Noch zwei Augustiner-Patres leben im Kloster Fährbrück. Ein paar Wochen noch. Ab August steht das Kloster leer. Und dann? Eigentümer des großen Anwesens, zu dem die bekannte Wallfahrtskirche und auch ein Bauernhof gehört, ist der Bischöfliche Stuhl. Dieser möchte nach dem Auszug der Augustiner erst einmal ein Wertgutachten erstellen lassen. Ziel sei es, Grundstück und Gebäude zu verkaufen, sagte Landrat Thomas Eberth in einem Pressegespräch und erklärte auch seine weiteren Überlegungen zum Konventgebäude.
Immer wieder stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes vor dem Problem, Geflüchtete im Landkreis Würzburg unterzubringen. "Im Moment haben wir zwar Luft", sagt Eberth. Für etwa 100 Menschen stünden gerade Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung. "Aber, man weiß nie was kommt und wie sich die Flüchtlingsbewegungen entwickeln werden."
Hotelschiff oder Kloster? Wie der Landkreis Würzburg Flüchtlinge unterbringen möchte
Vor einem halben Jahr, im Dezember 2022, stand Eberth wieder einmal vor der Frage, wie es gelingen könnte, Flüchtlinge unterzubringen, ohne, dass Turnhallen wieder zu Notunterkünften würden. Offen kritisierte er, dass einige Gemeinden in seinem Landkreis sehr stark, andere kaum oder manche Kommunen gar keine Emigranten aufnehmen. Die Möglichkeit, ein Hotelschiff zu mieten, schließt Eberth bis heute nicht aus.
Dazu kam Enttäuschung, weil kirchliche Instiutionen gar nicht auf ein Schreiben des Landratsamtes reagierten, leerstehende Gebäude, die sich zur Unterbringung Geflüchteter eignen würden, zu melden. Wohlwissend, dass es solche gibt, hatte Eberth wie bereits 2015 die Kirche um Hilfe gebeten. Im Sinn hatte er dabei auch das Kloster Fährbrück.
Wann das Kloster Fährbrück als Flüchtlingsunterkunft in Frage kommt
Als er sich dann Ende Mai vor Ort umsah, "weil ich neugierig war", traf er auf gut 150 besorgte Bürgerinnen und Bürger. Vorstellungen, dass 180 Flüchtlinge im kleinen Weiler Fährbrück bald untergebracht würden, die Kirche schließe, ihre Gebühren für Wasser und Abwasser steigen könnten und Sicherheitsbedenken trieben sie um - auch angestachelt durch ein anonymes Flugblatt, das vorher die Runde machte.
Eberth beruhigte, besänftigte, klärte auf. Ähnliche Sorgen hat er schon auf einer Bürgerversammlung in Unterpleichfeld gehört, wo es seit dem 1. April eine Notunterkuft gibt. Dass Flüchtlinge ins Fährbrücker Kloster einziehen werden, will er aber nicht ausschließen. Weder vor Ort noch einen Tag später in der Pressekonferenz. "Wenn wir weiterhin Druck auf dem Kessel haben, ist Fährbrück als Flüchtlingsunterkunft geeignet", sagt er vor Journalistinnen und Journalisten. Wieviele im Kloster untergebracht werden können, lässt er aber offen. "
Wieviele Flüchtlinge könnten im Kloster Fährbrück untergebracht werden
180 werden es aber nicht sein", versichert er. Und für 15 bis 20 Menschen lohne sich der Aufwand nicht. Die Struktur des Klosters ließe es zu, dass relativ schnell Familien mit zwei oder drei Kindern, aber auch Einzeplpersonen untergebracht werden könnten, ohne viel zu investieren. Anderswo sei der Aufwand oft größer, so Eberth.
Er möchte aber keinesfalls durch jahrelange Pachtverträge gefährden, dass ein potenzieller Käufer abgeschreckt würde. Der Landkreis Würzburg habe wohl eher keine Verwendung für das Kloster und seine Bestiztümer, erklärte Eberth. So könnte er sich die Unterbringung von Flüchtlingen dort auch nur so lange vorstellen, bis das Wertgutachten erstellt und ein Verkauf ansteht.
Für den einzelnen wären die Kosten überschaubar.
Warum soll denn dort keine Unterkunft entstehen? Die Menschen werden doch eh nicht lange dort sein, denn die meisten Flüchtlinge wollen eh in die Städte!
Das Objekt ist doch eh da!
Warum wird denn von vornherein mit fadenscheinigen und niederen Argumenten erst mal alles abgelehnt?
Meins, meins, meins! Nein! Ausprobieren!
Davon abgesehen bin ich auch der Meinung, dass wir uns zuerst um unsere eigenen armen Bedürfigen zu kümmern haben, bevor unsere Politiker die halbe Welt nach Deutschland locken / einladen.
Und dann wundern sich viele / einige über die Wahlprognosen?!
rückt näher ...... !
Im Artikel stand, dass der Landrat wegen eines feigen anonymen Flugblatts in Fährbrück war, das vermutlich von extremistischen Organisationen dort verteilt wurde.
Hegen Sie Sympathie für die Ersteller des Flugblatts?
Dann kann der Orden auch leichter Kirchenasyl gewähren für Leute, die kein Aufenthaltsrecht haben.