Das umstrittene Milliardenprojekt SuedLink wird immer konkreter: Der Netzbetreiber TransnetBW hat jetzt für den geplanten Weg der Stromtrasse in Unterfranken die Unterlagen zur Planfeststellung bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Damit bringe man das Projekt "in die letzte Phase des Genehmigungsverfahrens", teilte ein TransnetBW-Sprecher mit. Sobald die Entscheidung der Behörde gefallen sei, könnten die Baumaßnahmen starten.
Vorzeitiger Baubeginn an besonders aufwendigen Stellen
Insgesamt sollen für SuedLink längs durch Unterfranken Erdkabel auf einer Länge von 115 Kilometern verlegt werden: von Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld über Oerlenbach (Lkr. Bad Kissingen) bis nach Altertheim im Landkreis Würzburg. Wo und wie genau, das wird im nun beantragten Planfeststellungsbeschluss festgelegt.
- Detaillierte Karte: Wo die Leitungen von SuedLink in Unterfranken liegen werden
Mit diesem Beschluss und damit dem Startschuss für die Bauarbeiten rechnet TransnetBW im Frühjahr 2025. Bis dahin allerdings will der Netzbetreiber parallel zum laufenden Genehmigungsverfahren vorzeitige Baumaßnahmen bei der Bundesnetzagentur beantragen. Dadurch sollen aufwendige Arbeiten vorab begonnen werden können, beispielsweise Querungen an Flüssen und Wäldern.
"SuedLink kommt", sagte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW, laut einer Mitteilung. "Mit den geplanten vorzeitigen Baumaßnahmen beschleunigen wir ab dem Sommer 2024 den Bau zusätzlich."
Bundesnetzagentur prüft Antrag und bezieht Betroffene ein
Wie aber geht es jetzt weiter? Die Bundesnetzagentur prüft nun den eingereichten Antrag und die Auswirkungen des geplanten Bauvorhabens. Dabei werden auch die Träger öffentlicher Belange sowie andere Betroffene einbezogen. Erst danach trifft die Behörde eine Entscheidung. TransnetBW will das Verfahren nach eigenen Angaben mit öffentlichen Dialogveranstaltungen begleiten und so über die weitere Planung und die einzelnen Schritte zum Bau informieren.
In den vergangenen Jahren hatte es entlang der 700 Kilometer langen SuedLink-Gesamtstrecke durch Deutschland immer wieder Proteste gegeben. Vor allem in Thüringen und im Kreis Schweinfurt war und ist der Widerstand gegen die Trasse massiv.