei sich zuhause welche aufnehmen. Wo ist das Problem?
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  • hanft1@web.de
    Wenn das so stimmt, was in dem Artikel als Inhalte widergegeben wird, dann kann ich nur eine Konsequenz daraus ziehen! Ich verzichte gerne auf den Besuch des Biergartens! Ich finde es nahezu unerträglich, in welcher Art und Weise hier "argumentiert" und polemisiert und wird!
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  • al-holler@t-online.de
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  • Albatros
    Dass sich die betroffenen Orte Sorgen machen, muss erlaubt sein, ohne diesen Leuten gleich wieder einen braunen Anstrich zu verpassen. Während Teile der Bevölkerung spektakuläre Verbrechen durch Flüchtlinge zum Anlass nehmen, Zuwanderer pauschal als „kriminell“ abzustempeln, verharmlosen andere Gruppen solche Bluttaten als „Einzelfälle“. Doch weder die eine noch die andere Extremposition wird der Sache gerecht. Das Bundeskriminalamt (BKA) stellt in seinen regelmäßigen Analysen zur Zuwanderungs-Kriminalität fest, dass „der überwiegende Teil“ der seit 2015 in Deutschland registrierten Asylsuchenden „strafrechtlich nicht in Erscheinung trat“. Zur Wahrheit gehört aber auch: Unter den Tatverdächtigen sind sie gemessen an ihrem Anteil in der Bevölkerung deutlich überrepräsentiert. Nachlesen lässt sich das in den polizeilichen Kriminalstatistiken und speziellen Auswertungen des BKA. Ein konsequentes Handeln der politisch Verantwortlichen hinsichtlich straffälliger Flüchtlinge unterbleibt.
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  • Michael Fischer
    Heute kommt Herr höcke nach Würzburg. Kundgebung. Nur noch afd.
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  • hanft1@web.de
    Nein, meines Wissens kommt er morgen! Und die AfD - Anhänger kommen aus dem Bau gekrochen!!
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • haba2908
    Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass einer der Initiatoren der BI direkt an diesem schönen erholsamen Ort einen Biergarten betreibt, von dem er lebt bzw. seinen Lebensunterhalt verdient. Da ist so eine Flüchtlingsunterkunft in unmittelbarer Nähe nicht sehr förderlich fürs Geschäft. Wenn’s eine geplante KFZ-Werkstatt wäre, dürfte man das sogar laut sagen. Wenn der Biergarten dann nicht mehr laufen sollte, kann der Betreiber mit seinen neuen Nachbarn gemeinsam zum Amt gehen und um Unterstützung bitten …… nur so ein Gedanke.
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  • Gregorino
    Wovor haben die Angst, dass ihr Dorf nicht mehr so schön weiß bleibt?
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  • Albatros
    Nein, diese Leute machen sich Sorgen, welche Flüchtlinge dort einziehen. Sind es Familien mit Kindern, oder wie so oft junge unbegleitete Männer. Mit Familien gibt es meist überhaupt keine Probleme, mit jungen Männern hat Deutschland leider in vielen Fällen schlechte Erfahrungen gemacht. Dies zu äußern, reicht heute leider aus, sofort mit RECHTEN in Verbindung gebracht zu werden, gell @ Gregorino. Leider hat es die vorherige als auch die amtierende Regierung versäumt, jenen Schutzsuchenden, welche unser Gastrecht missbraucht haben , die rote Karte zu zeigen. Lesen Sie die Kriminalstatistik des BKA, obwohl, daran sind Sie doch gar nicht interessiert. Sie wollen eigentlich nur polarisieren und argumentationslos beleidigen.
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  • haba2908
    Danke Albatros, genau meine Meinung! 👍
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